Titel: | Willat's Fadenzähler. |
Fundstelle: | Band 124, Jahrgang 1852, Nr. XCII., S. 407 |
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XCII.
Willat's Fadenzähler.
Aus dem Technologiste, Mai 1852, S.
417.
Mit einer Abbildung auf Tab VII.
Willat's Fadenzähler.
Mittelst dieses sinnreichen Instruments ist man im Stande die Anzahl der
Ketten- oder Eintragfäden eines Gewebes, welche innerhalb eines gegebenen
Raumes von 1/16 bis zu 2 Zollen liegen, auf eine leichte und bequeme Weise zu
zählen. Fig.
15 stellt das Instrument in perspectivischer Ansicht dar. Dasselbe besteht
aus einer Loupe A, welche man längs einer an dem Rande
der Messingplatte B graduirten Scale hinbewegen kann.
Diese Scale umfaßt eine Strecke von 50 Millimet. oder mehr, je nachdem man dieses
für zweckmäßig erachtet. Die Loupe ist an eine Schraubenmutter befestigt, und ihre
Bewegung von dem einen Ende der Scale zum andern geschieht mit Hülfe einer Schraube
C von sanftem Gang, die man in langsame Umdrehung
setzt. Die Mutter ist mit einem Zeiger D versehen,
welcher die Fäden und den Raum angibt, der auf der eingetheilten Scale zurückgelegt
wurde. Hinter der Loupe ist an die Mutter eine Feder E
befestigt, welche gleichzeitig mit dem Zeiger D sich
bewegt, und an ihrem äußersten Ende mit einer Spitze versehen ist, die man mittelst
der Feder herabdrücken kann.
Um nun mit diesem Instrument eine Beobachtung anzustellen, stellt man zuerst der
größeren Bequemlichkeit wegen den Zeiger D auf den
Nullpunkt der Scale. Hierauf stellt man die Platte auf das zu untersuchende Gewebe,
so daß die Zeigerspitze genau auf einen Faden der Kette oder des Eintrages fällt, zu
welchem Zwecke man sich der Loupe bedient, und sticht mit der Spitze der elastischen
Feder E einen Punkt in einen untergelegten
Papierstreifen. Ist dieses geschehen, so dreht man die Schraube C, bis der Zeiger mit dem folgenden Faden des Gewebes
coincidirt, und markirt mit der Federspitze einen zweiten Punkt auf dem Papier, den
man etwas in die Länge zieht, damit er nicht zu nahe auf den andern fällt. So fährt
man fort, den Zeiger über andere Fäden hinzuführen und neue Punkte einzustechen, bis
man eine hinreichende Strecke des Gewebes umfaßt zu haben glaubt, um die Zählung zu
beendigen. Man hält sofort ein, liest auf der eingetheilten Scale den durchlaufenen
Raum ab, und zählt auf dem Papier die eingestochenen Punkte.