Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 127, Jahrgang 1853, Nr. , S. 392 |
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Miscellen.
Miscellen.
Verzeichniß der vom 2. November bis zum 24. Decbr. 1852 in
England ertheilten Patente.
Dem Joseph Walker in
Dover, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen an den Verfahrungsarten und der
Maschinerie zur Behandlung des Baumwollesamens. Dd.
2. Novbr. 1852.
Dem Patrick M'Anaspie
in Liverpool: auf ein neues Verfahren zur Fabrication von
Portlandcement. Dd. 2. Novbr. 1852.
Dem John Crowther in
Huddersfield, Yorkshire: auf einen selbstthätigen hydraulischen Krahn. Dd. 2. Novbr.
1852.
Dem Louis Arnier,
Ingenieur in Marseille, Frankreich: auf Verbesserungen an
Dampfkesseln. Dd. 6. Novbr. 1852.
Dem Grafen v.
Fontainemoreau in South-street, Finsbury: auf ihm
mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication gewisser Kleidungsstücke. Dd. 6. Novbr.
1852.
Dem Charles Liddell
in der City von Westminster: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an elektrischen
Telegraphen. Dd. 11. Novbr. 1852.
Dem John Weems in
Johnstone, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen in der Fabrication von
metallenen Röhren und Blechen. Dd. 11. Novbr. 1852.
Dem Andrew Fulton,
Hutmacher in Glasgow: auf Verbesserungen an Hüten und
anderen Kopfbedeckungen. Dd. 11. Novbr. 1852.
Dem William Petrie,
Civilingenieur in Woolwich, Grafschaft Kent: auf Verbesserungen im Erzeugen und
Anwenden elektrischer Ströme und an den dazu erforderlichen Apparaten. Dd. 13. Novbr.
1852.
Dem Auguste Edouard
Bellford in Castle-street, Holborn, City von
London: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
Construction der Federn für Eisenbahnwagen. Dd.
25. Novbr. 1852.
Dem Moses Poole, am
Patent-Office, London: auf ihm mitgetheilte
Verfahrungsarten zur Fabrication von elastischen Rippen, Stöcken, Streifen und
Reifen für Sonnen- und Regenschirme, als Ersatzmittel des Fischbeins und
Stahls, welche bisher dazu angewandt wurden. Dd.
27. Novbr. 1852.
Dem Lewis Pocock in
Gloucester-road, Regent's Park, Grafschaft Middlesex: auf ein ihm
mitgetheiltes Verfahren das Seewasser trinkbar zu machen. Dd. 27. Novbr. 1852.
Dem Pierre Lamaille,
Fabrikant in Paris: auf sein Verfahren lackirtes Leder zu
conserviren. Dd. 1. Decbr. 1852.
Dem William Gorman,
Ingenieur in Glasgow: auf Verbesserungen im Gewinnen von
Triebkraft. Dd. 8.
Decbr. 1852.
Dem Thomas Craddock,
Ingenieur an den Ranelagh Works, Thames-bank, Grafschaft Middlesex: auf
Verbesserungen an der Dampfmaschine und am Dampfkessel. Dd. 8. Decbr. 1852.
Den Mechanikern Robert
Lakin in Ardwick, und William Rhodes in Gorton, Lancashire: auf
Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem George Holcroft,
Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an
Dampfmaschinen. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem Henry Bridson,
Bleicher in Bolton-le-Moors, Lancashire: auf eine verbesserte
Maschinerie zum Waschen und Reinigen der Zeuge. Dd.
8. Decbr. 1852.
Dem John Fell in
Glasgow: auf Verbesserungen im Vorbereiten und
Spinnen des Hanfs zur Fabrication von Seilen, Segelgarn etc. Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem David Sharp,
Fabrikant in Bingley, Yorkshire: auf eine verbesserte Maschinerie zum Kämmen und
zum Strecken der Bänder von Wolle. Dd. 8. Dec. 1852.
Dem Alexander Miller
in Glasgow: auf Verbesserungen im Appretiren und
Ausrüsten der Gewebe. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem John Weems in
Johnstone, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen im Gewinnen und Anwenden von
Triebkraft. Dd. 8.
Decbr. 1852.
Dem James Young in
Glasgow: auf verbesserte Instrumente für Zahnärzte.
Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem Thomas Kennedy,
Gewehrfabrikant in Kilmarnock, Grafschaft Ayr: auf Verbesserungen im Gewinnen
und Anwenden von Triebkraft (für Uhren, Registrirapparate etc.). Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem John Erskine,
Filzfabrikant in Greenock, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen in der
Erzeugung gefilzter und cementirter Fabricate. Dd.
8. Dec. 1852.
Dem John Crook und
Wilkinson Wood
in Manchester: auf eine Methode eiserne Reifen gegen
Oxydation zu schützen. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem James Clark in
Paisley, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen im Weben von Teppichen. Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem Mitchel Thomson
in Plymouth, Devonshire: auf Verbesserungen an Lampen und in der Erzeugung
künstlichen Lichts. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem John Paterson,
Fabrikant in Wood-street, City von London: auf
Verbesserungen an Schnallen oder Befestigungsmitteln. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem Richard Husband,
Hutfabrikant in Manchester: auf Verbesserungen im Weben
von Plüsch für Hüte. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem John Johnson in
Lincoln's-inn-fields, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im
Setzen und Ablegen der Lettern. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem David Laidlaw,
Eisen- und Gelbgießer in Glasgow: auf
Verbesserungen in der Fabrication von Gasbrennern. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem Matthew Smith in
Over Darwen, Lancashire: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum Weben und
Drucken. Dd. 8.
Decbr. 1852.
Dem Peter Grafen v.
Fontainemoreau in South-street, Finsbury,
London: auf eine ihm mitgetheilte chemische
Verbindung um kalkhaltige Materialien in Silicate zu verwandeln. Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem Thomas Suttie in
Greenock, Grafschaft Renfrew: auf verbesserte Röstapparate. Dd. 8. Decbr.
1852.
Dem John Campbell,
Bleicher in Bowfield, Grafschaft Renfrew: auf Verbesserungen im Appretiren und
Ausrüsten der Gewebe. Dd. 8. Decbr. 1852.
Dem Stephen Soulby,
Drucker in Ulverston, Lancashire: auf eine verbesserte Buchdruckerpresse. Dd. 11. Decbr.
1852.
Dem William Smith,
Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Kettering, Grafschaft
Northampton: auf einen Apparat zum Reinigen von Korinthen, Trauben und anderen
Früchten. Dd. 11.
Decbr. 1852.
Dem Henry Smith,
Verfertiger landwirthschaftlicher Instrumente in Stamford, Lincolnshire: auf
Verbesserungen an Mähmaschinen. Dd. 11. Decbr. 1852.
Dem Matthias Walker,
Eisengießer in Horsham, Grafschaft Sussex: auf eine verbesserte Aschenpfanne zum
Sammeln der Asche und Kohlenlösche und zum Sieben oder Separiren derselben. Dd. 11. Decbr.
1852.
Dem Frederick
Osbourn, Schneider in Albion-street, King's Cross, Grafschaft
Middlesex: auf einen Apparat um die Fabrication verschiedener Arten von Kleidern
zu erleichtern. Dd. 11. Decbr. 1852.
Dem Herm. Jager,
Kaufmann am Ludgate-hill, City von London: auf
chemische Präparate, welche den Kühkoth beim Reinigen der gedruckten
Baumwollenzeuge behufs des Färbens ersetzen. Dd.
11. Decbr. 1852.
Dem William Horsfield
in Swillington Mills bei Leeds: auf Verbesserungen im
Spalten und Mahlen von Korn, Samen, Getreide, Mineralien etc. Dd. 11. Decbr.
1852.
Dem Charles Waring,
Eisenmeister in Neath Abbey, Glamorganshire: auf Verbesserungen im Schneiden und
Brechen von Schiefer, Steinkohlen, Thon, Steinen etc. Dd.
11. Decbr. 1852.
Dem Thomas Boyd,
Kattundrucker in Glasgow: auf Verbesserungen im
Appretiren der Gewebe. Dd.
15. Decbr. 1852.
Dem Ralph Ridley,
Gerber in Hexham, Grafschaft Northumberland: auf Verbesserungen an
Schneid- und Mähmaschinen. Dd. 15. Decbr. 1852.
Dem Robert Pinkney,
Tintenfabrikant im Long-acre, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an
Behältern für Markirmaterialien. Dd. 15. Decbr. 1852.
Dem Alfred de Reginald
Hely in Cannon-row, Westminster: auf ein verbessertes
Theebret. Dd. 15.
Decbr. 1852.
Dem Evan Leigh,
Baumwollspinner in Manchester: auf Verbesserungen an der
Maschinerie zum Krämpeln der Baumwolle. Dd. 15. Decbr. 1852.
Dem Samuel Cottam,
Mechaniker in Manchester: auf Verbesserungen im Brechen
von Schiefer. Dd. 15. Decbr. 1852.
Dem William Roberts
und George Lenox in
Millwall, Poplar: auf eine verbesserte Maschinerie zum Anhalten und Herablassen
der Kabeln und anderer Ketten. Dd. 15. Decbr. 1852.
Dem John Currie,
Müller in Glasgow: auf Verbesserungen im Mahlen von
Weizen. Dd. 15.
Decbr. 1852.
Dem William Hodgson,
Ingenieur in Skircoat, Yorkshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Posamentirerwaaren. Dd. 15. Decbr. 1852.
Dem George Shaw in
Birmingham: auf eine ihm mitgetheilte Maschinerie um
Couverte und Säcke zu verfertigen. Dd. 17. Decbr. 1852.
Dem William Oxley,
Kaufmann in Manchester: auf verbesserte Apparate zum
Heizen und Trocknen. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem William Stevenson
in Preston, Lancashire: auf Verbesserungen an den Schußgabeln für mechanische
Webestühle. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem William Harrison,
Mechaniker in Blackburn, Lancashire: auf eine verbesserte Schlichtmaschine für
baumwollenes Kettengarn. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem Charles Graham,
Kaufmann in Bishopsgate-street-within, City von
London: auf Verbesserungen in der Fabrication von
Flaschen und Krügen. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem Thomas Potts,
Röhrenfabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Haspen. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem David Thomson,
Fabrikant in Dundee, Grafschaft Forfar: auf Verbesserungen in der
Teppichfabrication. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem William Rogers im
Long-acre, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen an Hemd- und
Kleiderknöpfen. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem James Yule,
Mechaniker in St. Luke's-terrace, City von Gloucester: auf eine
verbesserte Säemaschine. Dd. 18. Decbr. 1852.
Dem George Lloyd, Med. Dr. in der Pfarrei Budbrooke, Warwickshire: auf
eine Verbesserung in der Papierfabrication. Dd.
18. Decbr. 1852.
Dem Hermann Turck,
Kaufmann in Broad-street Buildings, City von
London: auf Verbesserungen im Forttreiben der
Schiffe. Dd. 18.
Decbr. 1852.
Dem Robert Burn,
Ingenieur in Edinburgh: auf eine Verbesserung an
Dampfmaschinen. Dd. 21. Decbr. 1852.
Dem Robert Galloway
in Cartmel, Lancashire: auf Verbesserungen im Fabriciren und Raffiniren des
Zuckers. Dd. 21.
Decbr. 1852.
Dem Charles Lungley,
Schiffbauer in Poplar, Grafschaft Middlesex: auf Verbesserungen im Schiffbau.
Dd. 22. Decbr.
1852.
Dem Thomas Fearn,
Galvanoplastiker in Birmingham: auf Verbesserungen im
Verzieren metallener Oberflächen und an dem dazu gebräuchlichen Apparat. Dd. 22. Decbr.
1852.
Dem Hermann Turck,
Kaufmann in Broad-street Buildings, City von
London: auf Verbesserungen im Verpacken der Waaren.
Dd. 22. Decbr.
1852.
Dem Charles Carr,
Ingenieur in Belper, Grafschaft Derby: auf eine verbesserte Maschine zum
Verfertigen von Mauerziegeln. Dd. 22. Decbr. 1852.
Dem John Dunlop,
Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen in der
Fabrication von Wagenrädern. Dd. 24. Decbr. 1852.
Dem Alexander Duncan,
Kattundrucker in Glasgow: auf Verbesserungen im Färben
der baumwollenen Gewebe und Garne und an dem dazu gebräuchlichen Apparate. Dd. 24. Decbr.
1852.
Dem Edwin Pettitt,
Civilingenieur in Kingsland, Grafschaft Middlesex, und James Forsyth, Spinner in
Caldbeck, Cumberland: auf Verbesserungen im Spinnen und Strecken der Baumwolle
und an der Maschinerie zu diesem Zweck. Dd. 24. Decbr. 1852.
Dem Edward Lloyd,
Ingenieur in Dee Valley bei Corwen, Merionethshire: auf Verbesserungen an
Dampfmaschinen. Dd. 24. Decbr. 1852.
Dem John Wormald in
Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
Vorspinnen, Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd.
24. Decbr. 1852.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, December 1852 und Januar 1853.)
W.
Barlow's Eisenbahnoberbau.
In neuerer Zeit haben die seit lange schon in England gemachten Versuche, bei
Herstellung der Bahngeleise von vergänglichem Material ganz Umgang zu nehmen, zu
günstigen Resultaten geführt, indem es gelungen ist, einen Oberbau ganz von Eisen
herzustellen, der allen Anforderungen entsprechen soll, so daß unter Anderm kürzlich
beschlossen worden ist, die französische Südeisenbahn von Bordeaux nach Cette mit
solchem Oberbau zu versehen. Das System, welches am meisten Beifall gefunden hat,
ist jenes von dem Ingenieur W. Barlow in Vorschlag
gebrachte. Es besteht dasselbe in der Verwendung von sehr großen und schweren
sogenannten Brückenschienen (von der Form des umgekehrten U) mit sehr breiter Basis, welche unmittelbar auf die Bettung zu liegen
kommen. Diese Schienen sind 18–22 Fuß lang, an der Basis 12 Zoll breit und 5
Zoll hoch; das Gewicht per Yard beträgt 100 bis 110 Pfd.
An den Stößen sind die Schienen durch ein inneres Futter von Eisenblech verbunden,
welches sich genau der Form der Schiene anschließt und durch Niete mit den
betreffenden Schienenenden vereinigt ist. Ein zur Querverbindung dienendes
Winkelband ist an den Stößen mit den Schienen verbunden und verhindert die
Erbreiterung der Spur. In angemessenen Entfernungen ist für die Ausdehnung der
Schienen dadurch gesorgt, daß die Oeffnungen für die Nietbolzen oval gemacht sind.
Die Schienen sind, so weit thunlich, mit der Bettung bedeckt, weßhalb die Ausdehnung
auch bei großer Hitze nicht bedeutend ist.
Man glaubt, daß die Unterhaltung eines solchen Oberbaues viel weniger kostet, als bei
einem Geleise mit hölzernen Querschwellen, und daß die Schienen mit ihrer Bettung
eine hinlängliche Elasticität besitzen für die Bewegung der Fahrzeuge auf denselben.
Die Fabrication der Schienen von so großem Kaliber findet in England keinen Anstand
und es kosten dieselben nicht erheblich mehr, als die Schienen von gewöhnlicher
Form. Man hat berechnet, daß eine englische Meile Oberbau nach W. Barlow's System gegen 600 Pfd. St. billiger zu stehen
kommt, als ein Oberbau, wie er bisher in England gewöhnlich, mit Parallelschienen,
eisernen Stühlen, Keilen, Laschen und präparirten Schwellen. Indessen lagen dieser
Berechnung die billigen Eisenpreise der letzten Jahre zu Grunde. Bei den jetzigen
Preisen der Schienen stellt sich die Rechnung natürlich anders, und in Deutschland,
wo das Holz viel billiger, das Eisen viel theurer ist als in England, wird der
Oberbau mit Holzunterlagen wohl noch lange das Feld behaupten. (Eisenbahnzeitung,
1853, Nr. 6.)
Mittel zur Verhütung des Ansetzens von Stein in den
Dampfkesseln.
Das königl. preußische Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten hat dem
Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen ein von dem Fabrikanten H. J.
Hörkens in Lübbecke angegebenes Mittel zur Verhütung
des Ansetzens von sogenanntem Salpeter in den Dampfkesseln zur Kenntnißnahme
mitgetheilt. Es besteht in einem Zusatze von zerkleinerten Cichorienwurzeln zum
Kesselwasser, und hat sich, nach der Mittheilung des Hrn. Hörkens, bei der Anwendung bewährt. Der Erfolg dieses Mittels kann nicht
in Zweifel gestellt werden da alle schleimigen und zuckerhaltigen Zusätze einen
ähnlichen Erfolg haben; indessen wird es doch auf die Beimischungen des Wassers
selbst sehr ankommen. Das Mittel dürfte daher, wenn auch nicht in allen, doch in
manchen Fällen erfolgreich angewendet werden können. Da unter den vielen bisher
bekannt gewordenen Zusätzen für den fraglichen Zweck Cichorien noch nicht aufgeführt
sind, so darf auf dieses Mittel wohl aufmerksam gemacht werden. (Verhandlungen des
Vereins für Gewerbfleiß in Preußen, 1852, fünfte Liefer.)
Mittel zur Regeneration des verbrannten Stahles.
In der Versammlung der Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in
Preußen, im November v. J., wurde ein Bericht der Abtheilung für Manufacturen und
Handel vorgetragen, über die Fortsetzung der Versuche zur Regeneration des
verbrannten Stahles, wozu Hr. Eisenbahn-Bauinspector Malberg ein einfaches Mittel angegeben und selbst durch Versuche erprobt
hatte. Bei den ferneren Versuchen, welche in den Werkstätten des königl.
Gewerbe-Instituts und der königl. Münze mehrmals wiederholt wurden, hat
dieses Mittel – welches darin besteht, daß man den
verbrannten Stahl bis zur Rothglühhitze erwärmt und dann in kochendes Wasser
eintaucht – sich vollkommen bewährt.
Dieses günstige Ergebniß hat Veranlassung gegeben, in der königlichen Münze auch
darüber Versuche anzustellen, ob jenes Mittel auch bei der Stempelfabrication für
den Zweck mit Erfolg anwendbar sehn möchte, um das Zerspringen der Stempel und die
bei den Gußstahlstempeln vorkommenden sogenannten Kreissprünge zu verhindern. Obwohl
die ersten Versuche auch in dieser Hinsicht ein günstiges Resultat in Aussicht
stellten, so haben doch die fortgesetzten Versuche keine wesentlichen Erfolge
ergeben.
Die Abhandlung des Hrn. Malberg wird durch die
Verhandlungen des Vereins veröffentlicht werden und es wurde beschlossen demselben
die silberne Denkmünze zu ertheilen. (Verhandlungen des Vereins für Gewerbfleiß in
Preußen, 1852, sechste Liefer.)
Sehr glänzendes Metallgemisch.
Es ist schon eine alte Erfahrung, daß Gemische aus Zinn und Blei weit glänzender
ausfallen, als diese Metalle an sich. In einem vorzüglichen Grade besitzt diese
Eigenschaft eine Legirung aus 19 Theilen Blei und 29 Theilen Zinn, welche, wenn sie
in polirte Formen gegossen wird, einen außerordentlichen Glanz hat. Man bedient sich
ihrer gewöhnlich auf folgende Weise. In die sehr leichtflüssige Masse taucht man
wenn sie geschmolzen und von der Oxydhaut gereinigt ist, glattgeschliffene Stücke
Glas, und zieht sie sogleich wieder heraus. Es bleibt dann eine dünne Metallrinde an
dem Glase hangen, welche sich beim völligen Erkalten selbst ablöst, und da, wo sie
das Glas berührte, einen vortrefflichen Spiegelglanz zeigt. Wählt man zweckmäßig
geschliffene Glasformen, z.B. sternartige Strahlen, so kann man aus solchem Metall
allerlei Verzierungen bilden. Durch Berührung schadet man dem Glanz, und ein solcher
Fleck ist nie wieder fortzubringen. (Böttger's polytechn. Notizblatt, 1853, Nr.
5.)
Ueber die Wirkung des Kohlenoxydgases auf schwefelsaures Kali;
von Dr. K. Stammer.
Im Journal de Pharmacie, Octoberheft 1852, S. 289 (daraus
im polytechn. Journal Bd. CXXVI S. 312) hat
Hr. A. Levol eine Notiz veröffentlicht, wornach er meine Angabe,
„daß das schwefelsaure Kali bei der
Temperatur einer Berzelius'schen Lampe durch Kohlenoxyd zu Schwefelkalium reducirt wird,“ bei seinen Versuchen nicht bestätigt fand.
Ich würde mich vielleicht veranlaßt gefühlt haben, meine Versuche über das Verhalten
des schwefelsauren Kalis zu Kohlenoxyd, die ich vor einigen Jahren im Laboratorium
des Hrn. Professors H. Rose angestellt habe, nochmals
vorzunehmen, wenn ich mich nicht ganz genau noch der Umstände erinnerte, unter denen
ich gerade zu diesem Resultate gelangte, und außerdem die Worte meines Notizbuches
(in meiner veröffentlichten Abhandlung ließ ich die einzelnen Belege der Thatsachen,
als wirklich zu einfach, weg) jeden Zweifel beseitigen würden. Ich lasse dieselben
hier folgen:
„Schwefelsaures Kali. Als das schwefelsaure
Kali einige Zeit in Kohlenoxyd geglüht worden war, nahm es eine röthliche Farbe
an, worauf die Wirkung schneller vorging und sich durch die ganze Substanz
verbreitete; das entweichende Kohlenoxyd gab eine sehr starke Reaction auf
Kohlensäure, während eine Probe mit Ammoniak, Chlorbaryum und Salpetersäure die
Abwesenheit der schwefligen Säure darthat. Nachdem die schön rothe Substanz im Kohlenoxyd erkaltet war, übergoß ich sie in
einem Kölbchen mit ausgekochtem heißem Wasser, und ließ die Lösung im
verschlossenen Gefäße erkalten. Hierauf zugesetzte Salzsäure gab eine deutliche
Entwickelung von Schwefelwasserstoff und nur eine sehr
geringe Fällung von Schwefel. Dieß beweist, daß
Einfach-Schwefelkalium gebildet wurde. – Ich stellte nun den
Versuch mit einer gewogenen Menge reinen Salzes an,
um zu sehen, ob die Reduction eine vollständige sey.
Die Verminderung des Gewichtes erreichte jedoch nicht gänzlich die von der
Berechnung verlangte, und es war klar, daß das geschmolzene Schwefelkalium die
unzersetzten Theile beschützte.“
„Schwefelsaures Natron. Nach 2 1/2 Stunden war
auch nicht die geringste Reduction bemerklich, und Salzsäure gab auch keine Spur
von Schwefelwasserstoffgas. Es scheint also, daß die Reductionstemperatur des
schwefelsauren Natrons oberhalb derjenigen Temperatur liegt, welche meine
Glaskugeln ertragen konnten.“
Nach diesen Versuchen scheinen mir meine Angaben wohl keinem Zweifel unterliegen zu
können. Warum Hr. A. Levol abweichende Resultate erhielt,
kann ich nicht bestimmt sagen. Vielleicht hat er mit nicht vollständig gereinigtem
Kohlenoxyd gearbeitet; dasjenige, welches ich stets anwende, ist von jeder Spur
Kohlensäure und Wasser frei. Oder – und das scheint mir am wahrscheinlichsten
nach A. Levol's Ausdrücken – die angewandten
Temperaturgrade waren zu niedrig, vielleicht, weil das
Glas zu leichtschmelzbar war. Meine Röhren waren eigens
zu dieser Untersuchung von Greiner aus schwerschmelzbarem
Glase gefertigt und widerstanden der höchsten durch die Berzelius'sche Lampe
erzeugbaren Hitze nur insofern, als die Kugel meistens während der Versuche in einem
erweichten Zustande sich befand, indem ich sie bis zur Hellrothglühhitze erhitzte, was Hr. A. Levol
nicht gethan zu haben scheint.
Ich bemerke noch, daß ich jetzt zu meinen Versuchen, die
ich wegen ihres Interesses für die Erscheinungen welche das Eisen darbietet, noch
stets fortsetze, böhmische Röhren anwende, die ich im heftigsten Kohlenfeuer
erhitze, wobei indessen die Einrichtung getroffen ist, daß ich dem Gange der
Einwirkung immer mit der Waage folgen kann. Vielleicht versuche ich nächstens einmal
auf diesem neuen Wege die Einwirkung auf schwefelsaures Natron, und wenn dieses
wider mein Erwarten dabei nicht reducirt werden sollte, diejenige auf ein Gemisch
von beiden Salzen. Ich muß indessen gestehen, daß mir die Idee, diese Salze auf
diesem Wege zu trennen, sehr wenig Wahrscheinlichkeit zu haben scheint. Entweder
schützt das nicht reducirte Natronsalz das Kalisalz, oder dieses veranlaßt zugleich
die Reduction eines Theils des ersteren – wie das ja so oft vorkommt; endlich
dürfte eine vollkommene Reduction nach dem eben Gesagten sehr schwierig seyn, oder
eine Temperatur erfordern, die derjenigen zu nahe kommt, wobei das schwefelsaure
Natron reducirt zu werden scheint.
Münster, in Westphalen, den 11. März 1853.
Verfahren den Zinkgehalt in dem Messing und der Bronze zu
bestimmen; von Hrn. Bobierre.
Bei meinen zahlreichen Analysen von Messingsorten, welche man zum Schiffbeschlag
verwendet, habe ich mich überzeugt, daß die Trennung des Zinks vom Kupfer mit vielen
Schwierigkeiten verbunden ist, und daß die bekannten Verfahrungsarten wenigstens
nicht in allen Fällen genaue Resultate liefern können.
In einer der (französischen) Akademie der Wissenschaften übergebenen Abhandlung habe
ich eine neue analytische Methode beschrieben, welche sich auf ein bekanntes Princip
gründet; man weiß, daß die Flüchtigkeit des Zinks dieses Metall vom Kupfer zu
trennen gestattet; man weiß auch, daß ein Strom Wasserstoffgas die Zinkdämpfe leicht
mitreißt. Mein Verfahren besteht nun darin, die Legirung von Zink und Kupfer in
einem kleinen Porzellannachen höchstens drei Viertelstunden lang der Rothglühhitze
auszusetzen und dabei einen raschen Strom Wasserstoffgas über ihre Oberfläche zu
leiten. Diese Methode lieferte mir stets ganz genaue Resultate. – Ich habe
mich überzeugt, daß das Blei bei dieser Operation nicht verflüchtigt wird, daher
sein Vorkommen in einem Messing oder einer Bronze die Genauigkeit der Analyse nicht
beeinträchtigt. (Comptes rendus, Januar 1853, Nr.
5.)
Chemische Untersuchungen von A. Faißt.
(Fortsetzung von S. 318.)
V. Britanniametall (Blech) von Birmingham.
100 Theile enthalten:
a.
b.
Zinn
90,62
91,53
Antimon
7,81
6,98
Kupfer
1,46
1,42
Eisen
Spur
Spur
–––––
–––––
99,89
99,93
Ein von Dr.
Heeren (polytechn. Journal Bd. CXXIII S. 271) untersuchtes Blech
enthielt: Zinn 90,57; Antimon 9,40; Kupfer 0,03; Spuren von Blei und Eisen.
VI. Englisches Gußmessing zu
dünnem Guß, Blättern für Verzierungen und dergleichen geeignet.
In der Ausstellung zu London waren ganz dünne Blättchen von gegossenem Messing,
die sich durch ihre schöne Farbe auszeichneten, sowie durch Schärfe des Gusses.
Dieses Messing enthielt in 100 Theilen:
Kupfer
86,38
Zink
13,61
Eisen
Spur
–––––
99,99
VII. Analyse zweier Uhrenräder aus
Messing.
1) größeres Rad:
1,862 Gr. Legirung gaben:
Zinnoxyd
0,032 Gr.
= 1,35 Proc. Zinn.
Eisenoxyd
0,020 Gr.
= 0,74 Proc. Eisen.
Kupferoxyd
1,540 Gr.
= 60,66 Proc. Kupfer.
Zinkoxyd
0,856 Gr.
= 36,88 Proc. Zink.
–––––––
99,63
2) kleineres Rad:
1,431 Gr. Legirung gaben:
Zinnoxyd
0,026 Gr.
= 1,43 Proc. Zinn.
Eisenoxyd
0,018 Gr.
= 0,88 Proc. Eisen.
Kupferoxyd
1,184 Gr.
= 66,06 Proc. Kupfer.
Zinkoxyd
0,561 Gr.
= 31,46 Proc. Zink.
––––––––
99,83
(Württemberg. Gewerbeblatt, 1853, Nr. 9.)
Ueber die berauschende Eigenschaft der Lagerbiere.
Aus den Untersuchungen, welche Dr. Heydloff mit Apotheker Biltz anstellte, ergibt
sich nach dem mitgetheilten amtlichen Berichte, daß verschiedene Biersorten folgende
Procentverhältnisse an Alkohol und Malzextract zeigen:
Alkohol.
Malzextract.
Nürnberger
3,81
6,2
Erlanger
3,75
6,00
Bamberger
4,05
5,8
Erfurter (von Treitschke)
3,70
5,5
„ (von
Schlegel)
4,11
6,5
„ (von
John)
3,73
6,0
„ (von
Büchner)
4,18
6,5
englischer Porter
5,10
9,2
Die Destillationsproducte der verschiedenen Biere hatten einen sehr verschiedenen
Geruch; nur einige verriethen einen Geruch, wie ihn Hopfen von bester oder mittler
Qualität gibt, während andere nach Ameisenspiritus rochen. Bekannt ist die
Verfälschung des Hopfens durch Fichtensprossen, welche bei der Gährung Ameisensäure
entwickeln. Diese würde allerdings hier, bei der Gährung nach Zersetzung des
Alkohols, ameisensaure Aethyloxydverbindungen eingegangen haben. Schon daraus läßt
sich vielleicht die Kopfschmerzen erregende Eigenschaft mancher dieser Biere
erklären.
Endlich bemerken die Verf., daß nach ihren Versuchen die Kohle alle Bitterkeiten, die
des Hopfens, Bitterklees, Wermuths, wie die des Strychnins aufhebt, mithin die
Ansicht von Duflos, welcher von der Kohle behauptet, daß
sie alle Bitterkeiten, außer der des Strychnins, wegnehme, und der die Kohle deßhalb
als ein Erkennungsmittel für Verfälschung mit Strychnin (welche jedoch notorisch nicht vorkommt) empfohlen hat, falsch ist. (Schmidt's Jahrb. d. ges. Medicin, 1852, S. 305.)
Versuche über das Buttermachen.
Eine in Brüssel zur Prüfung der vom Staat anzuschaffenden landwirthschaftlichen
Geräthe gewählte Commission machte eine Reihe Versuche über das Buttern. Dieselben
wurden mit demselben Butterfaß, dem Lavoisy'schen, unter
gleichen Umständen, mit Milchrahm von gleichem Gehalt und gleicher Temperatur und
ohne künstliche Mittel angestellt; einmal wurde wenig Rahm genommen und stark
gerührt; einmal mehr Rahm und die mit Schaufeln versehene Achse langsamer gedreht;
ein drittesmal wurde bei größerer Rahmmenge ebenfalls stark gerührt. Die Resultate
waren folgende: 1) das starke Rühren des Milchrahms bei 10° R. hat auf den
Butterertrag gar keinen Einfluß; 2) die langsame oder rasche Butterbildung oder, mit
andern Worten, die mehr oder weniger lange Dauer des Butterns, kann das
Mengenverhältniß der Butter für eine gewisse Menge Rahm weder vergrößern noch
vermindern. (Agriculteur-praticien, Octbr. 1852,
S. 13.)
Anwendung der Salzsäure um die faule Gährung des Harns zu
verhindern.
Versuche, die ich schon vor langer Zeit anstellte, um mittelst Salzsäure aus dem Harn
die Harnsäure niederzuschlagen, ergaben, daß der mit einer kleinen Menge Salzsäure
versetzte Harn nicht in die faule Gährung übergeht und sich sehr lange aufbewahren
läßt, ohne einen üblen Geruch anzunehmen.
Die Wiederholung dieser Versuche im J. 1851 bestätigte die beobachtete Thatsache. Ich
brachte nämlich Harn, welcher mit Salzsäure versetzt war, im September 1851 auf
einen Altan und ließ ihn daselbst fast ein Jahr lang der Luft und dem Regen
ausgesetzt; er veränderte während dieses Zeitraums seinen Zustand nicht. Im J. 1852
trocknete er in Folge der heißen Tage zu einem geruchlosen Salzrückstand aus. (Journal de Chimie médicale, Decbr. 1852, S.
745.)
Die krautartige Baumwollstaude.
Auf einer Reise den Missisippi herunter beobachtete Hr. Bouvier an dessen Ufern diesen Strauch in großer Menge; derselbe ist 30
bis 35 Centimeter hoch und bildet eine Art Strauß von blendender Weiße. Er wächst
überall, am besten aber in warmen Climaten. Er bedarf nur sechs Wochen bis zwei
Monate um zu wachsen und zu tragen; man zieht ihn dann aus dem Boden und bringt ihn
in die Scheune um die Baumwolle von den Stämmchen, welchen sie anhängt, abzunehmen.
Hr. Bouvier empfiehlt den Anbau dieses Strauchs auf den
französischen Antillen, namentlich auf Guadeloupe, wo in Folge der Erschöpfung des
Bodens und der Trockne die Cultur des Zuckerrohrs zu erlöschen beginnt; das Clima
würde dort jährlich sechs Ernten gestatten. Als eine nichts viel zehrende Pflanze
erschöpft sie den Boden nicht stark und ihre Cultur verspricht, da sie wenig Arbeit
erheischt, sich gut zu lohnen. (Moniteur industriel,
1852, Nr. 1717.)
Die Farinose.
Dr. Sprengel hat neuerdings
eine von ihm seit sechs Jahren angebaute Frühkartoffel, Farinose genannt, empfohlen. Sie soll in Hinterpommern, Ende April auf
trockenem Sandboden ausgepflanzt, immer Mitte Juli völlig reif geworden seyn, einen
reichlichen Knollenertrag geben, noch nie an der Krankheit gelitten haben, sehr
wohlschmeckend und mehlreich seyn, indem sie 21 Proc. Stärke besitzt. Seit fünf
Jahren hat Dr. Sprengel von
dieser Kartoffelsorte schon Ende Juni völlig reife und wohlschmeckende Knollen
erzielt, wenn er dieselbe Ende März auf mit etwas Erde bedecktem Mist ankeimte und
die handhohen Stauden Mitte April auf einen warmen Sandboden auspflanzte.
(Zeitschrift für deutsche Landw.)