Titel: | Ueber Fugère's Verbesserungen im Stanzen des Kupfers und Zinks; Bericht von Hrn. Barre. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LI., S. 227 |
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LI.
Ueber Fugère's Verbesserungen im Stanzen des
Kupfers und Zinks; Bericht von Hrn. Barre.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, Juli 1850, S. 326.
Ueber Fugère's Verbesserungen im Stanzen des Kupfers und
Zinks.
Die Fortschritte welche der Graveur Fugère (rue Amelot No. 62 in Paris) im Pressen der Metalle in
Stanzen machte, wurden von der Gesellschaft schon mehrmals belohnt, zuletzt im J.
1843 durch eine Platinmedaille.
Gegenwärtig setzt er Reliefs und verzierte Flächen aus Kupferblech von bedeutender
Größe zu Ornamenten so zusammen, daß er sie vereinigen kann und damit ein Ganzes als
erhabene Arbeit erhält. Da aber das gepreßte Kupfer wegen seines hohen Preises zur
äußern Verzierung der Gebäude keine Anwendung findet, und andererseits die in Gyps,
Steinpappe etc. abgeformten Zierrathen nicht dauerhaft genug sind, so stellte Hr.
Fugère zahlreiche Versuche über das Pressen
des Zinks in Stanzen an, welches Metall wohlfeiler als das Kupfer und bei weitem
dauerhafter als jene Abformungen ist. Das Zink ist aber ein sprödes Metall, aus
welchem sich nur innerhalb sehr enger Gränzen getriebene Arbeit machen läßt;
hinsichtlich des Stanzens ließ sich Hr. F. durch die Schwierigkeiten nicht
abschrecken, und folgendes sehr einfache Verfahren krönte endlich seine
Bemühungen.
Das Zinkblech, nach der Größe der zu pressenden Gegenstände zugeschnitten, wird nach
Erforderniß entweder in einen feststehenden oder einen besonders dazu eingerichteten
tragbaren Ofen gebracht und soweit erhitzt, daß die Hand die Wärme kaum mehr
ertragen kann. In diesem Zustande werden die Blätter wie folgt aufeinander gelegt:
vier liegen auf dem Unterstempel (der Stanze) und vier sind unter dem Oberstempel
vereinigt; nun wird das Fallwerk in Bewegung gesetzt, und nach jedem Schlag werden
je zwei Zinkbleche herausgenommen, bis nur mehr eines oben und eines unten ist; dann
wird auch das Zinkblech des Oberstempels beseitigt und das achte Blech erhält den
letzten Schlag, wodurch das Metall in alle feinen Vertiefungen eindringen muß,
welche in den Unterstempel gravirt sind. Wenn letzteres Blech fertig ist, werden die
andern neuerdings erhitzt und nacheinander unter den Oberstempel des Fallwerks
gebracht, zuerst doppelt, dann einfach, um wie das letzte Blech vollendet zu
werden.
Wenn die zu verfertigende Verzierung eine sehr große Oberfläche hat, so wird sie
partienweise auf ein und dieselbe Platte oder einen und denselben Streifen
geschlagen, was mit solcher Genauigkeit geschieht, daß man die Vereinigungen nicht
gewahr wird.
Hr. Fugère liefert seine gepreßten Zinkbleche um 50
Proc. wohlfeiler als die gepreßten Kupferbleche. Es ist zu hoffen, daß die gepreßten
Zinkbleche in Zukunft zur innern und äußern Verzierung der Gebäude den
ausschließlichen Vorzug erhalten werden.