Titel: | Verbesserungen in der Bereitung des Leuchtgases, welche sich James Webster, Ingenieur zu Leicester, am 12. Febr. 1850 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LXXVII., S. 359 |
Download: | XML |
LXXVII.
Verbesserungen in der Bereitung des Leuchtgases,
welche sich James
Webster, Ingenieur zu Leicester, am 12. Febr. 1850 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Oct. 1850, S.
226.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Webster's Verbesserungen in der Bereitung des
Leuchtgases.
Diese Verbesserungen beziehen sich:
1) auf die Bereitung des Steinkohlengases,
2) auf die Bereitung des Harzgases.
Fig. 8 stellt
einen dem ersten Theil der Erfindung gemäß construirten Gasbereitungsapparat im
Querdurchschnitte, Fig. 9 im Längendurchschnitte dar. a, a sind
zwei Retorten, welche auf die übliche Weise von Zeit zu Zeit mit Kohlen beschickt
werden. In der Nähe des hinteren Endes jeder dieser Retorten befindet sich eine
Scheidewand aus Blech, welche in der Nähe ihres Umfanges siebartig durchlöchert ist.
Der Raum c an dem Ende jeder Retorte ist mit
Eisenstücken und gepulvertem Graphit gefüllt. Ueber den Retorten befindet sich ein
geschlossener Wasserhälter oder Kessel d. e ist ein
Sicherheitsventil; f eine Röhre zum Füllen des Kessels.
Der Druck des erzeugten Dampfs übersteigt den einer Atmosphäre nur um weniges. Von
dem Kessel führen die Röhren g, g nach dem hinteren Ende
der Retorten, so daß der Dampf das heiße Eisen und den Graphit durchströmt, ehe er
die Kohlen erreicht. Die Folge hiervon ist, daß die Retorten rasch mit Graphit sich
überziehen und der Dampf auf die inneren Flächen der Retorten nicht nachtheilig
einwirkt. Die Anwendung des Dampfs aber hat den Zweck, die Wegschaffung des Gases so
rasch, als es sich entwickelt, zu befördern. Das Gas tritt aus den beiden Retorten
a, a in die enge leere Retorte h, in welcher die etwa verdichteten Producte in Gas
verwandelt werden; dieses gelangt durch die Röhre i in
den Gasbehälter, nachdem es die Producte der Condensation in den Behältern j, k abgesetzt hat. Das Eigenthümliche dieses Theils der
Erfindung besteht in der Anwendung des Dampfs, des Graphits und der dritten leeren
Retorte, durch welche das Gas seinen Weg zu nehmen hat.
Der Apparat, welcher den zweiten Theil der Erfindung in sich schließt, ist in Fig. 10, 11 und 12 in zwei
Längendurchschnitten und einem Querschnitte dargestellt. Er ist den seither eingeführten
Harzgas-Apparaten sehr ähnlich; es sind nämlich drei Retorten vorhanden,
wovon zwei a, a von dem Behälter b aus regelmäßig mit flüssigem Harz gespeist werden; auch wird wie oben
aus einem Kessel c Dampf zugeleitet, jedoch nicht in die
Enden der gefüllten Retorten, sondern in die Hülfsretorte e; diese ist an ihren beiden Enden mit Bruchstücken von Eisen gefüllt,
zwischen denen sich ein Quantum Graphitpulver mit Eisenstücken vermengt befindet.
Durch diese Retorte strömt der Dampf, ehe er in die Retorten a, a, worin das Gas sich entwickelt, gelangt.