Titel: | Metallliederung für Dampfschieber, von Fawcett und Preston. |
Fundstelle: | Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LXXXIV., S. 405 |
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LXXXIV.
Metallliederung für Dampfschieber, von Fawcett und Preston.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Septbr. 1850, S.
139.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Fawcett's und Preston's Metallliederung für
Dampfschieber.
Folgende Metallliederung für Dförmige Dampfschieber hat sich praktisch als gut
bewährt; als nach längerem Gebrauche die Schieber aus der Maschine genommen und
auseinander gelegt wurden, war alles in bester Ordnung. Diese metallgeliederten
Schieber sind aus der Fabrik der HHrn. Fawcett und Preston, und werden auf dem Dampfschiff
„Malta“ angewandt.
Die Skizze Fig.
8 stellt die obere Seite eines kurzen Dförmigen Schiebers nach Abnahme
seines Deckels dar. Die Liederung besteht aus zwei gußeisernen Segmenten, zwischen
welchen ein Vförmiges Prisma liegt, das durch eine Spiralfeder angedrückt wird,
welche in einer Vertiefung im Schieberkörper untergebracht ist. Die Fuge zwischen
den beiden Enden der Segmente ist auf eine sehr einfache und wirksame Weise dicht
gemacht, welche durch die Skizze hinlänglich versinnlicht ist und welche die Wirkung
des Prismas nicht im geringsten beeinträchtigt. Am anderen Ende der beiden Segmente
ist die innere Fläche abgeschrägt, so daß sie wie ein Keil auf die anliegende
Bodenplatte des Schiebers wirkt, wodurch ein dampfdichter Verschluß gesichert ist,
während das Prisma das Andrücken der äußeren Kanten besorgt. Zwei flache Federn
sind, wie aus der Zeichnung erhellt, noch beigefügt.
Aus dieser Anordnung geht hervor, daß nur eine sehr geringe Federspannung nothwendig
ist um ein dampfdichtes Anliegen hervorzubringen, so daß die Reibung der Liederung
gering, ihre Elasticität dagegen groß ist.
Die Verbindungsstange der beiden Schieber ist mit zwei Conen versehen, welche in
entsprechende Oeffnungen der Schieber passen, und die feste Verbindung ist durch
zwei große Muttern hergestellt. Es würde vielleicht besser seyn, die Verbindung der
Schieber so anzuordnen, daß jeder von ihnen sich ungezwungen an die Flächen anlegen
kann, an welchen er schließen soll (was durch Kugelgelenke leicht zu erzielen wäre),
wodurch eine windschiefe Stellung der Schieber zu einander vermieden würde, die beim
Zusammenschrauben der beiden Schieber in Folge der rund gedrehten Zapfen möglich
ist.
Die Segmente der Verpackung oder Liederung sind von Gußeisen und legen sich an die
Rückseite der Dampfbüchse an, die ebenfalls aus Gußeisen ist. Die Flächen sowohl der
Schieber als auch des Cylinders sind von Messing und durch Stifte oder Nieten
befestigt. Die Segmente sind etwa drei Zoll hoch, und in anderer Beziehung
unterscheidet sich der Schieber nicht von den gewöhnlichen. Die Maschine woran sich
die beschriebenen Schiebventile befinden, hat 420 Pferdekräfte, und dennoch lassen
sie sich sehr leicht bewegen.