Titel: Verbesserungen an Gasmessern, welche sich Charles Mead, Ingenieur zu Charlotte Cottages, Old Kentroad in der Grafschaft Surrey, am 21. Jan. 1851 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 123, Jahrgang 1852, Nr. XLVIII., S. 285
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XLVIII. Verbesserungen an Gasmessern, welche sich Charles Mead, Ingenieur zu Charlotte Cottages, Old Kentroad in der Grafschaft Surrey, am 21. Jan. 1851 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Oct. 1851, S. 327. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Mead's Verbesserungen an Gasmessern. Der erste Theil dieser Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an nassen Gasmessern, wodurch das Messen mit einer Meßkammer bewerkstelligt wird. Die zweite Verbesserung ist eine Modification der ersten, indem zwei Meßkammern in Anwendung kommen. Bei Gasmessern dieser Construction hat die Höhe oder die Quantität des Wassers keinen Einfluß auf das Messen des Gases. Die dritte Verbesserung bezieht sich auf den Zählapparat. Die letzte Abtheilung der Erfindung betrifft Verbesserungen an Apparaten zum Messen des Wassers oder anderer Flüssigkeiten. Fig. 14 stellt einen nach dem ersten Theil der Erfindung construirten Gasmesser mit abgenommener Vorderplatte im Frontaufriß, Fig. 15 in der Seitenansicht dar. Fig. 16 ist die Frontansicht der Gaskammer, Fig. 17 eine Seitenansicht des Ventilsitzes und der Gasröhren; Fig. 18 ein Grundriß derselben. a ist eine oscillirende metallene Kammer mit zwei Abtheilungen, in welche die Gasröhren b, b hineinragen. Die andern Enden dieser Röhren sind mit den horizontalen Röhren c, c verbunden und diese letzteren an den Ventilsitz d befestigt. In dem Ventilsitz befinden sich drei Oeffnungen, wovon die mittlere mit dem Gascanal e und die Seitenöffnungen mit den Röhren c und b in Verbindung stehen. Das Gas tritt durch die Röhre f in den Gasmesser, nimmt seinen Weg abwärts durch die Röhre e, und wird je nach der Stellung des Ventils g in eine Abtheilung der messenden Kammer a geleitet. Das Gas hebt sofort diese Abtheilung und veranlaßt dadurch eine der Hervorragungen n auf die Rolle o zu wirken und dieselbe nebst dem Hebel, woran sie befestigt ist, vorwärts zu schieben. Zugleich wirkt der eine Arm des Hebels i auf das Ventil g und verändert seine Stellung. Dadurch wird das Gas von derjenigen Röhre, welche es in die eine Kammer des Meßbehälters geleitet hatte, abgesperrt; dagegen wird nun diejenige Röhre, welche das Gas von der andern Kammer hinweggeführt hatte, die zuführende Röhre für diese Abtheilung. h, h sind belastete Hebel, welche so adjustirt sind, daß sie den Kipphebel i unterstützen, wenn derselbe in eine solche Lage gefallen ist, daß er das Ventil g in die geeignete Stellung gebracht hat. Diese belasteten Hebel helfen außerdem vermöge ihres Bestrebens in die verticale Lage zurückzukehren, dem Gasbehälter den Kipphebel aus denjenigen Stellungen zu heben, welche zu seiner Bewegung die meiste Kraft erfordern. Um die Quantität des durch den Meter gegangenen Gases zu registriren, ist eine Stange j mit einem von dem oberen Theil des Gasbehälters hervorragenden Metallstück und einem Hebel k verbunden, welcher durch einen Draht l mit einem andern in der Röhre m sich bewegenden Draht in Verbindung steht. Das obere Ende dieser Röhre tritt in die Zeigerbüchse, das untere Ende aber unter das Wasserniveau, um eine Gasentweichung in die Zeigerbüchse zu verhüten. Das obere Ende des in der Röhre m spielenden Drahtes ist mit einem kurzen Hebel verbunden und dieser enthält einen Sperrkegel, welcher in die Zähne eines zu dem registrirenden Räderwerk gehörigen Sperrrades greift, so daß die Bewegung der oscillirenden Kammer a bei dem jedesmaligen Niedersteigen des Drahtes in die besagte Röhre dem Räderwerk einen Impuls ertheilt. Fig. 19 stellt einen Gasmesser mit zwei messenden Behältern, nach Hinwegnahme der Vorderplatte im Frontaufriß, Fig. 20 in der Seitenansicht dar. Fig. 21 zeigt einen der Gasbehälter in der Frontansicht; Fig. 22 den Ventilsitz und die Gasröhren in der Seitenansicht, Fig. 23 in der Endansicht, Fig. 24 im Grundriß, und Fig. 25 im Durchschnitt. a, a sind die beiden oscillirenden Meßbehälter, von denen jeder, wie oben, in zwei Kammern getheilt ist, in welche die Gasröhren b, b hineinragen. Die andern Enden dieser Röhren sind mit den horizontalen Röhren c, c verbunden, durch welche eine Communication mit dem Ventilsitz d hergestellt wird. Der Ventilsitz ist mit sechs Oeffnungen versehen, von denen die beiden mittleren mit den Gascanälen e und f, die andern mit den Röhren c, c in Verbindung stehen. Das Gas tritt durch die Röhre f in den Meter, strömt die Röhre e hinab, und gelangt je nach der Lage der Ventile g, g in zwei von den Röhren c, von da in die Röhren b, b und findet sofort seinen Weg in eine der Kammern der messenden Behälter. Indem das Gas die Enden der letzteren hebt, setzt es durch Vermittelung der Verbindungsstangen h, h die Kurbel i Fig. 20 und ihre Achse j in Rotation. An dem vorderen Ende der Achse j befindet sich eine endlose Schraube k, welche an ihrer Vorderfläche mit einem kleinen Kurbelzapfen versehen ist, der vermittelst der Verbindungsstangen l, l und der Hebel m, m mit den Ventilen g, g communicirt. Dieser Kurbelzapfen ist so angeordnet, daß er die Ventile verschiebt, sobald die Kammern der messenden Behälter mit Gas gefüllt sind. Auf diese Weise wird eine bestimmte Quantität Gas gemessen und ein gleichmäßiges Zuströmen nach den Brennern erzielt. Um die Menge des durch den Meter gegangenen Gases zu registriren, greift die Schraube k, Fig. 19, in das Schraubenrad n, welches an einer durch die Stopfbüchse o gehenden Spindel sitzt. Das andere Ende dieser Spindel ist mit einer kleinen endlosen Schraube p versehen, welche den Zählapparat in Bewegung setzt. Der verbesserte Zählapparat besteht im Wesentlichen aus einer Reihe von Trommeln oder Rädern, welche auf ihrer Peripherie mit Ziffern versehen und an einer gemeinschaftlichen Achse angeordnet sind. Diese Räder bewegen sich nur, wenn die Ziffern sich ändern sollen. An der ersten Trommel befindet sich nämlich ein Schraubenrad q, welches durch eine endlose Schraube p getrieben wird. Diese Bewegung wird nun den Trommeln mit Hülfe von Federhaken auf ähnliche Weise, wie bei dem gewöhnlichen Zählapparat mitgetheilt. Die erste Trommel ist um ein Bedeutendes breiter als die übrigen, und enthält zwei Reihen Ziffern auf ihrem Umfange. Die erste Reihe besteht aus zehn Nullen und zehn Fünfern, welche abwechselnd rings um die Trommel vertheilt sind, die zweite Reihe aus einem doppelten Zahlensystem von 0 bis 9 welche auf diese Weise angeordnet sind: 1, 1; 2, 2; 3, 3; 4 u.s.w. Demnach werden am Anfang die durch beide Reihen an den Oeffnungen der Zeigerplatte zum Vorschein kommenden Ziffern 0 0 seyn, dann 05, hierauf 10, sodann 15 und so fort. Auf der zweiten und dritten Trommel ist eine einfache Ziffernfolge von 0 bis 9 vertheilt. Jede Trommel, mit Ausnahme der ersten, ist mit einem Sperrrad, und jede Trommel, mit Ausnahme der letzten, mit einem Sperrkegel versehen. Die Sperrkegel sind so angeordnet, daß sie, wenn die Trommeln, woran sie befestigt sind, 9/10 einer Umdrehung gemacht haben, unter stationäre Federn treten, welche sie mit ihren Sperrrädern in Eingriff bringen und dadurch die Trommeln, womit die Sperrräder verbunden sind, veranlassen, 1/10 einer Umdrehung zu machen. Sobald ein Sperrkegel, an der stationären Feder vorübergegangen ist, wird er durch seine eigene Feder aus dem Eingriff mit dem Sperrrad gehoben. In Folge dieser Einrichtung treibt jede Trommel die nächstfolgende, und wenn die Trommel zur rechten 10 Umdrehungen gemacht hat, so hat die zweite 1 und die dritte 1/10 einer Umdrehung gemacht. Fig. 26 stellt einen Apparat zum Messen des Wassers oder anderer Flüssigkeiten im Frontaufriß, Fig. 27 den messenden Behälter im Durchschnitte dar. Der oscillirende Behälter A ist durch die Scheidewand C in zwei Abtheilungen getheilt und mit zwei an ihn befestigten Eimern g, g versehen. B ist ein Recipient mit einer länglichen Oeffnung im Boden, um den aus der Zuflußröhre D hervorkommenden cylindrischen Strahl in einen flachen zu verwandeln. E ist die Ausflußröhre. Die zu messende Flüssigkeit wird durch die Röhre D in den Recipienten B geleitet, von wo aus sie in die eine Abtheilung des messenden Behälters fällt, bis sich eine solche Quantität darin gesammelt hat, daß sie umschlägt. Die relativen Stellungen der beiden Enden ändern sich nun, das Wasser fließt aus, und die andere Abtheilung des Meßbehälters kommt in eine solche Lage, daß sie die Flüssigkeit aufnimmt. Letztere wird durch die Scheidewand C in die eine oder die andere der beiden Abtheilungen geleitet, indem diese Scheidewand mit dem ganzen Behälter in eine solche Lage fällt, daß sie die Flüssigkeit immer in die höher gelegene Abtheilung leitet. Die Quantität der bei jeder Oscillation des Meßbehälters ausgeleerten Flüssigkeit wird durch kleine Aufhälter f, f, welche den Oscillationswinkel bestimmen, regulirt. Damit das Umschlagen des Behälters mit größerer Sicherheit von statten gehe, sind zwei kleine Eimer g, g so an ihn befestigt, daß die letzte Portion der in die Abtheilung geleiteten Flüssigkeit, bevor das Umschlagen erfolgt, in einen solchen Eimer fließt, wodurch die mechanische Wirkung auf den Behälter erhöht wird. Um die Quantität der durch den Apparat gegangenen Flüssigkeit zu registriren, wird bei jeder Oscillation des Behälters ein Zeiger in Thätigkeit gesetzt.

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