Titel: Beschreibung einer tragbaren Blechschere, welche in den Werkstätten des Artillerie-Museums zu Paris angewandt wird.
Fundstelle: Band 116, Jahrgang 1850, Nr. XXXIII., S. 179
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XXXIII. Beschreibung einer tragbaren Blechschere, welche in den Werkstätten des Artillerie-Museums zu Paris angewandt wird. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, Decbr. 1849, S. 566. Mit Abbildungen auf Tab. III. Beschreibung einer tragbaren Blechschere. Die verschiedenen Systeme von Blechscheren, mittelst welcher man mehr oder weniger dicke Bleche zu schneiden im Stande ist, sind bekannt. Bei dem einen dieser Systeme werden zwei gerade Messer angewandt, von denen eines beweglich ist bei dem andern zwei scheibenförmige Messer, welche ununterbrochen und ohne abzusetzen schneiden; bei einem dritten Systeme wirkt ein gebrochener oder übersetzter Hebel, mittelst dessen man sehr starke Bleche, ohne große Kraft anzuwenden, schneiden kann. Die Blechschere, deren Beschreibung hier folgen soll, ist ganz aus Schmiedeisen construirt, nimmt wenig Platz ein, und ist leicht zu transportiren. Sie wirkt sehr kräftig und es können Bleche von großer Dicke mit derselben geschnitten werden. Man wendet sie schon seit mehreren Jahren mit dem besten Erfolge in den Werkstätten des Artilleriemuseums zu Paris an. Eine einfache Erklärung der die Schere darstellenden Zeichnungen wird hinreichen, um sowohl die Construction als die Wirkungsweise derselben deutlich zu machen. Fig. 11 ist eine Stirnansicht der Schere. Fig. 12 Ansicht derselben von der linken Seite. Fig. 13 Grundriß des Scherenfußes oder Gestelles. Fig. 14 Ansicht des vom Gestelle losgeschraubten Scherenkopfes, und zwar von der rechten Seite; Fig. 15 verticaler Durchschnitt desselben. Fig. 16 Ansicht des Scherenkopfes von der linken Seite; Fig. 17 derselbe von oben gesehen. Fig. 18 die bewegliche Schneide von oben gesehen; Fig. 19 Seitenansicht derselben. Fig. 20 Grund- und Aufriß der Stahlschneiden. Fig. 21 Schrauben und Scheiben für das Scharnier. Fig. 22 Hebelachse. Fig. 23 Durchschnitt durch einen der Gestellfüße nach der Linie ab Fig. 12. Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Ansichten denselben Gegenstand. A Fußgestell, auf welches die Schere durch Mutterschrauben befestigt ist. Es hat vier mit Rippen B, B versehene Füße, an welche unten schwere Eisenmassen angegossen sind, um der Maschine die nöthige Stabilität zu geben. C Scherenkopf. D untere Schneide, welche an den Scherenkopf angeschraubt ist, und auf welche das zu schneidende Blech aufgelegt wird. E obere, oder bewegliche Schneide, welche mit dem Stücke G gleichsam aus einem Stücke ist. Durch dieselbe geht eine starke Schraube mit Mutter F, welche der beweglichen Schneide als Achse dient. Die Rückseite des Stückes G ist mit drei Zeichen H versehen, in welche die Zähne I an dem mit Handgriff ausgestatteten Hebel F eingreifen, durch welchen die obere Schneide in Bewegung versetzt wird. Dieser Hebel, welcher eine gehörige Länge hat, um größere Kraft auszuüben, dreht sich um eine Achse R, welche durch den Scherenkopf geht und daselbst durch eine Mutter befestigt ist. Es versteht sich von selbst, daß man, sobald das Blech richtig in die Schere gelegt ist, den Hebel F niederdrückt. Durch die Verzahnung desselben wird alsdann auch die obere Schneide G um ihre Achse bewegt. Das Blech wird hiedurch festgehalten, und mit großer Leichtigkeit abgeschnitten, wenn dasselbe auch sehr dick ist. Ist die Arbeit vorüber, so schlägt man den Hebel in die Höhe, und die Maschine nimmt alsdann sehr wenig Platz ein.

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