Titel: | Eloin's Sicherheitslampe für Bergleute. |
Fundstelle: | Band 124, Jahrgang 1852, Nr. LX., S. 267 |
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LX.
Eloin's Sicherheitslampe für
Bergleute.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, März 1852, S.
269.
Mit einer Abbildung auf Tab. V.
Eloin's Sicherheitslampe für Bergleute.
Die Davy'sche Lampe bietet bekanntlich bei ihrem
regelmäßigen täglichen Gebrauche dem Bergmann weder die gehörige Sicherheit noch
Bequemlichkeit dar. Ihre Hauptmängel bestehen in ihrer geringen Helligkeit, weßwegen
der Arbeiter sich ungern ihrer bedient, wenn er nicht durch die Anwesenheit einer
stark explodirenden Luft dazu genöthigt wird; dann darin, daß das Drahtgewebe des
Cylinders durch einen Stoß oder Fall auf den Boden leicht beschädigt werden kann;
ferner in der Möglichkeit, daß ein Strom des Grubengases durch den Drahtcylinder
dringt, sey es in Folge der Schwingungen der Lampe oder daß diese in den Bereich
eines Gasstroms kommt; endlich in der Erhitzung des Drahtflors bis zum Rothglühen,
wodurch in Folge directer Berührung des explodirenden Gases mit dem Draht eine
Explosion veranlaßt werden kann. Diese Gefahr wird durch die Anwesenheit kleiner in
der Grube schwebender Theilchen von Kohlenstaub, welche sich an den Drahtflor
ansetzen, noch erhöht.
Zur Beseitigung dieser Mängel hat der belgische Bergbau-Ingenieur M. F. Eloindie in Fig. 15 im
Verticaldurchschnitt (im fünften Theil der natürlichen Größe) dargestellte Lampe
construirt. Der Cylinder A, B über der Flamme ist
geschlossen, und die Luft tritt unterhalb der Flamme durch ein schmales Stück
Drahtflor C ein; sie tritt durch Anwendung des Hütchens
D mit der Flamme in innige Berührung, wodurch eine
vollständige Verbrennung erzielt und ein Licht erzeugt wird, welches fünf-bis
sechsmal so hell ist, als das einer gewöhnlichen Davy'schen Lampe. In Folge der vollkommenen Verbrennung des Oels kann sich
kein Rauch entwickeln. Die Stelle des Drahtflors vertritt ein starker gläserner
Cylinder A, welcher in Verbindung mit einem messingenen
oder eisernen Cylinder B über die Flamme gedeckt wird.
Man könnte einwenden,
daß der gläserne Theil des Cylinders leicht einem Unfall ausgesetzt sey; in der
Wirklichkeit ist dieses jedoch nicht der Fall. Da er oben und unten durch einen
starken messingenen Ring gebunden ist, so würde, selbst wenn das Glas durch einen
Stoß oder in Folge der ungleichen Ausdehnung durch die Warme zerbrechen sollte, doch
keine Gefahr entstehen, weil die einzelnen Bruchstücke des Glases durch die Fassung
zusammengehalten werden. Der vollständige Verschluß des Cylinders verhindert das
Eindringen des Grubengases in die Lampe in Folge eines Luftzugs. Die Schwingung der
Lampe hat auf die Flamme keinen Einfluß. An eine Erhitzung des Drahtflors bis zum
Rothglühen ist nicht zu denken.
Es hat nur so viel Luft unterhalb der Flamme durch das schmale Stück Drahtgewebe
Zutritt, als zur Unterhaltung der Drahtflamme nothwendig ist, und die Verbrennung
ist so vollständig, daß ein Theil des über der Flamme befindlichen Cylinders stets
mit den Verbrennungsproducten, nie aber mit einem explodirenden Gasgemisch gefüllt
ist. Bei der Davy'schen Lampe strebt die umgebende Luft
stets durch das Drahtgewebe in die Lampe zu strömen, und sie mehr oder weniger mit
der Atmospäre der Grube zu füllen. Bei Eloin's Lampe
hingegen besteht der Inhalt des Cylinders oberhalb der Flamme stets aus
Verbrennungsproducten, was man deutlich beobachten kann, wenn der aufwärtsgehende
Zug auf irgend eine Weise umgekehrt wird. In dieser Hinsicht setzt Hr. Eloin in Folge seiner Erfahrungen in den belgischen
Gruben ein solches Vertrauen in seine Lampe, daß er auf die obere Mündung derselben
ein ganz grobes Drahtgewebe deckt, nur um das Eindringen von Kohlentheilchen zu
verhindern, jedoch von einer solchen Weite, daß die Flamme leicht durchschlagen
würde, wenn überhaupt in dem oberen Theil des Cylinders eine Flamme bestehen
könnte.
Ueber die den Glascylinder umgebenden Stangen ist ein conischer Messingschirm
geschoben, mittelst dessen, wenn man ihn in die Lage F
bringt, das Licht nach unten gerichtet werden kann.