Titel: | Edward Lloyd's Verbesserungen an Dampfmaschinen. |
Fundstelle: | Band 124, Jahrgang 1852, Nr. I., S. 1 |
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I.
Edward Lloyd's Verbesserungen an
Dampfmaschinen.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Febr. 1852, S.
251.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Lloyd's Verbesserungen an Dampfmaschinen.
Diese Verbesserungen beziehen sich auf die Construction von Steuerungsventilen und
auf die Anordnung von Expansionsmaschinen mit doppeltem Cylinder.
I. Verbessertes
Steuerungsventil. Fig. 30 stellt dasselbe
im Längendurchschnitt, Fig. 31 im
Horizontaldurchschnitt dar. Das Ventil wird mittelst der Spindel A, welche an ihrem Ende mit einem oscillirenden
Kurbelarm versehen ist, in Thätigkeit gesetzt. Die Fläche B ist cylindrisch und wird durch Federn D
dampfdicht angedrückt; C ist der Dampfweg. Der Dampf
tritt am Boden der Ventilkammer ein, strömt in den inneren Raum des Ventils, von wo
er, während das letztere hin und her oscillirt, durch den Canal C abwechselnd in die beiden Eingänge des Cylinders
dringt. Das eine Ende des Ventils ist nach Chr. Schiele's
AntifrictionscurvePolytechn. Journ. Bd. CXII S. 331 und Bd. CXIII S.
8. geformt, und dreht sich dampfdicht in dem Ende der
Dampfzuführungsröhre; das andere Ende ist mit einer Stopfbüchse versehen, die an
einen gleichfalls nach der Reibungscurve construirten Hals der Spindel paßt. Die
Ausströmung des Dampfs aus dem Cylinder geht durch die nämliche Bewegung vor sich.
Der consumirte Dampf strömt in die das Ventil umgebende Kammer, indem für diesen
Zweck jeder der Eingänge abwechselnd unbedeckt ist. Aus dieser Kammer tritt der
Dampf durch die in Fig. 31 sichtbare horizontale Röhre in die Atmosphäre oder in den
Condensator.
II. Expansionsdampfmaschine mit
doppeltem Cylinder. Die Figuren 32, 33, 34 und 35 stellen
Details dieser Maschine dar. Fig. 32 ist die äußere
Ansicht des Cylinderpaares mit der im Längendurchschnitt dargestellten Ventilkammer;
Fig. 33
ein Verticaldurchschnitt des Cylinders und der Ventile; Fig. 34 ein
Längendurchschnitt des Ventils für sich und Fig. 35 eine untere
Ansicht desselben. Der kleine Hochdruckcylinder A ist
oben an den größeren Niederdruck-Expansionscylinder B gegossen. Der Dampf tritt bei C ein und wird
durch Oscillation des Ventils abwechselnd über und unter den Kolben des
Hochdruckcylinders geleitet; bei dem Ende jedes Hubes aber breitet er sich durch die
Canäle D in den größeren Cylinder aus, den er durch die
Bohrung E des Ventils verläßt, um von da in den
Condensator zu strömen. Die Spindel des Ventils ist mit entgegengesetzten Hebeln G versehen, so daß die Bewegung der Maschine leicht
rückgängig gemacht werden kann; sie tritt durch eine an dem äußeren Ende des
Ventilkastens angebrachte Scheibe und endigt sich in eine Gabel, welche lose in die
an der Rückseite des Ventils befindlichen Löcher paßt. Eine Stange von dem nämlichen
Material wie die Dampfbüchse regulirt den Abstand zwischen der Scheibe und den
Ventilflächen, so daß die Expansion auf das Spiel des Ventils keinen Einfluß hat.
Der dichte Schluß wird mittelst einer Schraube bewerkstelligt, welche, indem sie bei
I auf die Liederung drückt, die Dampfentweichung
verhindert. Da der Dampfdruck das Ventil von seinem Sitz zu heben strebt, so läßt
sich die Reibung mit Hülfe der Schraube aufs genaueste reguliren. Beide Kolben
befinden sich an einer Stange, welche durch eine zwischen
den Cylinderenden befindliche Stopfbüchse geht, deren Packung von außen mittelst
Schrauben adjustirt werden kann.