Titel: Verbesserungen an Webestühlen, welche sich William Eccles, Baumwollspinner zu Walton-le-Dale in Lancashire, am 19. Septbr. 1850 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 128, Jahrgang 1853, Nr. LXXXI., S. 343
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LXXXI. Verbesserungen an Webestühlen, welche sich William Eccles, Baumwollspinner zu Walton-le-Dale in Lancashire, am 19. Septbr. 1850 patentiren ließ. Aus dem London Journai of arts, März 1853, S. 191. Mit Abbildungen auf Tab. V. Eccles' Verbesserungen an Webestühlen. Vorliegende Erfindung besteht: 1) in einer Methode, eine rückgängige Bewegung des Zeugs und des Kettenbaums zu veranlassen und zu reguliren, wenn der Schütze verfehlt haben sollte den Eintrag richtig zwischen das Gelese der Kette zu schießen; 2) in einem Verfahren, den Sperrhaken von dem Sperr-Rade ohne Erschütterung auszulösen; 3) in einer Methode, das Trägheitsmoment der wirksamen Theile eines Webstuhls zu hemmen, wenn der Treibriemen auf die Leer-Rolle geschoben wird. Fig. 10 stellt einen mit der ersten Verbesserung ausgestatteten Webstuhl in der Endansicht, Fig. 11 einen Theil desselben in einer besonderen Ansicht dar. Das Aufbäumen des Gewebes wird durch die Schwingungen der Lade bewerkstelligt, indem an der letzteren eine Hervorragung a befestigt ist, deren äußeres Ende mit einem Stift versehen ist, welcher in einem Schlitz des Hebels b läuft. Das obere Ende dieses um c drehbaren Hebels ist mit dem einen Ende des treibenden Hakens (Sperrkegels) d verbunden, welcher in die Zähne des Sperrrades e greift und dasselbe bei jedem Schlag des Webstuhls in der Richtung des Pfeils bewegt. An der Achse des Sperrrades befindet sich ein Getriebe s, welches in ein Zahnrad g greift, das an einen von dem Maschinengestell hervorstehenden Zapfen h befestigt ist. Der nämliche Zapfen trägt noch ein anderes Getriebe i, welches dem Zeugbaum j die nöthige Bewegung mittheilt. An dem Zapfen h befindet sich lose eine Sperrrad k, in dessen Zähne ein Sperrkegel l greift. Eine Speiche des Sperrades ist mit einem Schlitz n versehen, durch welchen ein Stift geht, mit dessen Hülfe eine Hervorragung o fest an den Arm des Sperrrades geschraubt wird, so jedoch, daß diese Hervorragung mittelst Lösung der Schraube an jede beliebige Stelle der Speiche bewegt werden kann. Der Theil o ragt nach innen bis an die Linie, in welcher die Speichen des Rades g rotiren. Wenn daher das letztere umläuft, so kommt der eine oder der andere seiner Arme mit der Hervorragung o in Berührung und nimmt sie sammt dem Sperrad k mit herum, p ist der gewöhnliche Federhebel, welcher sich aus seinem Einschnitt bewegt, wenn der Eintrag ausbleibt oder die Büchse verfehlt. Diese Bewegung löst die Sperrkegel d, q aus dem Sperrrad e, so daß der Zeug und die Zeugwalze eine rückgängige Bewegung machen können. Die Sperrkegel d, q befinden sich an einer Achse r Fig. 11, an welche ein Arm s befestigt ist, der sich unter einen von dem Treibkegel d hervorragenden Stift erstreckt. Indem sich nun die Achse r in Folge der Bewegung des Federhebels p dreht, hebt sie die beiden Sperrkegel d, q aus den Zähnen ihres Sperrrades, und gestattet dem gewöhnlichen Apparat, womit die Zeugwalze belastet ist, den gewobenen Zeug zurückzuziehen. Die Wirkungsweise dieses Theils der Erfindung ist folgende. Wenn der Eintrag ausbleibt, so wird das Sperrrad e ausgelöst, die rückgängige Bewegung findet in der erwähnten Weise statt, und das Stirnrad g dreht sich gleichfalls zurück, während das Sperrrad k durch den Sperrkegel I festgehalten wird. Diese rückgängige Bewegung des Rades g dauert so lange, bis eine seiner Speichen mit dem Aufhälter o in Berührung kommt; von dem letzteren hängt somit die Größe der rückgängigen Bewegung des Zeugs ab, die sich überdieß durch Veränderung seiner Lage in dem Schlitz n je nach der Gattung des Zeugs reguliren läßt. Eine an das Gestell des Webstuhls befestigte Feder t drückt gegen die Fläche des Sperrrades k, um seine Wirkung stetiger zu machen, und ihr eine leichte Verzögerung zu ertheilen. Die zweite Verbesserung ist durch Fig. 12 dargestellt. a ist das Sperrrad, durch welches der Zeug aufgewunden wird; b der Treibkegel, c der Sperrkegel, an dessen obere Seite eine Hervorragung d befestigt ist, deren äußeres Ende in ein mit dem Treibkegel b verbundenes Gelenk tritt. Wird nun der Sperrkegel c außer Eingriff gebracht, so ist dieses durch Vermittlung der Feder d auch mit dem Treibkegel b der Fall, vorausgesetzt daß kein Hinderniß vorhanden ist. Wenn aber der vordere Theil eines Zahnes so weit überhängen sollte, daß er eine verbindende Wirkung veranlaßt, so wird die Feder d niedergehalten, wobei sie eine unabhängige Bewegung des Sperrkegels c gestattet, bis die durch das Stillstehen des Webstuhls veranlaßte Rückwirkung der Theile die verbindende Thätigkeit aufgehoben hat; jetzt hebt die Elasticität der nunmehr gebogenen Feder d den Treibkegel, so daß die rückgängige Bewegung stattfinden kann. Fig. 13 ist eine theilweise Seitenansicht eines Webestuhls, welche die dritte Verbesserung in sich schließt. Das eine Ende einer Spiralfeder ist nämlich an das Stuhlgestell, das andere Ende an den beweglichen Theil b befestigt. Wenn nun der Arm c der Schutzstange mit b in Berührung kommt, so dehnt sich die Feder a aus und mildert vermöge ihrer Elasticität die Erschütterung bedeutend.

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