Titel: Verbessertes Steuerruder für Schraubendampfschiffe, welches sich John Beattie, Ingenieur in Liverpool, am 5. Sept. 1850 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 122, Jahrgang 1851, Nr. XLVII., S. 246
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XLVII. Verbessertes Steuerruder für Schraubendampfschiffe, welches sich John Beattie, Ingenieur in Liverpool, am 5. Sept. 1850 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Mai 1851, S. 332. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Beattie's verbessertes Steuerruder für Schraubendampfschiffe. Diese Erfindung besteht in einem eigenthümlich construirten Steuerruder, wobei der Propeller (Treibapparat) direct hinter dem Steuerruder zu liegen kommt, indem seine Achse in der Centrallinie des Schiffs durch das Ruder und durch den Sternpfosten geführt wird. Die Vortheile hiervon bestehen in einem freieren und vollkommeneren Spiel des Ruders, in der Befreiung der Stopfbüchsen der Achse des Propellers von seitlichen Erschütterungen und in der größeren Wirksamkeit des Propellers. Auch gestattet diese Einrichtung das Anbringen von Treibapparaten verschiedenen Durchmessers an dem Schiffe. Fig. 22 stellt das Steuerruder mit der durch dasselbe geführten Welle des Treibapparates in der Seitenansicht dar. Das Steuerruder besteht aus zwei Theilen A und B, welche an den Ruderpfosten C, C befestigt sind und mit einander in Verbindung stehen. Durch die Mitte des Ruderpfostens geht ein Loch von der Fig. 23 dargestellten Form, welches ein freies Spiel des Ruders gestattet, obgleich die Achse D des Propellers durch den Ruderpfosten geht. Ein starkes eisernes Gestell E, E, welches senkrecht beim Stern des Schiffes an den Kiel befestigt ist, umfaßt und trägt das an Angeln hängende Ruder, welches von oben durch den gewöhnlichen Mechanismus in Bewegung gesetzt wird. Die mit der Dampfmaschine in Verbindung stehende Treibachse ist gerade in der Linie des Schiffs durch eine Stopfbüchse an dem vorderen Theile des Sterngestells geführt, tritt durch die getrennten Theile des Ruders, und dann durch ein Lager im hinteren Theile des Sterngestells. An ihrem äußeren Ende enthält die Achse die Nabe F mit den Treibflügeln G, G, welche mit der größten Leichtigkeit abgenommen und wieder befestigt werden können. Es ist einleuchtend, daß man bei dieser Construction und Anordnung dem Ruder ungehindert durch die Achse oder den Propeller jede schiefe Stellung geben kann.

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Tab. IV