Titel: Verbesserte Wagenachse und Büchse; von Kingston Goddard in Philadelphia.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. LIX., S. 254
Download: XML
LIX. Verbesserte Wagenachse und Büchse; von Kingston Goddard in Philadelphia. Aus dem Civil Engineer and Architects' Journal, April 1853, S. 145. Mit einer Abbildung auf Tab. IV. Goddard's verbesserte Wagenachse und Büchse. Das Wesentliche dieser Erfindung besteht darin, die Büchse aus zwei oder mehreren Theilen anzufertigen, mit einer Vertiefung zur Aufnahme eines Ringes an dem Achsschenkel, oder, was auf dasselbe hinauskommt, mit einem hervorstehenden Theile, welcher in eine Vertiefung in dem Achsschenkel tritt. Die Büchse wird an die Achse dadurch gesteckt, daß sie eine kegelförmige Gestalt hat, und auf die Nabe paßt, so daß das Rad auf der Achse lediglich durch eine Mutter befestigt wird, die am Ende der Büchse aufgeschraubt ist. Die Vortheile dieser Anordnung sind folgende: 1) die Kosten der Anfertigung der Achsen und Büchsen sind verhältnißmäßig gering; 2) sie lassen sich eben so leicht bei alten als bei neuen Rädern anbringen; 3) sie haben eine ruhige und regelmäßige Bewegung; 4) die Schmiere, bestehe sie nun in Oel oder Fett, wird zurückgehalten, indem die Mutter das vordere Ende der Büchse verschließt; es läuft daher nie Schmiere aus, wie bei der gewöhnlichen Einrichtung der Achsen und Büchsen; auch hat die Büchse einen Behälter für die Schmiere; durch Herausnehmen einer Schraube in der Mitte der Büchsenmutter kann frisches Oel eingeführt werden, ohne daß man das Rad von der Achse abzieht; 5) Sicherheit, indem das Rad nie von der Achse abgleiten kann; 6) leichte Reinigung; 7) gänzliche Abhaltung von Staub und Sand; 8) es gelangt keine Schmiere zu der Nabe, und es werden daher die Kleidungsstücke beim Ein- und Aussteigen nicht beschmutzt; 9) wenn die Büchse ausgeweitet ist, so kann eine neue oder ein Theil derselben in wenigen Minuten von dem Kutscher eingelegt werden, ohne daß dazu die Hülfe eines Wagenbauers oder Schmiedes erforderlich wäre; 10) das System eignet sich ebenso gut für leichte als schwere Wagen; 11) die Räder mit dieser Einrichtung machen weit weniger Geräusch als die gewöhnlichen, da die Seitenbewegung eine sehr geringe ist, und die geschmierten Oberflächen von allen Seiten umschlossen sind; 12) durch den verminderten Durchmesser der Seiten von der Büchse ist die Reibung wesentlich vermindert, so daß ein Pferd mehr ziehen kann, als bei jeder andern Einrichtung; 13) der Kutscher mag die Büchsenmutter noch so sehr anziehen, so ist die Bewegung der Achse dennoch immer leicht und ruhig. Beschreibung. – A,Fig. 8, ist die Radnabe; B, B ein schmiedeisernes Futter, welches im Innern der Nabe sehr dicht anschließt; C, C die Achse mit einer Vertiefung oder Kehle C¹ , welche an dem Schenkel eingedreht ist; D, D sind getrennte Hälften der Achsbuchse, welche, nachdem sie in die Nabe eingelegt wurden, durch die über eine Schraube greifende Mutter F zusammengehalten werden, indem die Schraubengewinde auf beiden Hälften vertheilt sind; F ist eine andere Schraube, welche die Oeffnung G¹ verschließt, und durch deren Wegnahme Oel in die Büchse gebracht werden kann, ohne das Rad von der Achse abzuziehen.

Tafeln

Tafel Tab. IV
Tab. IV