Titel: Whitworth's Doppel-Drehbank.
Fundstelle: Band 118, Jahrgang 1850, Nr. LXXXV., S. 405
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LXXXV. Whitworth's Doppel-Drehbank. Aus dem Practical Mechanic's Journal, Oct. 1850, S. 147. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Whitworth's Doppel-Drehbank. Die von dem Erfinder mitgetheilte Zeichnung Fig. 7 stellt einen Querschnitt des Drehbankbettes ohne Reit- oder Spindelstöcke dar, wobei einzelne Theile der Schlittenauflagen ebenfalls im Durchschnitte gezeichnet sind. A ist das Drehbankbett oder die Wangen, B die Leitschraube, und C der auf den Wangen aufliegende untere Schlitten, welcher auf der Vorderseite der Drehbank die gewöhnliche doppeltbewegliche Schlittenauflage D trägt. Eine ähnliche Auflage (Support) E ist gerade so auf der Rückseite der Drehbank angebracht, und diese Zugabe ist es, in welcher die Erfindung besteht. Die beiden Schlittenauflagen werden gleichzeitig durch die rechts- und linksgängige Schraube F ein- oder auswärts bewegt, so daß die beiden Meißel G zu gleicher Zeit an dem zu bearbeitenden Stücke H angreifen oder außer Arbeit gesetzt werden können. Die neue Anordnung ist ebensowohl zum Drehen von cylindrischen als von ebenen Flächen, sowie zum Schraubenschneiden anwendbar. Beim Drehen ebener Flächen müßten die beiden Meißel rechte winkelig zu ihrer gezeichneten Lage stehen, und die rechts- und linksgängige Schraube F müßte eine selbstthätige Bewegung erhalten, um die Meißel an der zu bearbeitenden Fläche hin zu verschieden. Die beiden auf den unteren Schlitten aufgeschraubten oberen Schlittenauflagen lassen zweierlei Bewegungen zu, so daß man jedem Meißel für sich die gewünschte Stellung geben kann. Sind diese einmal richtig gestellt, so macht man nur von der Schraube F Gebrauch. Die neue Drehbank liefert nicht nur doppelt so viel Arbeit als eine gewöhnliche mit einem Meißel; sondern es ist auch weniger Kraft dabei nöthig, weil der Druck auf die Körner bedeutend geringer wird. Die Arbeit fällt auch vollkommener aus, weil beim gleichzeitigen Schneiden auf entgegengesetzten Seiten ein Gleichgewicht der Kräfte stattfindet, und deßhalb alle Schwingungen aufhören. Zur vollkommneren Arbeit trägt auch noch die größere Dauer der so angewandten Meißel bei, und der Fehler, welcher aus der Abnützung derselben hervorgeht, ist nur noch halb so groß. In der Fabrik des Hrn. Whitworth in Manchester sind bereits fünf solche Drehbänke im Gange; sie arbeiten vortrefflich zu den halben Kosten, welche eine gewöhnliche Drehbank verursacht.

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Tafel Tab. VI
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