Titel: | Apparat zum Füllen gashaltiger Flüssigkeiten in Flaschen und zum Ablassen derselben, welchen sich François Marie Lanoa zu Paris am 3. Nov. 1851 für England patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 125, Jahrgang 1852, Nr. LXXVIII., S. 323 |
Download: | XML |
LXXVIII.
Apparat zum Füllen gashaltiger Flüssigkeiten in
Flaschen und zum Ablassen derselben, welchen sich François Marie Lanoa zu
Paris am 3. Nov.
1851 für England patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1852,
S. 363.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Lanoa's Apparat zum Füllen gashaltiger Flüssigkeiten in
Flaschen.
Fig. 5 stellt
den an einer gewöhnlichen Glasflasche angebrachten Füllapparat in der äußeren
Ansicht,
Fig. 6 im
Verticaldurchschnitte dar.
Fig. 7 ist ein
Horizontaldurchschnitt des zum Entweichen der Luft dienlichen Theils des
Apparates.
A ist ein Deckel, welcher bei B aufgeschraubt wird, so daß er auf das obere Ende von F drückt. B ist derjenige
Theil des Apparates, welcher das Ausgußrohr D und das
Ventil F enthält. Er wird dicht in das Innere von C geschraubt, welches der stationäre Theil ist, der an die Flasche befestigt
wird, und durch welchen die Luft entweicht. Die Luftentweichungs-Vorrichtung
E ist Fig. 7 in der oberen
Ansicht dargestellt. Das Ventil F gestattet, wenn es
niedergedrückt wird, der Flüssigkeit den Eintritt in den oberen Theil des Apparates.
Es besteht aus einer dünnen cylindrischen Stange, deren unteres Ende mit einem
gewölbten conischen Ventil versehen ist. Die Stange tritt durch einen luftdichten
Ring, der im Innern von B, gerade über der Ausmündung
D angebracht ist, und oberhalb ist der Ring von
einer Spiralfeder umgeben, deren eines Ende an das obere Ende der erwähnten
Ventilstange befestigt ist. Durch diese Feder wird das Ventil geschlossen gehalten.
G ist ein elastischer Ring aus einer Mischung von
Kautschuk und Gutta-percha, gegen den das Ventil hermetisch schließend
angedrückt wird. H ist das obere Ende der Röhre I, welches an die innere Seite des unteren Endes von B geschraubt wird. Durch die Röhre I wird die Flüssigkeit nach Oeffnung des Ventils
eingefüllt. L ist der kleine innerhalb E angebrachte Apparat, durch welchen man die Luft
entweichen läßt. Derselbe besteht aus einem Ventil, das durch eine Spiralfeder gegen
einen kleinen Ring gedrückt wird, welcher die nach außen führende Oeffnung
verschließt. Eine andere Oeffnung befindet sich oberhalb L hinter dem Druckring, Fig. 6, zwischen c und dem unteren Theil von H. Um die Luft entweichen zu lassen, schiebe ich durch ein kleines Loch
E, Fig. 5, einen dünnen
Stift, drücke ihn gegen das Ventil und stelle dadurch die Communication zwischen
Innen und Außen her.
Um die Flasche mit gashaltiger Flüssigkeit zu füllen, schraube ich den Deckel A auf, so daß er gegen die Ventilstange drückt und die
Verbindung mit dem Innern der Flasche herstellt. Dann fülle ich die Flasche auf
gewöhnliche Weise und sehe zugleich, um die Füllung bis oben bewerkstelligen zu
können, das Luftentweichungsventil in Wirksamkeit. Ist die Flasche gefüllt, so
schraube ich den Deckel A los, wodurch das Ventil F in die Höhe geht und die Oeffnung verschließt. Um die
Flüssigkeit abzulassen, schraubt man den Deckel allmählich nieder, und hält ihn so
lange in dieser Lage, als der Ausfluß dauern soll.
Die Figuren 8,
9, 10, 11 und 12 stellen
einen andern Füllapparat in seinen einzelnen Theilen dar. Fig. 11 ist ein Behälter,
welcher eine größere Quantität der moussirenden Flüssigkeit enthält; Fig. 10 der Apparat zum
Abzapfen der Flüssigkeit. Die Theile A, B, D sind ganz
die nämlichen, wie in Fig. 5. Aus diesem
Reservoir fülle ich nun eine Flasche auf folgende Weise. Mit dem Boden des Behälters
bringe ich nämlich
den Apparat Fig.
8 in Verbindung. M ist eine Röhre, die an dem
einen Ende mit einem Mündungsstück versehen ist, durch welches die Flüssigkeit
eingefüllt wird. Diese Röhre ist in einen Stöpsel N
befestigt und spielt luftdicht in einer andern Röhre P.
Alle die genannten Theile werden in den Theil O
geschraubt, nachdem dieser an das Gefäß geschraubt worden ist. Ein hinreichender
Druck gegen das Mündungsstück drängt die Röhre M und den
Stöpsel N zurück, welcher mittelst der in M angebrachten Löcher eine freie Verbindung herstellt.
Sobald der Druck nachläßt, drängt eine Spiralfeder den Theil M zurück, und der gegen P drückende
Stöpselring schließt sofort das Gefäß. Während das Gefäß gefüllt wird, kann die Luft
durch den Hahn entweichen, welcher zu diesem Zweck so weit als es nöthig ist offen
gehalten wird.