Titel: | Sphärometer von Perreaux. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. XLI., S. 188 |
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XLI.
Sphärometer von Perreaux.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, April 1850, S. 145.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Perreaux's Sphärometer.
Dieses Instrument, welches man dem Abbé Delarue
verdankt, hat die Bestimmung sich von der Krümmung sphärischer Oberflächen
überzeugen und dieselben messen zu können, und wird vorzüglich in der Optik
angewandt. Es besteht aus einer Metallscheibe, an welche drei gleich lange Arme
angelöthet sind, von denen jeder an seinem Ende einen stählernen, spitz zulaufenden
Fuß trägt; die Spitzen dieser drei Füße bilden ein gleichseitiges Dreieck. Durch die
Mitte der Scheibe geht eine stählerne Schraube von genau einem halben Millimeter
Steigung, welche unten ebenfalls spitzig gedreht ist, und oben einen in 500 Theile
getheilten Theilkreis trägt. Von einem der horizontalen Arme aus erhebt sich ein
verticaler in halbe Millimeter getheilter Maaßstab, welcher die Peripherie des
Theilkreises fast berührt, und den Zweck hat die ganzen Umdrehungen der Schraube zu
zählen, während man die Bruchtheile einer Umdrehung auf dem Theilkreise ablesen
kann, dessen Theilungseinheit bei der erwähnten Anordnung einem Tausendstel
Millimeter entspricht.
Bei dem neuen Sphärometer sind die drei Füße eingeschraubt, so daß man sie der
mittleren Schraube nähern und mit denselben ein kleines Dreieck bilden kann, was die
Anwendung des Instrumentes für Gläser von verschiedenem Durchmesser gestattet.
Beim Gebrauche wird dasselbe mit seinen drei Füßen auf die Linse oder den Kugeltheil,
welchen man messen will, gestellt, nachdem man vorher die Entfernung der Füße dem
Durchmesser der Linse angepaßt hat. Hierauf dreht man die Meßschraube, bis ihre
Spitze mitten auf dem sphärischen Dreiecke aufsteht, welches zwischen den drei Füßen
liegt. Der verticale Maaßstab zeigt die Höhe des Kugeltheiles in halben Millimetern
an, und die
Bruchtheile werden dann auf dem Theilkreise abgelesen.
Die Vervollkommnung, welche Hr. Perreaux (rue Monsieur-le-Prince, No. 14 in Paris)
an dem Sphärometer angebracht hat, besteht darin, daß die drei Füße beweglich sind,
so daß man sie der Meßschraube so weit nähern kann, daß die drei Spitzen in einem
Kreise von nur drei Centimeter Durchmesser liegen.
Fig. 25 ist
der Aufriß des vollständigen Sphärometers.
Fig. 26 das
Fußgestell von unten gesehen;
Fig. 27 der
Grundriß des Theilkreises.
A Nabe mit den drei Armen B,
B, welche ein regelmäßiges Dreieck bilden, und in gleichen Entfernungen von
der Mitte mit Löchern a, a versehen sind, in welche die
stählernen Füße C, C eingeschraubt werden, so daß man
ihnen, je nach dem Durchmesser der zu messenden Flächen, verschiedene Entfernung von
der Mitte geben kann.
D stählerne Schraube, welche durch die Mitte der Nabe
A geht und eine Steigung von einem halben Millimeter
hat. Diese Schraube, welche unten in eine Spitze ausgeht, trägt den horizontalen
Theilkreis E, der durch eine Mutter fest aufgeschraubt
ist. Der Theilkreis ist in 500 gleiche Theile getheilt.
F verticaler Maaßstab, welcher auf einem der Arme B befestigt, in halbe Millimeter getheilt, und so
gestellt ist, daß der Theilkreis E denselben fast
berührt.