Titel: Verfahren zum Fixiren des Krapppigments beim Färben und Drucken; patentirt für J. R. Johnson, Chemiker in London, am 2. Octbr. 1852.
Fundstelle: Band 129, Jahrgang 1853, Nr. L., S. 222
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L. Verfahren zum Fixiren des Krapppigments beim Färben und Drucken; patentirt für J. R. Johnson, Chemiker in London, am 2. Octbr. 1852. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1853, S. 295. Johnson's Verfahren zum Fixiren des Krapppigments beim Färben und Drucken. Die Erfindung besteht in der Anwendung von Casein, löslichem Albumin, überhaupt stickstoffhaltigen organischen Verbindungen (sogenannten Proteinverbindungen), welche in Aetzammoniak löslich sind, um den reinen Farbstoff des Krapps (das Alizarin) auf Geweben zu befestigen. Nur das Farbstoff-Extract des Krapps ist zum Färben und Drucken nach dieser Methode verwendbar. Man kann entweder a) die stickstoffhaltige Substanz mit der Baumwolle verbinden, welche hernach mit Krapppigment gefärbt oder bedruckt werden soll; oder b) die stickstoffhaltige Substanz mit dem Krappfarbstoff vereinigen, welcher zum Drucken der Baumwolle angewandt wird. Imprägniren der Baumwolle mit stickstoffhaltiger Substanz. – Die Baumwolle wird mit Milch getränkt, welche abgerahmt und dann mit etwa ihrem achtfachen Volum Wasser verdünnt worden ist; man läßt den imprägnirten Zeug vollkommen trocknen. Nachdem die so präparirte Baumwolle noch mit einem Mordant (Eisen- oder Thonerdebeize) geklotzt worden ist, kann man sie mit Krapp-Extract färben. Um die mit Milch präparirte und mit Mordant grundirte Baumwolle mit Krappfarben zu bedrucken, benutzt man in Salmiakgeist aufgelöstes und mit einem Verdickungsmittel (Lactarin) gemischtes Krapp-Extract, welches nach dem Aufdrucken durch Dämpfen des Zeugs fixirt wird. Vermischung der stickstoffhaltigen Substanz mit dem Krappfarbstoff für topische Druckfarben. – Der reine Krappfarbstoff (Alizarin) wird in Salmiakgeist aufgelöst und auf 1 Gewichtstheil desselben setzt man beiläufig 100 Gewichtstheile abgerahmter Milch zu, und präcipitirt die Mischung durch eine Säure.Am besten mit Kleesäure; man vergl. die Bereitung des Lactarins aus Buttermilch, im polytechn. Journal Bd. CXIII S. 36.A. d. Red. Der aus einem Gemisch von Casein und Farbstoff bestehende Niederschlag braucht dann nur noch ausgewaschen zu werden. Zum Drucken versetzt man ihn mit ein wenig Salmiakgeist, damit das theilweise aufgelöste Casein als Verdickungsmittel wirken kann. Diese Druckfarbe dient für Zeuge, welche mit Mordant imprägnirt worden sind; nach dem Drucken werden sie gedämpft, um die Farbe zu befestigen. – Man kann aber auch ungeheizte Zeuge anwenden, wenn man den Mordant mit der Druckfarbe vermischt.