Titel: Verbesserungen in der Fabrication der Schraubstockbüchsen, worauf sich Peter Wright zu Dudley in der Grafschaft Worcester, am 31 August 1848 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 113, Jahrgang 1849, Nr. XLII., S. 187
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XLII. Verbesserungen in der Fabrication der Schraubstockbüchsen, worauf sich Peter Wright zu Dudley in der Grafschaft Worcester, am 31 August 1848 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of arts, April 1849, S. 184. Mit Abbildungen auf Tab. III. Wright's Verfertigung der Schraubstockbüchsen. Den Gegenstand dieser Erfindung bildet 1) die Anfertigung schmiedeiserner Schraubstockbüchsen, in denen die Schraubenmutter in den Körper der Büchse selbst geschnitten ist, wodurch die Mutter an Stärke und Dauerhaftigkeit gewinnt; 2) eine Maschine, um die erwähnte Schraubenmutter auszuschneiden. Fig. 11 stellt einen Schraubstock mit einer verbesserten Büchse im Seitenaufrisse, Fig. 12 eine der Büchsen mit den aus ihr geschnittenen Schraubengängen im Längendurchschnitte dar. Fig. 13 zeigt im Durchschnitte den obern Theil eines Schraubenstockes, worin die Büchse unbeweglich ist und einen festen Theil eines der Schenkel des Schraubstockes bildet. Die Schraubstockbüchse wird zuerst ins Rohr geschmiedet, wobei man einen inneren cylindrischen Raum läßt, in den nachher die Muttergänge geschnitten werden. Ehe jedoch das letztere erfolgt, bringt der Patentträger die Büchse in eine Bohrmaschine oder Drehbank, um das cylindrische Loch vollends genau auszubohren. Die Büchse kommt nun in die Fig. 14 dargestellte Maschine, worin sie ihre Schraubengänge erhält. Der Patentträger zieht es vor, beide Enden der Büchse offen zu lassen, und das äußere oder untere Ende derselben erst nach erfolgter Bildung der Schraube zu schließen. Fig. 14 stellt die Maschine zum Einschneiden der Schraubengange in die Büchsen im Frontaufrisse dar. Diese Maschine besteht aus einer in verticaler Lage befestigten Gestellplatte A, an welche eine Reihe von Lagern a, b, c, und d zur Aufnahme der beweglichen Maschinentheile festgeschraubt ist. Die Lager b, b nehmen die Bohrstange f, f, f auf; an das untere Ende dieser Bohrstange ist der Hälter g des Schneidwerkzeuges vermittelst eines Keiles 1 befestigt. Das Lager a ist an eine große gußeiserne Platte B, B befestigt, welche vermittelst der Schlitze h, h in jeder geeigneten Höhe festgestellt werden kann. Die zu bearbeitende Schraubstockbüchse wird in dem Lager a der Platte B befestigt; das untere Ende der Büchse ist offen, damit das untere Ende des Hälters g hindurchtreten und sich in einem andern adjustirbaren Lager c drehen könne. Auch dieses Lager läßt sich in den Einschnitten h, h auf- und niederbewegen und mittelst Schraubenbolzen in beliebiger Höhe feststellen. Das Lager c und die Verlängerung des Hälters g hat den Zweck dem Schneidinstrumente während des Schneidens eine größere Stetigkeit zu ertheilen. Das obere Ende der Bohrstange ist mit einer Schraube e versehen, welche mittelst eines Keils daran befestigt ist, und durch eine in dem obersten Lager d befindliche Mutter geht. Diese Schraube hat den Zweck, dem Schneidwerkzeug während seiner Rotation eine stufenweise und regelmäßig absteigende Bewegung zu ertheilen. Die Bohrstange f ist deßwegen mit einer langen Leiste i, i versehen, welche durch das horizontale Winkelrad j, j geht und somit die Bohrstange mit dem Schneidwerkzeug nöthigt an der Rotation des durch das Winkelrad k in Bewegung gesetzten Winkelrades j Theil zu nehmen. Der Hälter g des Schneidinstrumentes ist in Fig. 15 besonders im Durchschnitte dargestellt. Er besteht aus einer cylindrischen Stange mit einem langen Schlitz zur Aufnahme des Stahlmessers m, welches an einem Zapfen ungefähr in der Mitte der Maschine so befestigt ist, daß die schneidende Spitze über den Einschnitt oder Schlitz hervorragt. Nahe an dem oberen Ende des Schneidinstrumentes ist ein Ring n, Figur 14 und 15, angebracht, welcher zwei Adjustirschrauben o, o enthält, wodurch die Schneide des Instrumentes mehr oder weniger nach außen vorgeschoben werden kann. Der cylindrische Theil g des Instrumentes paßt in das Loch der Schraubstockbüchse C, und da das untere Ende des Instrumentes sich in dem Lager c dreht, so erhält es eine vollkommen stabile Lage. Während des Schneidens der Schraube wird durch eine Röhre q ein dünner Wasserstrahl aus dem Behälter p in das Innere der Schraubenbüchse geleitet, um die Friction zu vermindern und die Schneide des Werkzeugs kühl zu erhalten. Dieses Wasser entweicht zuletzt aus dem unteren offenen Ende der Büchse und fällt in den untergestellten Behälter r. Es ist klar, daß die Weite der zu schneidenden Schraubengänge von der an dem oberen Ende der Bohrstange befindlichen Schraube e abhängt, und daß man nur diese Schraube mit einer andern zu vertauschen braucht, wenn man Schraubengänge von verschiedener Weite schneiden will. Um mit dieser Maschine zu arbeiten, ist es zunächst nöthig die Schraubstockbüchse C in ihrem Lager zu befestigen und die Spitze des Schneidwerkzeugs so zu adjustiren, daß dasselbe nur wenig aus dem Schlitze des Hälters g hervorsteht. Setzt man nun die Rolle t der Treibachse l in Bewegung, so kommt das Werkzeug m in Rotation und schneidet eine Schraubenlinie in die Büchse. Die Rolle t wird so lange in Rotation erhalten, bis das Schneidinstrument das untere Ende der Schraubstockbüchse erreicht hat; darauf stellt man die Bewegung der Maschine ein und läßt das Instrument mit dem Hälter g in seine ursprüngliche Lage zurücklaufen, indem man die kleine Rolle s nach entgegengesetzter Richtung in Rotation setzt. Sobald die Spitze des Werkzeugs aus dem oberen Ende der Schraubstockbüchse heraustritt, dreht der Arbeiter die Justirschrauben o, o und schiebt dadurch die Schneidspitze etwas weiter vor, so daß sie bei abwärts erfolgender Bewegung bereits tiefer eingreifen muß. Diese Operationen werden fortgesetzt, bis die Schraubenwindungen die erforderliche Tiefe erlangt haben, worauf die Büchse entfernt und durch eine neue ersetzt wird.

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