Titel: | Rotirende Pumpe von Clunes in Aberdeen. |
Fundstelle: | Band 120, Jahrgang 1851, Nr. XXXV., S. 180 |
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XXXV.
Rotirende Pumpe von Clunes in
Aberdeen.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Febr. 1851, S.
257.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Clunes' rotirende Pumpe.
Diese rotirende Pumpe hat große Aehnlichkeit mit einer bekannten Art rotirender
Dampfmaschinen, bei welchen ein Ercentricum sich innerhalb eines cylindrischen
Gehäuses dreht. Fig.
9 ist ein verticaler Durchschnitt der Pumpe während des Ganges. Sie ist im
achten Theile der natürlichen Größe gezeichnet, und soll in der Minute 60 Gallons
Wasser geben. A ist der Pumpencylinder oder das
Pumpengehäuse, welches aus einem kurzen Cylinder mit horizontal liegender Achse
besteht, und durch eine Bodenplatte B getragen wird. An
letztere ist die verticale Saugröhre C angeschraubt, auf
deren oberen Fläche die Saugklappe D aufruht, welche
sich in dem Raume E befindet, der in den außen um den
Cylinder führenden Canal F übergeht. Der Canal F mündet oben bei G in den
Cylinder, und zwar unmittelbar hinter dem verticalen Abschlußschieber H. Dieser verschiebt sich in der Führung I, welche durch ein Gehäuse J wasserdicht bedeckt ist, und sein unterer Rand, welcher durch ein Leder
oder ein anderes passendes Material elastisch gemacht ist, ruht während des größten
Theiles einer Umdrehung der Achse K auf der
cylindrischen Nabe L auf. Die Achse K geht auf einer Seite durch eine auf dem einen
Cylinderdeckel angebrachte Stopfbüchse, und ihr entgegengesetztes Ende dreht sich in
einem geschlossenen Lager, welches an den zweiten Cylinderdeckel angegossen ist. Die
Nabe L, welche von einem Cylinderende zum andern reicht,
ist auf der Achse befestigt und aus einem Stücke mit dem Excentricum M gegossen, dessen äußere Kante beständig in Berührung
mit der inneren Cylinderfläche ist, während die Stirnflächen dicht an den
Cylinderdeckeln schließen. O ist die Austrittsöffnung,
welche das Wasser aus dem Cylinder entweichen läßt, und zwar oben neben dem
Absperrschieber H; sie ist durch eine Klappe P bedeckt, die in dem Gehäuse Q liegt, an welches sich die Steigröhre R
anschließt. Ist die Pumpe in Bewegung, und ist die gerade Linie S des Excentricums an dem Absperrschieber
vorbeigegangen, so daß dieser seine tiefste Lage annehmen kann, so entsteht hinter
dem Excentricum ein Vacuum in dem Cylinder, sobald die Kante des Excentricums an der
Eintrittsöffnung G vorbeigegangen ist, und das Wasser
wird durch das Saugventil in den Cylinder eintreten. Zu gleicher Zeit wird aber das Wasser, welches
sich schon in dem Cylinder und vor dem Excentricum befindet, durch das Steigventil
P entweichen müssen. Begegnet das Excentricum bei
seiner Bewegung dem Absperrschieber, so wird derselbe allmählich gehoben, und fällt
dann wieder auf die Nabe L nieder, so daß seine Wirkung
von Neuem beginnt. Da das Excentricum nicht steil ist, so hebt sich der Schieber
auch leicht und ohne viele Reibung, und bei gehöriger Umdrehungsgeschwindigkeit der
Achse ist der Wasserausfluß der Pumpe ununterbrochen. Die Pumpe hat keine einzelnen
Theile welche leicht in Unordnung gerathen können, und sie ist deßhalb für Fabriken
und auf dem Lande anwendbar, während ihr gefälliges Aeußere sie auch für
Haushaltungen empfiehlt.