Titel: | Goodfellow's Wasserstandszeiger aus Glimmer. |
Fundstelle: | Band 123, Jahrgang 1852, Nr. XLI., S. 261 |
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XLI.
Goodfellow's
Wasserstandszeiger aus Glimmer.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Nov. 1851, S.
187.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Goodfellow's Wasserstandszeiger aus Glimmer.
Die Unsicherheit der gewöhnlichen gläsernen Wasserstandszeiger wegen ihrer
Zerbrechlichkeit und ihrer Fähigkeit in Folge des Temperaturwechsels zu springen,
leitete mich auf den Gedanken, als transparentes Medium Glimmer (auch unter dem
Namen russisches Glas, Frauenglas, Marienglas bekannt) anstatt des Glases zu nehmen.
Fig. 1
stellt einen solchen Wasserstandszeiger in der Seitenansicht, Fig. 2 in der Frontansicht
(in 1/3 natürlicher Größe) dar. Derselbe war 12 Monate lang unter einem Druck von 50
Pfunden in dem Dockyard zu Devonport in Gebrauch, worauf ich ihn in der großen
Industrieausstellung ausstellte.
Der Glimmer A ist mit Hülfe zweier Metallplatten an eine
längliche Büchse B befestigt. Jede dieser Metallplatten
ist mit einer Oeffnung versehen, so daß zwei Fenster entstehen, durch welche das
Steigen und Sinken des Wasserstandes im Kessel leicht beobachtet werden kann. Die
Enden der Büchse sind rund, damit man den Glimmer-Wasserstandszeiger leicht
an die Stelle gewöhnlicher Glasröhren einsetzen kann. Die Transparenz des Glimmers
und seine Fähigkeit hohe Temperaturen, plötzlichen Temperaturwechsel und starken
Druck auszuhalten, machen ihn zum Wasserstandszeiger besonders geeignet. Ein solcher
Apparat mit einer 6 Zoll langen und 3/4 Zoll breiten Oeffnung und einem 1/48 Zoll
dicken Glimmer widerstand bei der hydraulischen Probe einem Druck von 200 Pfund per Quadratzoll. Für Locomotiven und Schiffsdampfkessel,
bei denen ein Unfall so leicht vorkommen kann, ist die außerordentliche Stärke dieses Materials von der
größten Wichtigkeit. Von besonderem Nutzen aber, als ein Mittel die innere
Thätigkeit der Dampfkessel beobachten zu können, bewährt sich der Glimmer, wenn man
ihn an den gegenüberliegenden Seiten des Kessels geradezu in die Kesselplatten
einsetzt, so daß man durch den ganzen Kessel sehen kann.