Titel: | Ueber die irische Linnenbleiche; von dem Techniker Hrn. G. Coupette. |
Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. VIII., S. 17 |
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VIII.
Ueber die irische Linnenbleiche; von dem
Techniker Hrn. G.
Coupette.
Geschrieben im Mai vorigen Jahres in
Belfast. – Aus den Verhandl. des Vereins zur Beförderung des
Gewerbfleißes in Preußen, 1853, zweite Liefer.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Coupette, über die irische Linnenbleiche.
Es ist unstreitig eine undankbare Arbeit, ein durch meine Vorgänger wahrscheinlich
vollständig ausgebeutetes Feld noch einmal zu durchpflügen, die lose Scholle einmal
mehr zu wenden, vielleicht ohne ihre Fruchtbarkeit vermehren zu können, d.h. über
irisches Bleichverfahren zu berichten. Wenn auch meine Erfahrungen in andern
Etablissements gesammelt und vielleicht in verschiedenen Punkten von denen, welche
Andere gesammelt und niedergeschrieben haben, abweichen, so ist doch sicherlich die
Hauptsache dieselbe, besonders, da das wegen seiner Bleiche berühmte Irland
sonderbarerweise kaum einen theoretisch gebildeten Bleicher aufzuweisen hat und
daher die eine Bleiche gewöhnlich nach einer andern copirt ist. Neues wird selten
anders als zufällig gefunden, ohne gesucht worden zu seyn, oder, wenn
augenscheinlich großer Gewinn in Aussicht steht, oft nach einer Reihe nutzloser
Experimente. Dann aber sind sehr oft die Vortheile einer neuen Erfindung, oder auch
alten Gebrauches, sehr fraglich und daher von einem Theile der Bleicher ebenso
verachtet, als von dem andern hochgeschätzt. Dadurch sind denn auch die in Einzelheiten manchmal so diametral einander
gegenüberstehenden Ansichten verschiedener Bleicher zu erklären.
Zur Erläuterung ein Beispiel:
Die Anwendung der Harzseifen für die ersten Bäuchen ist eine dieser Streitfragen. Es
gibt geschickte und angesehene Bleicher im Norden Irlands, welche jede Anwendung von
Harz durchaus verdammen, und andere von nicht minderem Ansehen, welche behaupten, es
sey nicht möglich, ohne Harzseife ein Stück Linnen rein und weiß zu bleichen. Die
Wahrheit liegt zweifelsohne gleich fern von beiden Theilen, aber die Bleicher sind
so überzeugt von der Wahrheit ihrer Ansicht, daß sie gar keine vergleichenden
Versuche anstellen wollen, welche allein hierüber entscheiden könnten.
Ueberhaupt stehen Versuche, deren Gelingen nicht ein auf dem Fuße sichtbarer,
bedeutender pecuniärer Vortheil zu folgen verspricht, in schlechtem Ansehen; der englische und der
irische Fabrikant lieben nicht, über anscheinend brodlose Dinge zu grübeln. Der
Geldmarkt macht zu gebieterische Forderungen, die Zeit scheint ihnen zu kostbar.
Wenn die rechte Hand arbeitet, ist die linke schon ausgestreckt und fordert die
Bezahlung dafür; Kredite von sechs Monaten sind unerhörte Dinge. Der, ich möchte
sagen, angeborne und durch die ganze Erziehung großgezogene praktische Sinn des
Britten geht wirklich, so Großes er auch geschaffen hat, doch oft in ein
unpraktisches Extrem über. Wenn ich z.B. sehe, daß man in vielen Bleichwerken die
von den chemischen Fabriken eingesandten Stoffe nie auf ihren Procentgehalt prüft,
weil man es für umständlich und zeitraubend hält, so ist dieß eine gefährliche
Praxis, welche sehr bald von den Fabrikanten chemischer Producte ausgebeutet werden
wird (und schon ist), trotz der allgemein gerühmten englischen Reellität, und dazu
aber auch eine große Unsicherheit in der Anwendung bedingen muß.
Jedoch, um wieder zur Sache zu kommen, selbst auf die Gefahr hin, nutzlose
Wiederholungen niederzuschreiben, fühle ich mich doch verpflichtet, meine
Beobachtungen vollständig aufzuzeichnen.
Der Hauptzweck dieses Berichtes ist, die von unsern heimischen Bleichmethoden
abweichenden Punkte in den hiesigen zu beleuchten, um daraus so viel als möglich, wo
es mit Vortheil geschehen kann, Verbesserungen für uns ersehen zu können. Die
Vollständigkeit der Entwickelung des irischen Verfahrens soll jedoch darunter nicht
leiden, besonders um eine vielleicht meinerseits einseitige Auffassung der
Uebelstände unserer Bleiche und deren möglicher Verbesserung schärfer Sehenden zur
bessern Beurtheilung darzulegen. Mein Aufenthalt in Irland setzte mich in Stand,
irische Waare unter dem Einflusse irischen Klimas für die von Irland beschickten
Märkte bleichen zu sehen. In Preußen gilt es, unsere Linnen unter unserm Klima für
unsere Märkte zu bleichen. In beiden Fällen wird eine Reihenfolge von Operationen
befolgt. Suchen wir die den unsern gleichen Factoren des irischen Verfahrens, als
des höher stehenden, den erstem zu substituiren, wo es geschehen kann. Wir haben ein
bestimmtes Product auf den Markt zu liefern. Gegeben ist Material, Klima,
Bleichpreis und Länge der Zeit. Es gilt, mit diesen Factoren obiges Product
herzustellen, der Preis sey ein Minimum. Der Irländer ist im gleichen Falle, nur
werden die Factoren, die ihm zu Gebote stehen, wenn zerlegt, theilweise andere
Factoren zeigen. Suchen wir nun die irischen Unterfactoren in den Ausdruck, den wir
für die deutsche Methode gefunden, wenn möglich, zu substituiren, ohne den Endwerth,
unser zu lieferndes Product, zu stören und uns einen neuen möglichst vortheilhaften Ausdruck zu
verschaffen, combinirt aus beiden; das ist das Ziel, das zu erstreben meine Absicht
war, indem ich in eine irische Bleiche eintrat. Wie complicirt der Endausdruck
werden wird, ist vorauszusehen, aber das ist auch erst die Theorie des Auffindens.
Die Praxis wird bald Vereinfachungen ausfinden und uns auf den kürzesten und
einfachsten Weg führen. Kurz also, durch meinen Aufenthalt in Irland wurde ich nur
erst in Stand gesetzt, vollständiges Rohmaterial zu sammeln, welches zu Hause erst
noch verdaut und anwendbar gemacht werden muß.
Der Bleicher, welcher in Bielefeld, ohne der Verschiedenheit der Verhältnisse
Rechnung zu tragen, gerade so operiren wollte, wie er es in Belfast gesehen und
gelernt hat, würde sehr bald auf unangenehme Weise von der Unrichtigkeit seiner
Operationsweise überzeugt werden. Jetzt aber kategorisch über den besten
Combinationsgang von irischem und einheimischem Verfahren zu entscheiden, ohne
vorher Gelegenheit gehabt zu haben systematische Versuche zu machen, würde voreilig
und unverantwortlich seyn. Das, was ich also nur thun kann und will, ist das irische
Verfahren, hauptsächlich wie es in den Werken der HHrn. H. Bragg und Sohn in Anwendung ist, einer detaillirten Betrachtung zu
unterwerfen und gelegentlich Bemerkungen über möglicherweise einzuführende Theile
desselben in unsere Industrie zu machen.
Das Hauptobject meiner Besprechung werden die glatten Linnen seyn; ich werde jedoch,
wo die Bleiche der Drelle, Schleiertücher und Battiste von der der erstem abweicht,
derselben Erwähnung thun, so wie auch kurz die Garnbleiche berühren.
1) Das
Grau-Leinen-Zimmer (Brown
room).
Die grauen Linnen, so wie sie von dem Fabrikanten oder Linnenhändler zur Bleiche
geschickt werden, sind in halber Breite gefaltet und aufgerollt. Sie werden
entrollt, gebucht und dann mit krapprother Baumwolle gezeichnet, nachdem sie in
passenden Quantitäten von möglichst gleicher Qualität (lot,
parcel oder steep genannt), vorher abgetheilt
worden. Glatte Linnen werden gewöhnlich 200 Stücke 52 Yards ( = 71 1/3 pr. Ellen)
lang, 1 Yard (1,37 pr. Ellen) breit in ein steep gethan;
Drelle 3/4 Yards breit 120, und Schleiertücher 22–30 Zoll englisch
(21,37–29,14 pr. Zoll) breit, 300. Diese Zahlen sind an und für sich
gleichgültig und nur in Cotton-Mount so adoptirt, weil gerade diese Anzahl in
einen Bäuchkessel auf einmal eingebracht werden kann. Das Zeichnen besteht im
Aufnähen der Steep-Nummer, der Länge, Breite, des Firmazeichens und etwaigen
Buchnummer des Kaufmannes oder der Bleiche. An einem Ende ist die laufende
Steep-Nummer allein, um Verwirrungen zu vermeiden, an dem andern alle andern
Zeichen, natürlich in den kürzesten Abbreviaturen.
Das krapprothe Garn ist nicht zufällig zum Zeichnen gewählt, es dient zugleich als
Reagens auf freien Kalk in einem der angewandten Bleichagentien, d.h. nach
vollendeter Bleiche muß die rothe Farbe kaum merklich angegriffen seyn, wenn die
Soda und Chlorflüssigkeit keinen freien Kalk enthielten. Der Linnenhändler sieht auf
dieses Zeichen, indem Kalk als der Stärke und besonders der öligen Geschmeidigkeit
der Faser sehr nachtheilig angesehen wird.
Nachdem die Waare gezeichnet, wird sie in den auf allen Bleichen gebräuchlichen
Bündel aufgemacht und ist dann zum Einbringen in die Fermentirbehälter fertig.
2) Das Einweichen (Steeping), Fermentiren.
Dieser Operation scheint mir bei weitem nicht, weder auf irischen noch auf deutschen
Bleichen, der Grad von Beachtung zugewendet zu werden, den sie verdient. Es dünkt
mich eine der Vorarbeiten zu seyn, deren unvollständige oder nachlässige Ausführung
später nur durch bedeutende Opfer an Zeit und Material gesühnt werden kann. Ihr
Zweck ist, die Linnenfaser von den ihr mechanisch anklebenden Verunreinigungen,
welche sie in den verschiedenen Bereitungsstadien ansammelte, zu befreien und
dadurch später den angewandten chemischen Oxydations- und
Auflösungs-Mitteln des oxydirten Farbestoffes eine intensivere und
nachhaltigere Wirkung zu ermöglichen.
Die Hauptverunreinigung, deren Beseitigung durch diesen Gährungsproceß beabsichtigt
wird, ist die Weberschlichte und dann noch einige andere zufällige Verunreinigungen,
als z.B. solche durch die Unreinlichkeit der Hände der Weber, oder durch den
Webestuhl verursachte.
Die Schlichte besteht gewöhnlich aus Getreide- oder Kartoffelstärke, oder noch
gewöhnlicher Mehl, in welchem letztern Falle also außer der Stärke auch noch der
Kleber zu berücksichtigen ist, welche Stoffe jedoch alle der zersetzenden Wirkung
der Gährung unterliegen, wenn dieselbe vorsichtig geleitet und nicht zu frühe
unterbrochen wird. Es herrscht hier, wie in Westphalen, der Gebrauch, die
verbrauchte, durch die aufgelöste färbende Substanz der Linnen ganz dunkelbraun
gefärbte Lauge als Flüssigkeit zum Gährungsproceß zu benutzen – ein Gebrauch der,
obgleich ich ihm früher nie einen logischen Grund beimessen konnte, mir doch durch
seine Allgemeinheit beachtenswerth dünkte. Der von manchem gebildeten Bleicher
angeführte Grund einer erleichterten Gährung unter Gegenwart eines freien Alkalis,
abgesehen von der wenigstens durch meine Erfahrungen, wie näher unten erläutert,
nicht bewahrheiteten Behauptung, ist durch obiges Verfahren, in einer guten Bleiche
wenigstens, nur in äußerst geringem Maaßstabe erreicht, indem die alkalische
Reaction einer vollständig verbrauchten Lauge sehr schwach ist.
Ich hatte nämlich mehrfach Gelegenheit zu finden, daß unter übrigens gleichen
Umständen, ein Zusatz von freiem Alkali immer den Eintritt der Gährung um einen dem
Quantum des Alkalis proportionellen Zeitraum verzögerte, wie mir dieß auch in der
Natur der Sache zu liegen scheint, indem die ersten Quantitäten von gebildeter
Essig- und Milchsäure sofort durch das überschüssige Alkali neutralisirt
wurden und daher die eigentliche allgemein eintretende Gährung erst dann erfolgen
konnte, nachdem alles freie Alkali gebunden war. Auch ein anderer Versuch, nämlich
Essigsäure in geringem Ueberschuß, d.h. bis zur eben markirten Säurereaction am
blauen Lackmuspapiere, der Gährflüssigkeit zugesetzt, verkürzte augenscheinlich die
Zeit bis zum Eintritte der Gährung, was übrigens von den anorganischen Säuren,
wenigstens von Schwefel- und Salzsäure, welche ich in verschiedenen
Quantitäten versuchte, so wie auch von einem großen Ueberschusse von Essigsäure
keineswegs gesagt werden kann, indem in diesen letzten Fällen die Gährung
vollständig verhindert wird. Indem also eine durch einen Zusatz von freiem Alkali
erleichterte Gährung eine vorgefaßte Meinung zu seyn scheint, welche mir grundlos
dünkt, ist auf der andern Seite ein evidenter Nachtheil in dem Gebrauche der
unreinen schwarzbraun gefärbten Flüssigkeit als Gährungsflüssigkeit, da dieselbe die
darin einige Tage lang liegenden Linnen vollständig mit allen ihren Verunreinigungen
durchdringt, unter einer durch die Gährung erhöhten Temperatur, und deren Reinigung
nachher sehr erschwert. Soll also nun der allgemeine Gebrauch ein vollständig
grundloser und nachtheiliger seyn? Das kann ich und will ich nicht annehmen, will
aber versuchen, ihm seinen wahren Stand anzuweisen.
Die Weber gebrauchen oft, wenn die Kettenfäden hart und storrig werden, schlechtes
Oel oder irgend eine andere billige fettige Substanz, um dieselben zu erweichen,
wodurch das Gewebe stellenweise fettig wird; läßt man es nun in diesem Zustande in
einer aus reinem Wasser bestehenden Flüssigkeit gähren, so zeigen sich ganz
besonders in nicht vollständig ausgebleichter Waare, z.B. solcher, welche zum Drucken oder Färben
benutzt wird, Flecken, welche nach Dr. Ure dadurch entstehen, daß die in der Gährung entwickelte
Essig- und Kohlensäure mit der fettigen Substanz Verbindungen eingehen,
welche nachher kaum in irgend einem der in der Bleiche angewandten Agentien löslich
sind. Hierin also würde der Vortheil und wahrscheinlich also auch der den meisten
davon Gebrauch machenden unbekannte Grund des Verbrauchens der schmutzigen Lauge zu
suchen seyn. Dann aber denke ich noch immer, selbst im Falle man solche schwer zu
beseitigenden Flecken in den zu bleichenden Linnen vorfinden sollte, Würde ein
geringer Zusatz von reiner Lauge sich viel besser lohnen. Eine sehr geringe Menge
von Alkali hilft obigem Uebelstande ab, indem es die fettige Substanz verseift und
sie löslich macht. Es sind mir übrigens in den voll weißgebleichten Linnen nie
solche Flecke aufgefallen, nachdem man bei Hrn. Bragg
angefangen in reinem Wasser fermentiren zu lassen, wohl aber in den zum Färben nur
durch einen Durchgang unter den Rubbing boards und ein
warmes Säurebad vorbereiteten Linnen- und Baumwollenwaaren.
Eine andere Verleitung zu der Benutzung der braunen Lauge mag ein Ersparniß an
Brennmaterial seyn, indem die abfließende verbrauchte Lauge warm ist und das Wasser
erst vorgewärmt werden müßte. Es ist dieß aber eine übertriebene Aengstlichkeit,
denn wenn man bedenkt, wie oft überspannter Dampf zischend unter den aufgehobenen
Ventilen hervorstürzt und zwar in solcher Masse, daß dessen latente Wärme mehr als
hinreichend gewesen wäre, um 150 Kubikfuß Wasser von 45° auf 90° F.
(von 6° auf 26° R.) zu erwärmen, so muß man erstaunen, daß man auf der
einen Seite so ängstlich ist, während auf der andern, wenn auch oft in kaum zu
vermeidender Weise, verschwendet wird. Jedenfalls ist der Kostenaufwand ein
geringer, denn ist einmal der Gährungsproceß in einer Kufe unter Dach eingeleitet,
so erhält sich die Temperatur durch die frei werdende Wärme von selbst. Ganz
zweckentsprechend schien mir die Einrichtung eines Theiles der Kufen in
Cotton-Mount. Es waren viereckige oder auch runde Behälter von Holz mit einem
doppelten Boden und einer quer zwischen beiden Böden durchgehenden Dampfröhre,
vermittelst welcher die Temperatur vollständig nach Bedürfniß regulirt werden
konnte.
Eine Sache von großer Wichtigkeit ist, die Gährung nicht zu sehr zu verlängern und so
der faulen Gährung Zeit zu lassen sich zu entwickeln und zerstörend auf die Faser zu
wirken. Es ist dieß jedoch ein Fehler, der hier verhältnißmäßig äußerst selten
vorkommt; man verfällt gewöhnlich in das andere Extrem, d.h. man unterbricht die
Operation zu frühe,
nämlich ehe die saure Gährung vollständig eingetreten ist. Der richtige Zeitpunkt
ist leicht zu finden, wenn man auf die Erscheinung des Zusammensinkens der Linnen
achtet, nachdem sie beim Eintritte der Gährung sich gehoben, dann hört auch die
Gasentwickelung auf und die Flüssigkeit reagirt vollständig sauer. Dieser Zeitpunkt
tritt desto eher ein, je vorsichtiger man die Fermentirbehälter den wechselnden
Temperaturen der Jahres- und Tageszeiten entzieht und sie auf einem so viel
als möglich gleichmäßigen Wärmegrade erhält. Dazu erscheint es besonders
vortheilhaft, sie unter Dach und in der Erde zu haben. Die Beschaffenheit der Waare
hat ferner großen Einfluß auf die Dauer der Operation. Leichte offene Waare gährt
eher, als schwere. Die Maxima und Minima der Zeitdauer, welche ich beobachtete,
waren 84 und 36 Stunden. Die Gewichtsverluste durch die Gährung, welche ich sehr oft
bestimmte, variirten von 13 bis 18 Procent des Waarengewichtes, die besten Linnen
verloren am wenigsten.
3) Das Waschen (Washing.)
Das Waschen geschieht gewöhnlich mittelst Waschhämmer, einer Vorrichtung, welche ganz
in derselben Weise wie auf der neuen Bleiche in Bielefeld angewendet wird, nur dort
zu sparsam. Jeder Hammer macht etwa 30 Schläge in der Minute. Zur Bestimmung der
Länge der Zeit zum Waschen findet man in Irland allgemein Sanduhren in Anwendung.
Ich glaube jedoch, daß diese vielleicht letzte Anwendung des einstmals höchst
nützlichen Zeitmessers verworfen werden muß, indem verschiedene Waaren, so wie auch
verschiedene vorhergegangene Operationen, die Länge der Waschzeit bis ins Unendliche
variiren lassen. Nach einem Säurebad wird nahezu doppelt so lange gewaschen, als
nach einer Bäuche. Nach dem Fermentiren werden gewöhnliche Linnen etwa eine halbe
Stunde lang gewaschen, Schleiertücher 20 Minuten.
Außer den Waschhämmern, welche für schwere Sorten von glatten Linnen jedenfalls als
die beste bekannte mechanische Vorrichtung angesehen werden müssen, sind in
Cotton-Mount die sogenannten Waschräder (wash
wheels) in Gebrauch. Wenn auch ursprünglich zum Waschen von
Baumwollenwaaren bestimmt, so werden sie doch sehr vortheilhaft zum Waschen von sehr
leichten Linnengeweben, als Schleiertüchern und Battisten angewendet, wo sie den
großen Vortheil haben, die rechtwinklige Lage der Ketten- und Schußfäden des
offenen Gewebes weniger zu verändern, und auch weniger an Breite verlieren zu lassen
als die Hämmer, und sonderbarerweise auch für sehr schwere Gewebe, als Drelle und Damaste, wenn
diese eine schöne Appretur erhalten sollen. Diese schweren Waaren, ganz besonders
die Drelle, erhalten nämlich durch das große Gewicht der auffallenden Hämmer Brüche,
welche nachher nie ganz unsichtbar gemacht werden können und daher den Anschein der
sorgfältigsten Appretur verderben. Es ist dieß für feine Hosendrelle wohl zu
beachten. Dann werden ferner die Räder sehr zweckentsprechend zu den letzten
Waschungen vor dem Stärken gebraucht, indem sie, ohne daß ich eigentlich je den
Grund dafür ausfinden konnte, die Linnen, besonders die leichtern Sorten, klarer und
weißer erscheinen lassen. – Eine Geschwindigkeit von etwa 25 Umdrehungen in
der Minute für die Räder ist die vortheilhafteste. Zu geringe Geschwindigkeiten
lassen die Linnen nur an den Seiten der Abtheilungen herunterrutschen, anstatt daß
zu einer wirksamen Arbeit dieselben von einer Wand auf die andere fallen müssen, was
auch sogleich durch den dadurch hervorgebrachten tactmäßigen Schlag den richtigen
Gang angibt. Zu große Geschwindigkeiten lassen den Linnen nicht Zeit, von der einen
Wand zur andern zu fallen, sie bleiben an der Stelle wo sie liegen, rutschen nur
etwa durch die Centrifugalkraft getrieben an den äußern Rand des Rades und die
Wirkung ist Null.
Für das Waschen von Drellen, für deren Bleiche und Appretur die Bragg'schen Etablissements einen besonders guten Namen hatten, wurden
sogar in der letzten Zeit diese Räder als zu sehr Bruchstreifen verursachend
angesehen; man ließ die empfindliche Waare durch einen aus zwei zwölfzölligen
cylindrischen Holzwalzen mit darunter befindlichem Wassertroge, ähnlich den
Stärkemaschinen, bestehenden Waschapparat laufen. Die untere Walze allein wird durch
ein auf ihrer Achse befindliches conisches Rad in Bewegung gesetzt, welches nach
beiden Seiten hin eingehängt werden und dadurch auch nach Belieben die untere Walze
vor- oder rückwärts treiben kann. Die obere Walze in losen Lagern bewegt
sich, durch Reibung mitgenommen, im entgegengesetzten Sinne. Das beim Arbeiten
beobachtete Verfahren ist folgendes:
Erst wird ein Stück Drell auf die untere vier Zoll tief im Wasser befindliche Walze
in seiner ganzen Breite aufgewickelt, dann während das zweite Stück zum Aufwickeln
fertig gemacht wird, wird die Bewegung umgekehrt, und so das erste Stück von der
untern auf die obere Walze aufgebäumt. Nun bringt der Arbeiter das zweite Stück auf
die untere Walze, nachdem er derselben wieder die anfängliche Bewegung gegeben; ein
auf der andern Seite des Apparates stehender Arbeiter faltet auf einem an die Walzen
stoßenden Tischbrette das von der obern Walze sich abrollende Stück auf. Die
Bewegung wird wieder umgekehrt, der Zeug geht von der untern auf die obere Walze
u.s.w. Diese Art zu waschen eignet sich für Drelle sehr gut; sie werden nicht
streifig, stets in ihrer Breite gehalten und, was eine Hauptsache für Drelle ist,
nicht so sehr reducirt, als durch die andern Waschmethoden. Ein Uebelstand, welcher
der Construction dieses Apparates, der in Barnsley,
welches durch seine Drellbleiche weltberühmt ist, überall angewendet wird, anklebt,
ist der, daß das schon gereinigte Stück der obern Walze sich auf das erst zu
reinigende untere rollt und so durch dieses wieder verunreinigt wird. Dem möchte
wohl nicht schwierig abzuhelfen seyn, wenn die Forderung gebieterisch wäre.
4) Das Bäuchen (Boiling).
Die Anwendung der Alkalien, sey es im ätzenden oder im kohlensauren Zustande, als
eines Hauptbleichagens ist so alt als die Bleichkunst selbst, indem die ersten
Versuche zu bleichen durch abwechselndes Kochen in Holzaschenlauge und Auslegen auf
dem Rasen gemacht wurden und für lange Zeit das ausschließliche Privilegium
„einer der Haltbarkeit des Gewebes unschädlichen Anwendung“
genossen. Nach und nach wurde der Asche das eigentlich in ihr wirksame Princip, d.h.
das Kali und Natron in der Potasche und Soda substituirt; und je reiner und reicher
diese letztern im Verhältnisse des Procentgehaltes angewendet werden können, selbst
mit in arithmetischer Proportion steigender Preiserhöhung, desto vortheilhafter für
den Bleicher, indem nur die Alkalien einen wirksamen Einfluß auf das Bleichen haben
können, alle Verunreinigungen hingegen mehr oder weniger schädlich sind, obgleich
viele der ältern Bleicher sich von der Wahrheit dieser Behauptung nicht überzeugen
können und die sogenannte Barilla-ash, kaum
15–25 Procent Natron enthaltend, der reichsten Soda vorziehen! Aber durch
Schaden wird man klug und so zweifle ich nicht, daß dereinst diese Halsstarrigen von
ihrem Irrthum zurückkommen werden.
In Cotton-Mount und Hyde-Park wurde vor längerer Zeit ausschließlich
mit kohlensaurer Soda gebäucht, indem man gefunden haben wollte, daß die ätzenden
Alkalien die Linnen zu sehr angriffen und sie zu sehr an Gewicht verlieren ließen.
Der Kostenpunkt nöthigte jedoch zuletzt zur Rückkehr auf den frühern Weg, und in der
letzten Zeit waren alle Bäuchen vor dem ersten Chlorbade mit zu zwei Drittel
ätzender Sodalauge bereitet. Die angewendete Soda-ash (calcinirte Soda) wurde, nachdem sie in einem mit
Dampfrohr versehenen runden, sieben Fuß im Durchmesser und vier Fuß in der Tiefe
messenden, gußeisernen Kessel aufgelöst worden, durch einen Zusatz von gebranntem
Kalk ätzend gemacht. (Besser ist es, beide Stoffe einzeln in verschiedenen Kesseln
aufzulösen und die klaren Flüssigkeiten zu mischen.) Man blieb jedoch mit dem
zugesetzten Kalkquantum immer ein Drittel bis ein Viertel unter dem Aequivalente des
in der Soda-ash enthaltenen Natrons, weil man
sich nicht den nachtheiligen Folgen eines Kalküberschusses aussetzen wollte, welcher
die Linnen hart und trocken macht.
Von dem Auflösekessel, der drei Fuß über dem obern Rande der Bäuchkessel stand, wurde
die Lauge in zwei viereckige, schmiedeeiserne Behälter (5' lang, 3 1/2' breit und 4'
hoch) durch ein 6 Zoll vom Boden des erstem abstehendes Rohr mit Hahn klar
abgezogen. In diesen Behältern war an einer der Wände ein verticaler Maaßstab
angebracht, welcher direct die Anzahl der Gallons angab, die der Behälter enthielt.
Da man immer mit gleichen Gewichten und Maaßen der verschiedenen Stoffe operirte, so
hatte auch die Lauge, mit sehr geringen Abweichungen, dieselbe Stärke am Aräometer
und gestattete daher den Arbeitern mit Sicherheit nach dem Maaße der angewendeten
Lauge von gegebener Stärke zu operiren, ohne jedesmal die im raschen Betriebsgange
lästige Bestimmung der Stärke der Lauge im Bäuchkessel vornehmen zu müssen. Die
Stärke der angewendeten Laugen wechselte von 2–5° am Twaddel'schen
Aräometer ( = 1,010–1,025 spec. Gewicht), je nach der Beschaffenheit der
Waare. Die schwächsten Laugen erhielten die leichtesten Stoffe, wie Battiste und
Schleiertücher, die stärksten die Garne, manchmal selbst bis zu 7° Tw. ( =
1,035 spec. Gewicht). Dafür dauerte das Kochen für die Garne auch nur 3 Stunden und
für die andern Waaren 6 bis 12 Stunden, je nach Umständen, und daher oft über Nacht.
Für die glatten Linnen variirte die Stärke nach ihrer Schwere von 3 bis 4°
Tw. (1,015–1,020 spec. Gewicht). In Cotton Mount wurden für die ersten beiden
Bäuchen für eine Partie von etwa 200 Stück 52 Yards35 Imp. yards = nahezu 48 pr. Ellen. langer mittelschwerer Linnen 25 bis 30 Gallons31 Imperial gallons = nahezu 123 pr. Quart. selbstgemachter Harzseife zugesetzt.
Die Harzseife wurde folgendermaßen bereitet: man füllte in einen mit Dampfrohr
versehenen Kessel 80 Gallons reines Wasser, erhitzte es bis zur Siedewärme, setzte
dann 2 Centner = 224 Pfd.65 pounds avoir dupois = nahezu 63 pr. Pfund. krystallisirter Soda und 140 Pfund Harz zu, kochte unter stetem Umrühren etwa 8
Stunden lang. Anstatt der 2 Centner krystallisirter Soda nahm man manchmal 60 Pfd.
Soda-ash.
Man war in den Bragg'schen Bleichen für die Anwendung
dieser Harzseife sehr eingenommen. Mir schien der Vortheil sehr überschätzt zu seyn,
indem ich in den wenigen Fällen, welche ich zu beobachten Gelegenheit hatte, in
welchen ohne Harzseife gebleicht wurde, die Bleiche nicht weniger vollständig finden
konnte als gewöhnlich. Die Darstellung einer schlechten Seife mit theurem Materiale
muß in jedem Falle nicht a priori als eine große
Verbesserung angesehen werden. Es wird auch von einer großen Anzahl von irischen
Bleichern jeder Anwendung von Harzseife die entschiedenste Opposition gemacht.
Die Bäuchen nach dem ersten Chlorbade werden von den frühern mit dem Namen scald unterschieden; die dazu nöthige Flüssigkeit wird
aus Sodalauge, krystallisirter Soda und Seife gefertigt. Die Quantitäten dieser
verschiedenen Stoffe sind nach der Schwere und Qualität der Linnen verschieden, sie
nehmen an Stärke ab, je weiter die Linnen vorangeschritten sind. Folgendes mag als
Durchschnittsverfahren angesehen werden: für 200 Stück sogenannter medium-linen, 52 Yards lang, in der ersten scald 84 Pfd. krystallisirter Soda, 10 Gallons Lauge,
zeigend 16° Tw. mit 12–14 Pfd. brauner Stangenseife, 3–4
Stunden gekocht; in der zweiten scald 56 Pfd.
krystallisirter Soda, 5–7 Gallons Lauge von 16° Tw. und 10 Pfd. weißer
Seife. Die letzte scald, ehe die Linnen gestärkt werden,
wird mit Seife allein gegeben.
Von Soda-ash, welche in Cotton-Mount
gebraucht wird, machte ich einige Analysen, deren Resultat folgendes ist:
Soda-ash von
Belfast.
Soda-ash von
Glasgow.
kohlensaures Natron
75,41
73,77
schwefelsaure und salzsaure Alkalien
etc.
14,69
16,63
in Wasser Unlösliches
1,30
0,60
Wasser
8,60
9,00
–––––––
–––––––
100,00
100,00
Natron-Procente
44,68
43,71.
Diese Soda wurde als 52 Procent haltend verkauft und bezahlt!
Eine den Bragg'schen Werken mit nur wenigen andern
gemeinschaftliche Vorrichtung sind deren Bäuchkessel; ich will damit nicht sagen,
daß sie eine Neuheit der Erfindung in Anspruch nähmen, im Gegentheil, die Idee ist
sehr alt, Dr. Ure gibt sie
schon in seinem Dictionary of Arts vom Jahre 1821.
Die Vorrichtung erhellt am besten aus der Zeichnung, und ich will nur einige kurze
Erläuterungen geben.
Der Wasserzufluß muß von einem über dem Niveau des obern Kesselrandes sich
befindenden Behälter entnommen werden, um nöthigenfalls von unten nach oben durch
die Linnen filtriren zu können. Lauge und Wasser haben nur eine Einflußöffnung in
den Kessel, indem sich die beiden Zuflußröhren, deren jede natürlich mit einem
besondern Hahne versehen ist, erst kurz vor ihrem Eintritt, der wie gesagt
gemeinschaftlich ist, vereinigen. Dann hat der Kessel eine Abflußöffnung und eine
Dampfzuflußöffnung. Nachdem die Lauge vermittelst der verschiedenen Hähne auf den
richtigen Grad ihrer Stärke gebracht worden, wird der Dampfhahn geöffnet, der Dampf
stürzt durch zahllose kleine Oeffnungen, welche sich in dem zwischen den beiden
Böden befindlichen Rohre befinden, und wärmt in Kurzem das Laugenbad zum Sieden,
natürlich mit einem entsprechenden Quantum condensirten Dampfes, dem Rechnung
getragen werden muß. Hierauf werden die Linnen eingebracht und der Deckel
niedergelassen, welcher mit seinem regenschirmartigen innern Ansatze gerade über das
im Mittelpunkt des Kessels sich befindende, auf einem Untersatze angeschraubte,
verticale Rohr zu liegen kommt. Die Lauge, durch den Dampf zum Sieden gebracht,
findet natürlich mehr Widerstand durch das auf dem durchlöcherten obern gußeisernen
Boden liegende Linnen aufzusteigen, als durch das offene Rohr in der Mitte. Die
Lauge stürzt daher mit einer der Spannung des Dampfes im Kessel entsprechenden Kraft
gegen den Schirm, welchem die angedeutete Form deßhalb gegeben ist, damit er
dieselbe über die ganze Oberfläche der Linnen ausbreite. Ehe der fortwährend, nach
dem Anschrauben des Deckels, einströmende Dampf die Spannung erhalten hat, um die
Lauge durch das verticale Rohr herauszuwerfen, hat der gespannte Dampf sich auch
durch die aufgethürmten Linnen Bahn zu brechen gesucht, was durch deren
außerordentliches Steigen nach oben deutlich bemerkbar ist. Die ganze Masse wird
dadurch, ehe die Lauge über sie herstürzt, für eine gute gleichmäßige Filtration
vorbereitet. Für den eintretenden Fall einer zu hohen Spannung im Innern der
Bäuchkessel sind am Deckel Ventile angebracht. Man arbeitete in Cotton-Mount
mit zwei bis drei Pfund Ueberdruck auf den Quadratzoll, d.h. bei dieser Spannung
öffneten sich die Ventile. Der Dampfzufluß wurde nach diesem Maaßstabe regulirt. Ein
großer Vortheil scheint mir in der sorgfältigen Anpassung des Druckes zu der Art und
dem Grade des Vorangeschrittenseyns der Waare zu liegen, welchem Umstande man jedoch
in Cotton-Mount, als viel zu umständlich und zeitraubend (!), keine
Aufmerksamkeit schenken wollte. Wenn Dauer der Bäuche, Spannung des Dampfes und Stärke der Lauge im
Kessel von dem kundigen Bleicher sorgfältig beachtet werden, so werden sie ihn ohne
Zweifel bald für seine Mühe reichlich belohnen.
Der Bragg'sche Kessel scheint mir unstreitig Vortheile zu
besitzen, welche keiner der andern, die ich gesehen, besaß, und so weit meine
Erfahrungen gehen, würde ich ihn unbedingt adoptiren. Manche irische Bleicher sind
sehr gegen diese Kessel, indem sie behaupten, daß sie die Linnen durch
unregelmäßiges Kochen und ungleichmäßiges Filtriren fleckig machten. Mir ist das
jedoch nie aufgefallen und erscheint selbst nicht wahrscheinlich. Es wurde der
Deckel beim Bäuchen immer geschlossen, aber nicht bei dem Garnkochen, indem in
diesem Falle es von der größten Wichtigkeit ist, den Gang der Operation zu
beobachten und nach Bedürfniß zu reguliren.
Ehe man die Lauge in den Kessel einließ, legte man auf den obern Boden desselben ein
starkes Seilnetz, dessen vier Enden, so lange man die Linnen eintrug, über den obern
Rand des Kessels hinaushingen; wenn der Deckel geschlossen wurde, legte man sie oben
auf. Sobald die Bäuche beendigt war, wurden dann die vier Enden des Netzes an den
Kreuzhaken eines Krahnes gehängt und so mit einem Male der Kessel seines Inhaltes
entledigt, welcher letzterer dann mit einem Karren auf einem Schienenwege zur
Waschmaschine gebracht wurde. Dieser Weg zu operiren erleichtert sehr die Praxis des
mehrmaligen Gebrauches derselben Lauge, indem die theilweise erschöpfte Flüssigkeit
mit frischer Lauge zur nöthigen Stärke aufgemacht wird. Ist die Lauge zum letztenmal
gebraucht, so läßt man sie nach beendigter Operation abfließen, öffnet dann den
Wasserhahn und läßt das Wasser von unten herauf durch die Linnen filtriren und über
den obern Rand, bis es klar ist, abfließen.Beschreibung des irischen Bäuchverfahrens im angeführten Werke S. 236.
5) Der Rasen (grass), klimatische
Verhältnisse und Wasser.
Der Rasen, dieses mächtige Bleichagens, ist unstreitig ein eben so lästiger, als bis
jetzt unumgänglich nöthiger Factor in der Reihe der Bleichoperationen. Wie mächtig
die bleichende Wirkung des Rasens ist, weiß Jeder, da ein eintägiges Ausliegen eines
grauen Linnengewebes unter günstigen Umständen dem Auge des aufmerksamen Beobachters
eine unverkennbare Aenderung zeigt. Die Wissenschaft zeigt uns auch das Quantum des unter Einfluß von
Licht und Wärme frei werdenden Sauerstoffgases, wenn auch leider bis jetzt nur sehr
unvollständig, wie sich das Gewebe unter diesem Oxydationsprocesse verhält; auch
gibt sie die Sauerstoffmenge nicht an, welche dasselbe assimiliren kann. Daß aber
durch die Oxydation des Farbstoffes, wie dieß die zeither allgemein angenommene
Theorie des Bleichprocesses behauptet, das ganze Gewebe nicht das Quantum des durch
das Pflanzenleben in Freiheit gesetzten Sauerstoffes sich zu Nutze macht, scheint
offenbar zu seyn.
Wie gefährlich ein rascher Oxydationsproceß der Linnenfaser ist, davon hat jeder
Bleicher wahrscheinlich mehr oder weniger traurige Erfahrungen gemacht. Daher auch
die große Sorgfalt, welche in allen gut geleiteten Bleichanstalten auf die Bereitung
der theilweise die langsamere aber gefahrlosere Rasenbleiche ersetzenden
Chlorflüssigkeit verwendet wird. Welches ist das Verhältniß an Sauerstoff, das in
der Chlorflüssigkeit dem Stücke von 60 preuß. Ellen zur Oxydation dargeboten wird,
zu dem, welchen der Rasen bietet?
Das Quantum von Sauerstoff, welches in den unterchlorigsauren Salzen der Linnenfaser
geboten wird, in der Stärke, wie durchschnittlich die Bäder bei uns und hier im
Gebrauche sind, beträgt weniger als 1/2 Kubikfuß auf das Stück (60 preuß. Ellen) für
ein achtstündiges Eintauchen, während das Quantum desselben Gases, welches von der
Wiese dem Gewebe geboten wirdDavy nimmt an, daß 4 Quadratzoll Rasen in 8 Tagen
30 Kubikzoll Sauerstoffgas geben. Dann gibt ein preußischer Morgen 2025
Kubikfuß in 24 Stunden. – 60 Stücke, 60 pr. Ellen lange, 6/4 Ellen
breite Linnen bedecken, wenn sie ausgelegt sind, einen Morgen Rasenfläche.
– Die Gewichtsmenge der unterchlorigsauren Salze, welche nöthig ist,
um 300 Stücken Linnen obiger Dimensionen ein frisches Chlorbad zu geben, ist
so groß, daß etwa 140 Kubikfuß Sauerstoffgas in Freiheit gesetzt werden., wenn ich mich auf Davy's Angaben stützen darf,
nicht weniger als 23mal in derselben Zeit größer ist. Ich weiß, daß das Chlorbad
gewöhnlich nach dem Auswerfen der Linnen noch beinahe seine halbe Stärke besitzt,
daß aber dafür die Linnen auf dem Rasen auch zwei bis drei Tage liegen, also 6 bis
9mal so lange, als sie im Chlorbade liegen. So viel steht unter allen Umständen
fest, daß, wenn wir den Linnen dasselbe Quantum freien Sauerstoffes im Chlorbade zur
Verfügung stellen wollten, was ohne den geringsten Nachtheil auf dem Rasen
geschieht, wir nach kurzer Zeit einen vollständig zerstörten Körper als Resultat
haben würden.
Dadurch ist nun die geringere Aufnahme von Sauerstoff auf der Wiese, selbst wenn der
letztere im Uebermaaße dargeboten wird, bewahrheitet, zugleich aber auch ein Feld zu
interessanten Arbeiten eröffnet, deren Resultate hierher gehören möchten, nicht aber
die Vorarbeiten. Ich spreche von Arbeiten über die Verschiedenheit der beiden
Oxydationsprocesse, deren einer der Natur der Sache nach langsam und gefahrlos ist,
indem der Sauerstoff als Gas erst frei wird und sich dann unter dem die
Pflanzenfaser prädisponirenden Einflusse von Licht und Wärme mit derselben
verbindet, während der andere unter der überaus energischen Wechselwirkung einer
doppelten Wahlverwandtschaft mit aller ungehinderten Vehemenz der Affinitäten vor
sich geht.
Sehr zu bedauern ist die große Unvollständigkeit unseres Wissens in Betreff der
Theorie der Rasenbleiche, indem dieselbe höchst wahrscheinlich neben der, der
künstlichen Chlorbleiche ähnlichen Wirkung der Oxydation des Farbstoffes und des
dadurch theilweisen directen Bleichens, einer theilweisen Verharzung und spätem
Lösung in den Alkalien, eine andere vielleicht sehr wichtige Einwirkung der auf dem
Rasen, unter dem Einflusse von Licht, Wärme und Feuchtigkeit das Gewebe
influencirenden Stoffe anzuführen hätte. Dieses Thor muß erst die abstractere
analytische Chemie für den Techniker öffnen, er wird dann nicht zögern, sich und
andern die etwaigen Schätze zu Nutze zu machen. Erst nachdem die analytische Chemie
einiges Licht über die Wirkungen der Rasenbleiche gebracht und sie unter die
Verbrennungsprocesse geordnet hatte, fand der denkende Berthollet, entwasserstoffende Chlorpräparate anwendend, in ihnen für die
durch ihre Langsamkeit unzeitgemäß gewordene Rasenbleiche ein fabrikmäßiges, von
äußern Umständen unabhängiges Ersatzmittel.
Indem ich behauptete, wir kennten nur theilweise die Wirkungen der Rasenbleiche, so
ist die Veranlassung dazu die, daß ich Augenzeuge zahlloser Versuche war, welche zum
Zweck hatten, die Rasenbleiche durch die Chlorflüssigkeit vollständig zu ersetzen
und daß deren Resultate immer sehr viel zu wünschen übrig ließen. Es blieb den
Geweben immer, selbst wenn sie durch einen Ueberschuß von Chlor schon bedeutend an
Haltbarkeit verloren hatten, eine eigenthümliche gelbliche Färbung, welche allen
Angriffen trotzte, während andere, mit Hülfe des Rasens gebleichte, davon frei
waren. In den hiesigen Bleichen, z.B. in Cotton-Mount, wurden auch eine Art
sehr offener, ganz Linnengewebe, Nettings genannt (nach Süd-Amerika
verschifft zum Schutze gegen die Mosquitos), vollständig ohne Rasen gebleicht, aber
auch hier konnte nie eine blendende Weiße erzielt werden.
Ich nannte oben den Rasen aus dem Grunde einen lästigen Bleichfactor, weil er eben
den methodischen raschen Geschäftsgang so sehr verzögert. Auf allen hiesigen
Bleichen wird an der, wo möglich, gänzlichen Umgehung des Auslegens auf die Wiese
gearbeitet. Der Bleicher, welcher das Glück hat es zuerst zu finden, ohne die
Haltbarkeit der Faser in Frage zu stellen, wird sich nicht umsonst bemüht haben.
Manchmal werden Schreckschüsse gethan, so z.B. wollte vor etwa 9 Monaten die Firma
Richardson Sohn und Owden
das Geheimniß einer ungefährlichen vollständigen Bleiche in 10 Tagen aufgefunden
haben. Diese Abkürzung sollte, soviel ich darüber erfahren konnte, durch ein im
Ganzen nur 36stündiges Ausliegen auf dem Grase und durch energischere Laugen,
Säure- und Chlorbäder ermöglicht werden. Ich kann nur nach dem sichtbaren
Resultate, d.h. nach dem in dieser Zeit gebleichten Linnen, welches ich sah,
urtheilen, es hatte unter dem Einfluß des Chlors gelitten und war in Weiße ungefähr,
was man eine gute Halbbleiche nennen würde. Das Verfahren wird daher auch nur, wie
mir der Director der Bleiche in Glenmore sagte, angewendet, wenn es gilt,
ausnahmsweise rasch zu bleichen. Das sagt Alles. So wurden in den letzten Monaten in
Cotton-Mount Tausende der schönsten und feinsten Drelle gebleicht ohne je auf
den Rasen zu kommen; aber sie waren alle mehr oder weniger angegriffen. Die
blendende Weiße ist für Drelle nicht so unumgänglich nöthig erachtet. – Welch
ungeheuren Vortheil diese abgekürzte Dauer des Bleichprocesses, im Minimum um 14
Tage, dem consumirenden und handeltreibenden Publicum gewähren würde, zeigt uns die
Schwester-Industrie, die Baumwollenbleiche. In 8 Tagen werden die leichten
Muslins gesengt, gebleicht, appretirt und aufgemacht.
Nachdem wir so dem Rasen im Allgemeinen seinen Platz angewiesen, sprechen wir von dem
irischen Rasen und dessen Verwendung. Unter dem wechselnden Klima Irlands hat sich
das bei uns übliche Begießen der Linnen auf dem Rasen als vollständig überflüssig
erwiesen. Der überaus mächtige Morgen- und Abendthau, so wie die häufigen
Regenschauer und der große Wassergehalt der Atmosphäre lassen die Linnen nie trocken
werden, sie haben immer den Grad von Feuchtigkeit, welcher sie in Stand setzt, von
der bleichenden Wirkung der auf sie einwirkenden Stoffe Vortheil zu ziehen. Dieser
Umstand ist die Ursache, daß auch alle unsere zum Begießen nöthigen Vorrichtungen
wegfallen und damit ein großer Capitalaufwand in der Anlage der Bleiche. Irlands
Feuchtigkeit ist sprichwörtlich geworden. Das ganze auf die Insel im Jahr
niederfallende Wasserquantum würde dieselbe, wenn gesammelt, 36 Zoll hoch
überfluthen, und von dieser Fülle finden nur 12 Zoll Tiefe ihren Weg zur See. Die
Anzahl der Tage, an
welchen in Irland Regen fällt, ist großer als auf dem Continente und in England;
Irland hat im Durchschnitt nur 150 Tage im Jahre, an welchen kein Regen fällt. Der
durchschnittliche Regenfall im Jahr ist in London 21,71 Zoll, in Dublin 30,87, in
Belfast 34,96 in Cork 40,20 Zoll. – Der Rasen ist schön und üppig, und wie
hervorragend diese Eigenschaft sehn muß, geht daraus hervor, daß
„grün“ ein stehendes Epitheton für Irland geworden ist. Wer
hat Irland nicht von Schriftstellern des In- und Auslandes „das
grüne Erin“, „die grüne Insel“ etc. nennen
hören?
Auf guten Bleichwerken wird der Instandhaltung des Rasens große Sorgfalt zugewendet;
er wird oft und nicht zu kurz gemähet, die Lücken nachgesäet. Selbst im Winter, den
man in Irland übrigens besser vorzugsweise die Regenzeit nennen könnte, nimmt der
Rasen nie die braungelbe Farbe des unserigen an, welche so deutlich zeigt, daß alles
Leben der Pflanze sich in den schützenden Schooß der Erde zurückgezogen hat; er ist
freilich auch gelblichgrün, hat aber augenscheinlich seine Ernährungsorgane oberhalb
der Erde, wenigstens theilweise in Thätigkeit. Es ist wahr, ein Maitag wiegt vier
Januartage an Wirkung auf, aber die Wirkung des Rasens im Winter ist nicht Null. Der
hiesige Bleichrasen ist also ein gewöhnliches Stück Wiese ohne die geringste andere
Vorbereitung, gewöhnlich am Abhange eines Hügels oder Berges gelegen, auf welchen
daher auch die Stücke Linnen in irgend einer beliebigen Richtung aufgelegt werden
können.
Die Art, die Stücke an die Erde zu befestigen, weicht von der unserigen ab. Ich halte
die hiesige für billiger, einfacher und besser. Die ganze hier gebrauchte
Vorrichtung ist ein Stückchen Eschenholz, 5 Zoll lang, 1/2 Zoll Durchmesser, unten
spitz; 1000 Stück davon kosten 7 1/2 Sgr. (9 Pence). Nachdem die Stücke der Länge
nach auf dem Plane ausgezogen, werden sie von je zwei Arbeitern an den Enden und
zwei in der Mitte, für 52 Yards Länge, ausgebreitet; die beiden Männer an den Enden
stecken dann mit diesen Stäbchen, pins genannt, die vier
Ecken an die Erde, indem sie die Ecke in der Richtung der Kette zweimal um den obern
Theil des endpins wickeln, es stark an sich ziehen und
dann etwa 2 Zoll tief in den Rasen stecken. Dadurch ist zugleich eine freie
Luftcirculation unterhalb des Gewebes ermöglicht. Sind so die Enden und dadurch die
Lage des Stückes gesichert, dann werden andere pins,
crosspins genannt, angesteckt. Diese haben denselben Zweck, den in
Bielefeld die Kreuzhölzer haben, d.h. sie sollen die Linnen soviel als möglich in
ihrer Breite halten. Um sie anzustecken, nimmt man die Saalbänder zweier neben einander liegenden Stücke,
legt die beiden dem Grase zugekehrten Seiten einen Zoll breit an einander, dreht den
viereckigen, dann nach unten gekehrten Kopf des crosspins einmal um seine ganze Peripherie und dreht dann den pin in der verticalen Ebene unterhalb der Stücke. Die
Anzahl der crosspins richtet sich nach der Waare und dem
Wetter. Taschentücher haben z.B. gewöhnlich mehr als andere glatte Gewebe.
In stürmischem Wetter werden sie gewöhnlich gar nicht angebracht, weil sie dann durch
ihre Aneinanderkettung aller Stücke ein förmliches Segel bilden würden, welches
durch seine bedeutende Fläche einen sehr großen Widerstand darbieten müßte und daher
ein Zerreißen zu befürchten wäre. Glatte Linnen in ruhigem Wetter haben fünf bis
sechs crosspins für eine Länge von 52 Yards. –
Nach dem ersten Chlorbade werden die Linnen gewöhnlich ohne crosspins ausgelegt.
Einige kurze Bemerkungen über das Wasser, als einen der wichtigsten Stoffe, welche
beim Bleichen Anwendung finden, möchten hier vielleicht nicht unpassend seyn. Hartes
Wasser, d.h. solches, welches Kalk-, Magnesia- und manchmal Eisensalze
in stärkern Quantitäten in Auflösung enthält, ist entschieden wo möglich von dem
Bleicher zu vermeiden. Magnesia- und besonders Eisensalze sind zwar äußerst
selten in erheblichen Quantitäten aufzufinden, aber um so mehr Kalkverbindungen.
Wenn diese Stoffe nun auch nicht direct in ihren löslichen Verbindungen dem Bleichen
der Linnen hinderlich seyn mögen, so werden sie doch dem Bleicher sehr kostspielige
Begleiter, indem sie erstens die alkalischen Seifen zersetzen und unlösliche Seifen
bilden, ferner bedeutende Quantitäten Schwefelsäure in den Sauerbädern
neutralisiren.
Professor Clark in Aberdeen hat eine vergleichende Scala,
deren Einheit er Grad nennt, vorgeschlagen, um den relativen Werth eines Wassers,
insofern seine Härte dabei maaßgebend ist, zu bestimmen. Jeder Grad von Härte
entspricht derjenigen, welche hervorgebracht werden würde, wenn man einen Gran
chemisch reinen kohlensauren Kalk einem Gallon vollständig reinen, von jedem
Metallsalze durch vorherige Destillation befreiten Wassers zusetzen würde
(polytechn. Journal Bd. CXXV S. 32). Das
Bleichwasser in Cotton-Mount, darnach untersucht, zeigt 4,5 Grad, das eines
andern Bleichwerkes nahe bei Belfast, White Rock genannt, 9,1 Grad. Das Wasser von
Cotton-Mount war auffallend weich, aber nicht frei von vegetabilischer
Verunreinigung.
Ich halte den Einfluß des Wassers auf die Bleiche für außerordentlich groß, ja ich
kann sagen, daß ich eine Bleiche mit schlechtem, unreinem Wasser, oder wo es an
Wasser mangelte, niemals weiße Waare liefern sah. Bei einer Bleichanlage scheint mir die Beachtung
dieses Punktes von der äußersten Wichtigkeit zu seyn.
6) Das Säurebad (Sour).
Das Säuren der Linnen in verdünnter Schwefelsäure hat offenbar zwei verschiedene
Zwecke. Es soll erstens, wie auch sein Vorgänger in den früher so berühmten
holländischen Bleichen, das Sauermilchbad, that, die Linnenfaser von den auf anderm
Wege nicht zu beseitigenden Erden und Metalloxyden oder Salzen befreien. Wenn auch
die Quantitäten dieser Mineralsubstanzen unbedeutend sind, so sind dieselben dennoch
in der Bekämpfung um so hartnäckiger; sie müssen aber beseitigt werden, wenigstens
die gefärbten, wenn man eine vollständige Bleiche erzielen will.
Der Vollständigkeit wegen füge ich eine Analyse von geschwungenem Flachse bester
Qualität von Dr. Hodges, dem
Chemiker der hiesigen chemischlandwirthschaftlichen Gesellschaft angestellt, bei.
100 Theile dieses trocknen Flachses gaben 0,54 Asche, so daß 2 1/2 Cntr. etwas mehr
als 1 1/2 Pfd. anorganische Substanzen enthalten. Die Zusammensetzung der Asche war
folgende:
Kohlensaurer Kalk
62,00
Schwefelsaurer Kalk
7,15
Phosphorsaurer Kalk
13,66
Eisenoxyd
3,99
Kohlensäure Magnesia mit Spuren von
Chlornatrium
2,00
Kieselerde
11,20
––––––
100,00
Das Eisenoxyd kann in dem Säurebade, nach dem Gebrauche, nachgewiesen werden.
Außerdem widersteht allen andern Bleichagentien eine gewisse Art vegetabilischer
Substanz, welche die Farbe des Gewebes sehr beeinträchtigt und in Schwefelsäure
löslich zu seyn scheint.
Die zweite Hauptaufgabe der Schwefelsäure ist, die aus den Chlorbädern kommenden
Linnen, nachdem sie gewaschen sind, von den letzten ihnen anhaftenden Spuren von
Chlor, die in der Folge sehr gefährlich für die Dauerhaftigkeit des Linnens werden
können, zu reinigen, und die Wirkung des Chlorbades zugleich zu vervollständigen,
indem sie sonst verlorne Quantitäten von Chlor in Freiheit setzt und nutzbar macht.
Wie schwer, ich möchte sagen unmöglich, es ist, die Faser von diesem Chlor (in
welcher Verbindung es sich dort befindet, ist mir unbekannt, aber ich muß von der
auf mechanischem Wege unausführlichen Befreiung des Gewebes auf eine innigere Verbindung,
als durch Adhäsion, schließen) ohne nachfolgendes Säurebad zu befreien, mag aus
Folgendem erhellen. Halbgebleichte Garne werden manchmal aus dem Chlorbade
gewaschen, dann getrocknet und zum Weben verbraucht. Die davon gewobenen Linnen
haben nach dem Weben und selbst nach dem Gähren einen sogar in einiger Entfernung
unverkennbaren Chlorgeruch, dessen Ursprung ich anfänglich gar nicht ausfinden
konnte, bis ich die Sache näher untersuchte. Es gibt aber kein billigeres,
sichereres und besseres „Antichlor“ als die Schwefelsäure, so
sehr auch Charlatane bemüht sind, ihren verschiedenartigen, unter obigem Namen
gangbaren Artikeln Abgang zu verschaffen. Nach einem selbst sehr schwachen
Schwefelsäurebade konnte ich nie die geringste Spur von Chlorgeruch entdecken.
Die Säurebäder, wie sie hier in Anwendung sind, haben eine Stärke, daß sie am
Twaddelschen Aräometer 1 1/2 bis 3° zeigen ( = 1,0075 bis 1,015 sp. Gew.).
Das Vorsäuren (vor den Chlorbädern) geschah gewöhnlich in etwas stärkerer Säure, als
das den Chlorbädern nachfolgende Säuren. Uebrigens entschied die Qualität des
Gewebes, die Jahreszeit, die Dauer des Bades und der Grad des Vorangeschrittenseyns
im Bleichprocesse über die Stärke. Schwere Linnen erhielten stärkere Bäder als
leichtere. Im Winter waren die Bäder 1/2 bis 1° Tw. stärker als im Sommer.
Wenn die Linnen über Nacht im Bade blieben, wurde die Säure 1/2° schwächer
gemacht, als es sonst der Fall gewesen seyn würde. Die Vorsäure (brown sour) zeigte gewöhnlich 2 1/2° Tw.; die
folgenden Bäder nahmen regelmäßig an Stärke ab, so daß das letzte gewöhnlich nur
noch 1° Grad stark war. Es ist nicht möglich, mit Bestimmtheit Zahlen
anzugeben, indem ich kaum je 2 Partien Linnen, eine genau wie die andere, bleichen
sah. Verhältnissen muß immer in umfassendster Weise Rechnung getragen werden, und
zwar beim Bleichen vielleicht mehr, als in irgend einer andern Industrie, erstens
weil die zu behandelnde Waare so sehr verschieden in Material, Arbeit und Bestimmung
ist, dann aber, weil die Arbeiten des Bleichres von äußern Einflüssen, über die er
nicht gebieten kann, leider gar sehr abhängig sind.
Die Säurebehälter waren in den Bragg'schen Anstalten
theilweise aus Holz gefertigt, theilweise aus Sandstein construirt. Letztere waren
sehr schlecht, fortwährend in Reparatur, wie das auch ganz natürlich ist, indem die,
wenn auch beinahe aus reiner Kieselerde bestehenden Steine, doch mit Eisenklammern
und Mörtel verbunden waren, die durch den Einfluß der Säure immer zerstört wurden.
Hätte man die Behälter mit Bleiplatten belegen wollen, dann wäre allem abgeholfen,
aber auch das ist eine kostspielige und wenig zu empfehlende Praxis, indem die dünnen
Bleiplatten sehr bald unter den Stößen der nicht immer sehr vorsichtigen Arbeiter
beim Niederdrücken der Linnen leiden.
Tannenholz ist das billigste, beste und dauerhafteste Material. Die Säure präservirt
das Holz, statt es zu verderben. Ich habe in Cotton-Mount die ersten dort
gemachten Säurebehälter, für das Bleichen der Baumwollenwaaren bestimmt, welche nun
mehr als 20 Jahre im täglichen Gebrauche sind, unverändert vorgefunden; hierbei kann
natürlich die mechanische Abnutzung, welcher sie unterworfen sind, nicht mit auf
Rechnung der Säure gesetzt werden. Die Dimensionen der Behälter sind: 6 Fuß lang, 6
Fuß breit und 5 Fuß tief. Die gewöhnliche Dauer eines Säurebades ist 3 Stunden,
manchmal über Nacht.
7) Das Behandeln in der
Seifmaschine (Rubbing).
Diese mechanische Bearbeitung der Linnen in den sogenannten rubbing boards ist eine vervollkommnete methodische Nachahmung dessen, was
jede Waschfrau vornimmt, wenn sie ihre Wäsche einseift und reibt. Die Maschine
verrichtet diese Arbeit so vollständig, daß eine Beaufsichtigung kaum mehr nöthig
wäre, wenn nicht um Arbeitsmaterial zu- und abzuführen. Der Hauptzweck dieser
Maschine ist, die allen chemischen Einwirkungen ohne merkliche Veränderung
widerstehenden dunkelbraunen und schwarzen Streifen in den Geweben auf mechanischem
Wege zu entfernen. Es sind diese so überaus lästigen Plagen des Bleichers gewöhnlich
strohige Theile, welche durch schlechte Reinigung der Flachsfaser im Garne anhangen
und einen besonders großen Gehalt an erdigen Verbindungen oder Metalloxyd haben,
welche mit der äußersten Härtnäckigkeit allen angewandten Mitteln, dieselben zu
bleichen, widerstehen. Die einzige Möglichkeit sich derselben zu entledigen ist
daher, sie mechanisch herauszuarbeiten unter dem Einflusse einer die Faser
geschmeidig machenden Substanz, wie Seife, welche in ihrem Schaume zugleich die
abgelösten Strohpartikelchen einhüllt und von dem Schauplatze der Bearbeitung
entfernt. Die von Maschinengarn gearbeiteten Linnen geben daher auch mit viel
weniger Mühe, besonders mit Anwendung eines viel geringern Theiles von mechanischer
Arbeit, ein weit besseres Resultat in der Bleiche, eben weil im Spinnen des Garnes
auf der Maschine alle der Faser fremden strohigen Theile besser abgesondert und
entfernt werden, oder aber das, was die Maschine an solcher fremdartiger Substanz in
den Garnen, besonders in den geringern Sorten von Werg- und Leingarnen
zurückläßt, durch die gleichmäßige Bearbeitung der Fiber durch die Hechel-
und Spinnmaschinen so aufgelockert und zerkleinert ist, daß es bei weitem leichter
und mit Anwendung viel geringeren Kraftaufwandes entfernt werden kann.
Für die Wahrheit dieser meiner Ansicht spricht auch noch die Thatsache, daß nach der
Schenck'schen Warmwasserröste bereiteter Flach, auf
der Maschine geschwungen, gehechelt und gesponnen und dann zu Linnen verwebt, sich
viel leichter bleicht, als anderer in den Röstgruben gerösteter Flachs. Nichts trägt
aber mehr dazu bei, ein reines und gutes Garn zu ermöglichen, als eine gute,
methodische, sichere und vollständige Röste. Dadurch ist der Schwingmaschine die
Arbeit halb gethan und der Hechel- und Spinnmaschine werden große unnöthige
Abfälle erspart. Besonders wird bei sorgfältig nach Schenck'schem Verfahren bereitetem und nachher gut behandeltem Flachse für
den Bleicher der mechanische Theil seiner Arbeit außerordentlich verkürzt, indem die
streifigen Verunreinigungen kaum vorkommen.
Betrachten wir das Gegenstück. In Westphalen, wo der Flachs oft in 1/2 und 1/4 Morgen
gebauet und diese Ernte auch für sich allein geröstet, gehechelt, nachher mit der
Hand gesponnen dem Weber verkauft wird, sind alle nur erdenklichen Uebelstände
vereinigt. Erstens wird der Flachs nicht nach den rationellsten
landwirthschaftlichen Grundsätzen gebauet, dann wird derselbe in einer Gott weiß was
für mineralische und vegetabilische Verunreinigungen enthaltenden Röstgrube,
gewöhnlich mit sehr hartem Wasser geröstet, von einem Manne, der den passenden
Zeitpunkt, wann die Röste beendigt ist, bald aus Fahrlässigkeit, bald aus Unkunde
nicht beachtet, dann gebrochen und gehechelt nach den traditionellen Grundsätzen
vorigen Jahrhunderts, die dem westphälischen Spinner unverbesserlich zu seyn
scheinen, dann von der nach der Quantität des gesponnenen Garnes ihr Mahl
abmessenden hungrigen Familie desselben gesponnen, deren Fertigkeit und
Geschicklichkeit, wenn sie unter günstigen Umständen arbeiten, ich fern bin zu
kritisiren; endlich wird er verwebt. Wie solches Gewebe nachher gebleicht wird, mit
welchem enormen Aufwande von mechanischer Kraft und mit wie schlechtem Erfolge nach
aller Mühe, das will ich die westphälischen Bleicher und Linnenhändler selbst
beantworten lassen.
Aber das sind auch Uebelstände, an deren Besiegung selbst irisches Klima und
Bleichkunst erfolglos arbeiten. Noch in diesen Tagen sprach ich über diesen Punkt
mit Hrn. Charley von Seymourhill, dessen Bleiche hier in
Belfast den Ruf hat, besonders weiße Linnen zu liefern, und von dem ich wußte, daß er
mehreremale westphälische Linnen bleichte. „Wir bleichten sie so schön als
die irischen, sagte er, nur konnten wir die schwarzen Streifen, besonders in der
Kette, nicht beseitigen, ohne die Haltbarkeit des Gewebes in Frage zu
stellen.“
Gut geleitete Röstanstalten und Spinnereien thun des Bleichers schwerste Arbeit. Man
sehe nur die geringen Sorten westphälischen Handgespinnstlinnens mit den langen,
besonders in der Kette oft durch das halbe Stück laufenden, dicken schwarzen Fäden
mit den stellenweise dicken und noch dunklern Knoten, und man wird, wenn man die
fruchtlose Arbeit des leichten irischen rubbing boards
auf solches Fabricat erst versucht hat, den durch seine gefährliche Schwere und Art
zu arbeiten sehr gefürchteten deutschen Handhobel wenigstens entschuldigen. Ob
derselbe aber nicht, so lange wir noch mit den Uebelständen einer schlechten
Flachsbereitung zu kämpfen haben, schon jetzt ersetzt werden könnte, ist eine Frage,
deren Beantwortung ich mir für spätere Zeit vorbehalte.
Wie oft ein Stück gerubbt wird, hängt ganz von der Qualität desselben ab, wobei
jedoch stets von dem Principe ausgegangen wird, daß ein Minimum am
vortheilhaftesten, indem eine klare und offne Appretur nach mehrmaligem Rubben nicht
mehr möglich ist. Taschentücher und Schleiertücher werden daher immer ohne Rubben
gebleicht. Das Stampfen der Stampfkalander (beetling
engines), geschickt geleitet, kann theilweise die verursachten Uebelstände
der rubbing boards verbessern, welche den Faden durch
das Uebereinanderreiben wollig und ineinandergefilzt erscheinen lassen, indem durch
den ersten Theil der Arbeit der Stampfkalander das Gewebe, wie man es nennt, erst
geschlossen wird, wodurch die wolligen Fusseln und Unregelmäßigkeiten
niedergeschlagen werden, so daß sie später beim Auftrocknen nicht wieder erscheinen
und so der Faden, nachdem er durch ein zweites kürzeres Stampfen die nöthige
Appretur und den Glanz erhalten, in dem soft finish rund
und rein erscheint, wie es gewünscht wird.
Das Material, mit dem die Linnen befeuchtet werden, wenn sie durch die rubbing boards gehen, ist je nach dem Stadium ihrer
Weiße grüne Schmier-, braune Palmöl-, oder weiße Stangenseife, welches
sie aufsaugen, indem sie durch einen mit Dampf geheizten steinernen Trog gehen,
worin die in etwas Lauge und Wasser gelöste Seife sich befindet. Dieß erhellt am
besten aus der Zeichnung. Die Geschwindigkeit des Krummzapfens, der die 4 Läufer
treibt, ist 70 bis 75 Umdrehungen in der Minute. 4 Läufer an einem Krummzapfen ist
nicht die in den hiesigen Anstalten gewöhnliche Anzahl, sondern 3. In
Cotton-Mount waren jedoch alle
boards mit 4 Läufern und arbeiteten sehr gut, so daß ich
wirklich keinen Grund einsehe, warum der mit sehr wenig Kosten hinzugefügte vierte
Läufer weggelassen werden sollte.
Ehe die Linnen zu den rubbing boards gebracht werden,
werden sie immer zwischen 2 hölzernen Walzen mit verschiebbaren Hebelgewichten zum
Beschweren der Achse der obern Walze durchgelassen. Die untere Walze wird
unmittelbar bewegt. Die beiden Walzen haben jede 16 Zoll Durchmesser. Es ist dadurch
beabsichtigt, das Wasser aus den Linnen zu quetschen (daher heißt der Apparat auch
squeezer), und dadurch der Seife eine freiere und
intensivere Wirkung zu gestatten. Die Werkführer behaupteten immer, daß, wenn die
Ausführung dieser vorbereitenden Operation vernachlässigt würde, die Wirkung der
Seifmaschine nicht so vollständig sey; man verliere zugleich große Quantitäten
Seife. Ich sehe einen Grund für die erste Hälfte der Behauptung, die letztere fand
ich durch die Erfahrung nicht bestätigt. Ich schreibe aber die ganze Sache nieder,
weil mir die so oft gehörte Einstimmigkeit der Behauptung auffiel.
Erklärung der Abbildungen auf Tab. I.
Nur durchschnittene Gegenstände sind schraffirt und zwar: Schmiedeisen gradlinig
hell, Gußeisen gradlinig dunkel, Holz bogenförmig hell, Stein oder Mauwerk in
punktirten Linien.
Fig. 1
Bäuchkessel im Verticalschnitt nach no.
Fig. 2
Bäuchkessel im Grundrisse, ohne Deckel.
a Dampfzuflußrohr, in einer im Kessel eingegossenen
Vertiefung liegend.
b Entleerungsrinne.
c Rohr, durch welches die siedende Lauge in ihrer
Circulation aufsteigt.
d Vertiefungen in der Kesselwand, um viereckige eiserne
Stangen zum Niederhalten des Linnens während der Bäuche anzubringen. (Wurden in
Cotton-Mount nicht benutzt.)
e Wasser- und Laugeeinfluß. – f Sicherheitsventil.
g Vorrichtung zum Anschrauben des Deckels auf den
Kesselrand; 12 Stück für jeden Kessel.
h dient zum Aufheben und Niederlassen des Deckels.
i regenschirmartiger Ansatz zum Ausbreiten der Lauge.
k Handhaben zum Aufheben des Kessels.
l Deckelhänge.
m Fuß zum Anschrauben des Rohres c und Auflegen des oberen Bodens.
p durchlöcherter oberer Boden.
Fig. 3 vordere
Ansicht des Rubbing boards, Durchschnitt nach cd.
Fig. 4
horizontaler Durchschnitt des Rubbing boards nach ab.
Fig. 5 Theil
der arbeitenden Fläche des Rubbing boards in natürlicher
Größe.
e Krummzapfen, welcher die 4 Läufer treibt.
f Schraube ohne Ende, welche die Bewegung an ein durch
sie getriebenes
Rad gibt, welches auf derselben Achse wie g sitzt.
g und h eingreifende
Räder.
i canellirte Walzen, sie dienen die Linnen zwischen den
gerippten Arbeitsflächen durchzuziehen. Die untere Walze hat mit h gemeinschaftliche Achse; die obere, in losen Lagern
liegend, wird durch das Eingreifen der untern bewegt.
k Befestigung der Zugstangen an dem Krummzapfen.
l Verbindung der Zugstange mit dem Läufer.
m und n dreizöllige Wellen,
um die Linnen zu und von den Oeffnungen
z zu geleiten.
o beweglicher Läufer, – p Dampfrohr. – q Wasserrohr.
r, r messingene Zapfen, um die Stücke vor dem
Durcheinanderwinden zu bewahren.
s steinerner Behälter, um das Bad zu bereiten, durch
welches die Linnen gehen, ehe sie unter die Maschine kommen.
t hölzernes Gestell, um die Stücke darüber zu legen,
nachdem sie gerubbt.
u flacher steinerner Behälter, um die Linnen nach dem
Rubben vor dem Beschmutzen zu bewahren.
v ebenfalls ein solcher Behälter zum Einbringen der
Stücke, ehe sie durch den Behälter s gehen.
w und x conische Räder, um
die Bewegung an den Krummzapfen zu geben.
y dient zum Aus- und Einhängen der Maschine.
z Oeffnungen an beiden Seiten der boards zum Ein- und Ausgehen der Linnen zu und von den boards.
a lose Welle, um welche die Linnen im Seifbade gehen.
Fig. 6
Verticaldurchschnitt des Waschrades nach ik.
Fig. 7 vordere
Ansicht des Waschrades.
Fig. 8 hintere
Ansicht des Waschrades mit der Uebertragung der Bewegung.
Fig. 9
Seitenansicht des Waschrades, Durchschnitt nach lm.
a Stange, um das Rad aus- oder einzuhängen.
b Stange zum Oeffnen oder Schließen des Wasserhahnes z.
c Wasserrohr. – d
Triebwelle.
e ringförmige Oeffnung in der Wand des Rades zum
Einspritzen von Wasser durch das Rohr f.
f Rohr zum Einspritzen von Wasser.
g, g Oeffnungen zum Abfließen des Wassers.
h Oeffnungen zum Einbringen der zu waschenden
Linnen.
n Oeffnungen zum Abfließen des Wassers.
o eiserne Reife um das Rad.
p zollbreite Einschnitte in den innern Abtheilungswänden
des Rades.
z Wasserhahn.
Fig. 10
vordere Ansicht der Waschhämmer, Durchschnitt nach gh.
Fig. 11
Durchschnitt nach ef.
a und b Holzverbindungen des
Hammers mit dem Punkte, um welchen er sich bewegt.
c Holz, um welches der Hammer schwingt.
d, e, f Holzconstruction, den Aufhängepunkt des Hammers
tragend.
g Nase zum Einhängen des Seiles t.
h Nase zum Einhängen der Stange i, welche dient, um den Hammer k aus dem
Bereiche der Daumenwelle m zu heben, wenn die einzelnen
Hämmer ausgehangen sind.
i Hebel um v drehbar.
– k Hammer aus Tannen- oder
Birkenholz.
m Daumenwelle mit Daumen. – n Träger der Maschine.
o Wasserrohr. – p
Wasserhahn.
q Wasserbehälter, um durch die Oeffnungen x Wasser über die Linnen stetig fließen zu lassen,
welche sich in dem Waschbehälter u befinden.
r Schuh, aus dem Holze des wilden Feigenbaumes (sycamore) gefertigt.
s eiserner Haken, um den Hammer zu fassen, wenn das
vordere Ende der Stange i auf seinem höchsten Punkte
steht; wird dann dieser Punkt, im Kreisbogen um v sich
bewegend, niedergedrückt, so wird der Hammer dadurch aus dem Wirkungskreise von m gehoben.
t Seil zur Hebung von s. – u Waschbehälter aus Tannenholz (timber).
v schmiedeeiserne Stange. – x Wasserzuflußöffnung. – y Wasserabflußöffnung.
(Der Schluß folgt im nächsten Heft.)