Titel: Vorrichtungen zur Fabrication hohler Artikel aus Papier, welche sich John Brown und John Macintosh zu Aberdeen am 22. Mai 1852 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. XLIII., S. 189
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XLIII. Vorrichtungen zur Fabrication hohler Artikel aus Papier, welche sich John Brown und John Macintosh zu Aberdeen am 22. Mai 1852 patentiren ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan. 1853, S. 32. Mit Abbildungen auf Tab. III. Brown's Vorrichtungen zur Fabrication hohler Artikel aus Papier. Unsere Erfindung besteht in der Construction hohler Formen aus siebartig durchlöchertem Metall, worin nach ihrem Eintauchen in den Papierzeug ein luftverdünnter Raum hervorgebracht wird, in dessen Folge sich der Papierzeug an die Fläche anlegt. Um die Abnahme des Papiers zu erleichtern, bedecken wir diese Fläche außen mit Filz oder Wollentuch. Fig. 12 stellt eine zur Verfertigung von Papiertrichtern geeignete conische Form dar; Fig. 13 eine flache Form, welche sich zur Anfertigung flacher Papiersäcke eignet; Fig. 14 ist eine ähnliche Form, die zur Anfertigung von Couverten ohne Saum dient. Alle drei genannten Formen sind auf gleiche Art construirt und nur hinsichtlich ihrer äußeren Gestalt in einer ihrem Zwecke entsprechenden Weise von einander verschieden. Jede derselben besteht aus siebartig durchlöchertem Metall, welches innen durch ein Gestell verstärkt ist; eben so besitzt jedes seinen Ueberzug von Filz oder Wollentuch, welches vermittelst eines vulcanisirten Kautschukbandes a befestigt wird. Jedes Gestell ist mit einer Röhre b versehen, durch welche es mit irgend einem Apparate zur Erzeugung eines luftverdünnten Raumes in Verbindung gebracht werden kann. Es versteht sich, daß man mehrere Gestelle zugleich mit einem und demselben Luftverdünnungsapparat, und eben so mit einer passenden Eintauchungsvorrichtung in Verbindung sehen kann. Wird nun die Luft in den untergetauchten Formen verdünnt, so legt sich das Papier an den Filz an. Man zieht sodann den Apparat aus dem breiartigen Zeug heraus, schiebt das Kautschukband zurück, und nimmt den Filz mit dem daran haftenden Papier ab; die Formen aber bedeckt man mit andern Filzen, um mit diesen die beschriebene Operation zu wiederholen, während die mit Papier bedeckten Filze zwischen mit Filz überzogenen Walzen gepreßt werden. Hierauf wird das Papier auf den Filzen getrocknet, und endlich von denselben abgenommen, oder die Abnahme geschieht vor dem Trocknen. Auf diese Weise können Trichter, Säcke, Cylinder mit offenen Enden oder einem geschlossenen Ende, und ähnliche hohle Artikel aus Papier angefertigt werden. Fig. 15 stellt eine flache Hohlform, welche je nach der Gestalt des hiezu angewendeten Drahtsiebes zur Verfertigung verschiedener Artikel dient, in der Endansicht und in zwei Seitenansichten dar. An beiden flachen Seiten der Form oder des Gestelles legt sich das Papier an. Das Gestell bildet nämlich einen Behälter, welcher an beiden Seiten durchbrochen ist. Diese Durchbrechung entspricht der Form des anzufertigenden Papiers und ist mit einem Drahtsieb ausgefüllt. Wird nun das Gestell in den Papierzeug getaucht, und die Luft in demselben verdünnt, so legt sich innerhalb der Umgränzung der erwähnten Durchbrechung das Papier an. Wenn es gewünscht wird, so kann man das Papier an beiden Seiten verschiedenfarbig anfertigen, oder man kann einzelnen Theilen der nämlichen Seite verschiedene Farben ertheilen, indem man im ersteren Fall das Gestell hintereinander in Bütten taucht, welche verschiedenfarbigen Papierzeug enthalten, im letzteren Falle aber einzelne Theile der Oberfläche durch geeignete Verzierungen, Buchstaben oder dergleichen bedeckt, und in die Bütte taucht.

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