Titel: Ueber die Anwendbarkeit des Elektromagnetismus als Triebkraft; von A. Dumont, Ingenieur des Straßen- und Brückenbaues.
Fundstelle: Band 124, Jahrgang 1852, Nr. VIII., S. 16
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VIII. Ueber die Anwendbarkeit des Elektromagnetismus als Triebkraft; von A. Dumont, Ingenieur des Straßen- und Brückenbaues. Aus den Comptes rendus, 1851, 2me semestre, Nr. 8. Dumont, über die Anwendbarkeit des Elektromagnetismus als Triebkraft. Hr. Dumont hat über diesen Gegenstand der französischen Akademie der Wissenschaften eine Abhandlung übergeben; aus den in derselben beschriebenen Versuchen zieht er folgende Schlüsse: 1) Der Elektromagnetismus kann zwar bis jetzt zur Erzeugung großer Leistungen nicht mit der Dampfkraft verglichen werden, weder hinsichtlich des absoluten Werths der Kraft, noch hinsichtlich der Gestehungskosten derselben; er läßt sich aber dennoch unter gewissen Umständen mit Nutzen als Triebkraft in der Praxis anwenden. 2) Wenn auch zur Erzeugung großer Leistungen die elektromagnetische Kraft der Dampfkraft weit nachsteht, so wird sie ihr doch zur Gewinnung kleiner Leistungen gleich und kann ihr in dieser Hinsicht sogar vorzuziehen seyn, weil sie sich beliebig theilen und bei Industriezweigen oder in Werkstätten anwenden läßt, welche nur über geringe Capitalien verfügen und wo es weniger auf den absoluten Werth der effectiven Leistung als vielmehr darauf ankommt, sich leicht und augenblicklich eine kleine Triebkraft verschaffen zu können. 3) In dieser Beziehung kann der Elektromagnetismus also gewissermaßen die Dampfkraft ergänzen. 4) Bei gehöriger Berücksichtigung aller Proportionen besitzen die elektromagnetischen Maschinen mit geradlinig wiederkehrender Bewegung vor den Maschinen mit rotirender Bewegung einen großen Vorzug hinsichtlich der Gestehungskosten der Triebkraft, weil bei jenen keine Seitenkräfte verloren gehen und man mit demselben Aufwande eine viel beträchtlichere Kraft gewinnt, als bei Rotationsmaschinen. 5) Bei den Maschinen mit geradliniger Bewegung scheinen die inducirten Ströme einen weniger beträchtlichen Einfluß zu haben, als bei den Rotationsmaschinen. 6) Bei einer mittleren effectiven Leistung von 0,63 Kilogrammmeter pro Secunde betrug bei der Maschine mit geradlinig wiederkehrender Bewegung der Aufwand für sechs Bunsen'sche Elemente 18 Centimes pro Stunde. 7) Bei dieser Kostenberechnung ist der Werth des. entstandenen Zinkvitriols noch in Abzug zu bringen, und überdieß zu berücksichtigen daß man bei ziemlich großen elektromagnetischen Maschinen dieselbe Batterie zugleich zur Erzeugung von Triebkraft und von Licht benutzen kann.