Titel: | Verbesserungen an Maschinen zur Fabrication der Ziegel und ähnlicher Artikel aus pulverisirtem Thon, welche sich James Nasmyth, Ingenieur zu Patricroft, Lancashire, und Herbert Minron, Porzellanfabrikant zu Stocke-upon-Trent in Staffordshire, am 26. April 1851 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XXVII., S. 124 |
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XXVII.
Verbesserungen an Maschinen zur Fabrication der
Ziegel und ähnlicher Artikel aus pulverisirtem Thon, welche sich James Nasmyth, Ingenieur zu
Patricroft, Lancashire, und Herbert Minron, Porzellanfabrikant zu Stocke-upon-Trent in
Staffordshire, am 26. April 1851 patentiren
ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan. 1853,
S. 26.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Nasmyth's Verbesserungen an Maschinen zur Fabrication der
Ziegel.
Die Erfindung bezieht sich auf die Fabrication von Ziegeln aus pulverisirtem Thon,
vermittelst Kompression desselben in geeigneten Formen, und zwar auf eine
ökonomischere und schnellere Weise, als dieses nach den seitherigen Methoden
ausführbar war. Dieser Zweck wurde seither mit Hülfe einer Schraubenpresse oder
hydraulischen Presse erreicht. Da es jedoch zur gehörigen Verdichtung des Thons
nothwendig ist, die zwischen seinen Theilchen enthaltene Luft auszutreiben, bevor
der Thon am Schluß seine vollständige Compression erfährt, und da deßhalb die
Bewegung der Schwungpresse bei Beginn der Compression sehr langsam seyn muß, damit jene Luft Zeit hat zu
entweichen, so ergab die Erfahrung, daß diese langsame Bewegung der Presse mit der
zur Herstellung des erforderlichen Druckes nothwendigen Anhäufung des
Beharrungsmomentes im Schwungrade sich nicht vereinigen läßt.
Es ist daher nöthig, die Compression des Thons vermittelst zweier oder mehrerer
successiver Schwingungen des Schwungrades hervorzubringen, was einen bedeutenden
Zeitverlust und Aufwand an Arbeitskräften erfordert. Um diesem Uebelstande
abzuhelfen, haben die Patentträger eine Maschine construirt, bei welcher durch eine
continuirliche rotirende Bewegung am Anfange ein sanfter allmählich zunehmender
Druck auf den Thon ausgeübt, nachher aber die Verdichtung und Compression mit
beschleunigter Geschwindigkeit und gesteigertem Druck vollendet wird, während die
Füllung und Entleerung der Form ununterbrochen vor sich geht.
Fig. 31
stellt ihre Maschine in Anwendung auf die Fabrication von flachen Ziegeln in der
Frontansicht, Fig.
32 in der Endansicht und zwar theilweise im Durchschnitte dar. a ist das Maschinengestell, b eine kleine Dampfmaschine, c die
Kurbelwelle, d das Schwungrad. Die Welle c steht mit der Treibwelle e
der Ziegelmaschine durch die Zahnräder f, f in
Verbindung, und ertheilt ihr somit eine ununterbrochene rotirende Bewegung. g ist der Rumpf, in welchen der pulverisirte Thon
geschüttet wird; h eine auf der horizontalen Tafel i verschiebbare Platte, um die Quantität des der Form
zuzuführenden Thons zu reguliren. Der Schieber h wird
abwechselnd unter den Behälter g und über die Form k geschoben und zwar mit Hülfe eines Hebels l, welcher an eine Achse m
festgekeilt ist und durch einen andern an der nämlichen Achse befindlichen Hebel n in eine intermittirende Schwingung gesetzt wird. Der
Hebel n hat nämlich an seinem Ende einen Zapfen oder
eine Rolle, welche in dem Einschnitt eines an dem Ende der Treibwelle befindlichen
Excentricums o läuft. So ist der Zuführungsmechanismus
beschaffen. – Der Preßmechanismus besteht aus einem Kolben p, welcher in verticaler Richtung in geeigneten
Führungen gleitet und durch eine Excentricumstange q in
Bewegung gesetzt wird, deren oberer Theil ein an die Treibwelle befestigtes
Excentricum r umfaßt. – Folgendes ist der
Ablegemechanismus. An das auf der Treibwelle festgekeilte Stirnrad f ist ein Excentricum s
gegossen, in dessen Einschnitt die an dem oberen Ende einer Schiebstange u befestigte Frictionsrolle t läuft. Diese Schiebstange setzt einen um w
oscillirenden Hebel v in Thätigkeit, welcher an seinem
anderen Ende mit dem Ableger x verbunden ist.
Folgendes ist die Wirkungsweise der Maschine. Angenommen, die Platte h befinde sich am Anfang mit ihrer Oeffnung unter dem
Behälter g. Da nun die Treibwelle fortwährend rotirt, so
schiebt das Excentricum o vermittelst der Hebel l und n die Platte h nach der einen Richtung (wobei sie eine Füllung
pulverisirten Thons mit sich nimmt und den so eben fertig gewordenen Ziegel vor sich
her schiebt), bis ihre Oeffnung unmittelbar über die Form k zu liegen kommt. Der Ableger x wird sodann
durch das Excentricum s, die Stange w und den Hebel v abwärts
bewegt; die Form und die Thonfüllung folgen. Sodann wird der Kolben p durch das Excentrium zuerst langsam, hierauf mit
stufenweiser Beschleunigung bis in die Mitte seines Laufs herabbewegt, worauf er in
Folge der fortgesetzten Rotation des Excentricums auf ähnliche Weise wieder in seine
höchste Lage zurückkehrt. Nun bewegt sich die Platte h
zurück, um eine neue Ladung in Empfang zu nehmen, und der Ableger x steigt in die Höhe, bis die Fläche der Form mit der
Fläche der Tafel i in gleicher Höhe sich befindet,
worauf sich die Operation auf die angegebene Weise wiederholt.