Titel: Beschreibung einer Maschine zum Biegen starker Eisenbleche; von Hr. Lemaître, Fabricant von Dampfapparaten in Chapelle-Saint-Denis.
Fundstelle: Band 114, Jahrgang 1849, Nr. XXX., S. 170
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XXX. Beschreibung einer Maschine zum Biegen starker Eisenbleche; von Hr. Lemaître, Fabricant von Dampfapparaten in Chapelle-Saint-Denis. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, Septbr. 1848, S. 580. Mit Abbildungen auf Tab. III. Lemaître's Maschine zum Biegen starker Eisenbleche. Seit langer Zeit wandte Hr. Cavé in seinen Werkstätten zwei Apparate an, um Bleche für Dampfkessel oder Siederöhren cylindrisch zu biegen; sie wurden beide durch Menschenhand in Bewegung gesetzt. Die eine bestand bloß aus einer verticalen Walze, welche durch Hebel um eine zweite, feststehende und stärkere Walze gedreht wurde, so daß erstere das Blech an letztere andrückte; die andere Maschine besteht aus zwei sehr langen Walzen oder Cylindern, zwischen denen die Blechtafel durchgeht, welche dann durch einen dritten dünneren Cylinder gebogen wird, der mittelst zweier großen Hebel niedergedrückt wird. Die Blechbiegmaschine des Hrn. Pihet besteht aus drei gußeisernen, horizontalliegenden Cylindern, wovon die zwei unteren auf gleicher Höhe sich befinden, während die dritte höher liegt, und verschieden gestellt werden kann; diese dritte Walze liegt in der Mitte der durch die beiden unteren Walzen gebildeten Vertiefung. Läßt man nun eine Blechtafel zwischen der oberen und den beiden unteren Walzen durchlaufen, so wird dieselbe so genau, als es nur irgend nöthig ist, cylindrisch gebogen. Die Walzen haben eine Länge von 2 1/2 Meter. Hr. Lemaître, dessen großartige Blecharbeiten von der Société d'Encouragement durch eine goldene Medaille belohnt wurden, erfand eine Maschine, mittelst welcher Bleche nicht bloß cylindrisch gebogen werden, sondern in irgend einer Form, wie er sie z.B. zu seinem großen BlechkrahnBeschrieben im polytechn. Journal Bd. CII S. 257. nothwendig hatte. Diese Maschine wirkt durch den Druck, welchen man auf die Blechtafel ausübt, nachdem dieselbe über einen Dorn gelegt wurde, dessen verschiedene Formen sie annimmt. Fig. 1 ist ein Aufriß der Maschine; Fig. 2 eine Ansicht von der entgegengesetzten Seite; Fig. 3 verticaler Durchschnitt nach der Linie AB Fig. 1. Fig. 4 Seitenansicht; Fig. 5 und 6 Dorne von verschiedener Form, die auf den festen Theil der Maschine aufgelegt sind. Fig. 7 und 8 Rinnen, in welche das Blech gepreßt wird, um dasselbe zu krümmen. Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Ansichten denselben Gegenstand. A gußeiserne Bank, auf welche die Dorne von verschiedener Form aufgelegt werden. B Längebalken, welcher an die Querbalken C angeschraubt ist. D verticale Preßstangen, welche unten die Platte E tragen, die um die Achsen a beweglich ist; diese Platte wird auf der Blechtafel festgedrückt, welche auf dem Dorne F liegt. G Zahnstange im Eingriffe mit einem Getriebe H, auf dessen Achse sich ein Zahnrad I befindet. K anderes Zahnrad im Eingriff mit einem Getriebe L, das auf der Achse M steckt, auf welcher sich noch das Schwungrad N befindet, das der Arbeiter dreht, um die Preßstangen D niederzudrücken. Die Achse, auf welcher sich das Schwungrad befindet, ist länger, als sie in der Zeichnung angegeben ist, damit der Arbeiter nicht genirt ist. O Blechtafeln, welche die verschiedene Form der Dorne annehmen, wenn sie im warmen Zustande mit dem Hammer angetrieben worden. P Rinne, in welche die Blechtafel eingedrückt wird, um sie zu biegen. Q, R andere Rinnen, an deren Rändern sich die Tafel anlegt, wenn sie die Form der Stücke S und T annimmt.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III