Titel: | Apparate zum Copiren von Schriften und Zeichnungen, welche sich Albert Waterlow, Lithograph in London, einer Mittheilung zufolge am 3. Jan. 1850 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XL., S. 185 |
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XL.
Apparate zum Copiren von Schriften und
Zeichnungen, welche sich Albert
Waterlow, Lithograph in London, einer Mittheilung zufolge am 3. Jan. 1850 patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
1850, S. 80.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Waterlow's Apparate zum Copiren von Schriften und
Zeichnungen.
Mittelst dieser Apparate können Briefe und andere Documente copirt und Abdrücke von
lithographischen Zeichnungen bewerkstelligt werden.
Fig. 19
stellt einen solchen Apparat in der Seitenansicht, Fig. 20 im Grundrisse und
Fig. 21
im Querschnitte dar.
a ist die Bodenplatte der Maschine, welche zu beiden
Seiten mit einer Rinne b versehen ist, zur Aufnahme der
unteren Theile der Träger
c, c. In den Trägern c, c,
welche durch eine Querstange c¹ fest miteinander
verbunden sind, ist der Preßcylinder d gelagert; sie
sind in den Rinnen b, b beweglich und zur Erleichterung
dieser Bewegung mit Frictionsrollen c², c² versehen. Um mit Hülfe dieses Apparates Briefe
oder andere Documente zu copiren, legt man das Papier auf die Tafel k auf ein Stück Filz. Ueber das zu copirende Papier wird
sodann das feuchte Papier, welches den Abdruck empfangen soll, gelegt. Man deckt
hierauf ein anderes Filzblatt darüber und zieht das Gestell c längs des Apparates rückwärts und vorwärts. Der Cylinder d gibt, indem er über die Tafel f hinweggleitet, den erforderlichen Druck, welcher den Abdruck auf dem
angefeuchteten Papier bewirkt. Der Grad des Druckes läßt sich mittelst der Schrauben
g, g, welche auf die Lager des Cylinders d wirken, reguliren. Die Federn d¹ zwischen den Schrauben g und den
Lagern des Cylinders d gestatten eine gewisse
Nachgiebigkeit des Cylinders bei seinem Hinweggleiten über die Papiere. Bei
Anwendung des Apparates zur Erzeugung von Copien von einem Steine oder einer Platte,
wird der Stein oder die Platte in die Lage der Tafel f
gebracht. Sodann wird die Schwärze aufgetragen und die Procedur so geleitet, wie den
mit der Lithographie oder Zinkographie vertrauten Personen bekannt ist. Die Träger
c mit ihrem Cylinder d
dienen zur Hervorbringung des erforderlichen Druckes.
Die Figuren 22
und 23
stellen eine Abänderung dieser Maschine im Längendurchschnitt und in der
perspectivischen Ansicht dar. In diesem Falle bewegt sich die Platte, auf welcher
der Stein ruht, zwischen zwei Cylindern. Das metallene Gestell ist mit zwei
senkrechten Trägern versehen, an welchen oben oder unten Druckschrauben angebracht
sind, und die Cylinder ruhen in geeigneten Lagern. Die Tragplatte, welche an ihrer
unteren Seite mit einer Zahnstange versehen ist, tritt zwischen zwei Cylinder und
wird vermittelst einer an den unteren Cylinder befestigten Kurbel hin und her
bewegt, indem ein an dieser Achse befestigtes Getriebe in jene Zahnstange
greift.
Fig. 24
stellt eine sehr einfache Anordnung dar, um Abdrücke dem lithographischen oder
zinkographischen Verfahren entsprechend zu erhalten. Sie besteht in einem Stein oder
einer Platte zur Aufnahme des autographischen Papiers; das zu bedruckende Papier
wird darüber gelegt und dann mit einem andern Blatt b
von geeignetem Stoffe bedeckt. Dieses wird an den Stein oder die Platte befestigt
und dann dem Druck einer Walze oder eines Holzstückes, welches man darüber
hinbewegt, ausgesetzt, was den Abdruck der Schrift zur Folge hat. Dieser Apparat kann auch zum Copiren
von Briefen angewendet werden, nachdem das Papier vorher angefeuchtet worden ist;
man kann ihn der Bequemlichkeit wegen in einen Kasten einschließen.