Titel: | Hochdruck-Dampfmaschine von sechzehn Pferdekräften, mit einer mit dem Regulator in Verbindung stehenden Expansionssteuerung. |
Fundstelle: | Band 129, Jahrgang 1853, Nr. LXXI., S. 321 |
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LXXI.
Hochdruck-Dampfmaschine von sechzehn
Pferdekräften, mit einer mit dem Regulator in Verbindung stehenden
Expansionssteuerung.
Construirt auf der Hütte zu Seraing in Belgien,
nach den Angaben des Directors Pastor , von dem Ingenieur Brialmont.
Aus Armengaud's Génie industriel, März 1853, S.
137.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Brialmont's Hochdruck-Dampfmaschine.
Obgleich die senkrechten Dampfmaschinen bei einer guten Bauart ein hübsches Ansehen
haben, wenig Platz einnehmen und bei gehöriger Wartung eine bedeutende Leistung
geben, so hat man bis jetzt solche doch nur für kleine Kräfte angewendet. Die
Hauptursache, weßhalb man dieses System nicht für große Triebkräfte anwenden konnte,
war die bedeutende Höhe, in welcher man die Triebwelle und deren Zapfenlager
anbringen muß. Die Maschinenbauer haben diesen Nachtheil dadurch zu vermeiden
gesucht, daß sie die Triebcylinder versenkten, wodurch 1/5 und selbst 1/4 der Höhe
gewonnen wird, je nachdem die Versenkung theilweise oder gänzlich stattfindet.
Diese Maschine, welche sich auf der Londoner Industrie-Aufstellung befand,
besteht, wie die Ansicht von vorn, Fig. 1, der senkrechte
Durchschnitt durch die Achse des Dampfcylinders, Fig. 2, und einzelne
Theile, Fig. 3
und 4,
zeigen:
Aus einem Gebälk A, welches auf zwei Säulen B ruht und an den beiden Seiten in Mauern eingelassen
ist, so daß alle erschütternden Bewegungen vermieden werden. Die Säulen stehen auf
der Sohlplatte P, welche auch den Dampfcylinder C aufnimmt. Die Grundplatte selbst ist auf ein Fundament
von Quadersteinen D mittelst langer Schraubenbolzen befestigt. Die
Kolbenstange wird mittelst der Leitungen G und des
Schlittens F, welcher mit der Kolbenstange verbunden
ist, gerade geführt; die Leitungen G stehen unten auf
dem Cylinderrande und sind oben mittelst eines Gesimses mit den Säulen der Maschine
verbunden.
Die Expansion wird mittelst eines schneckenförmigen Daumens I bewirkt. Die Regulatorspindel H, welche den
Daumen trägt, ist hohl und nimmt eine schwächere Welle K
auf, die eine hin- und hergehende Bewegung zur Bewegung der Hebel L erhält, welche das Admissionsventil M öffnen und verschließen. Ein Gegengewicht N unterstützt die Centrifugalkraft, durch welche die
Kugeln von einander entfernt werden. Die Regulatorspindel lauft oben in dem
gußeisernen Support O, welcher an dem Gebälk der
Maschine befestigt ist.
Die rotirende Bewegung der Schwungradwelle wird der Regulatorspindel durch zwei
Winkelräder von gleichem Durchmesser mitgetheilt, so daß die Drehungsgeschwindigkeit
des Regulators stets derjenigen der Maschine gleich ist.
Die Kurbelstange besteht aus Schmiedeisen, hat zwei Kappen und in der Mitte eine
Verstärkung. Die Schwungradwelle besteht aus Gußeisen und ist mit der Kurbel aus
einem Stück gegossen; ihr eines Zapfenlager ist auf dem Gebälk, das andere in der
Mauer des Maschinenhauses befestigt.
Die Vertheilung des Dampfes wird mittelst eines einzigen gußeisernen Schiebers
bewirkt, welcher durch die Excentricscheibe P und die
Stange Q bewegt wird.
Der Speiseapparat verdient eine besondere Erwähnung; er besteht aus einem gußeisernen
Reservoir S, in welches kaltes Wasser gelangt, aus dem
die Speisepumpe R saugt. Im Innern dieses Reservoirs
befindet sich ein zweiter Behälter von Eisenblech U,
durch den eine Anzahl kupferner Röhren geht, um welche der aus dem Cylinder
entweichende Dampf circulirt, ehe er durch die Röhre V
in die freie Luft ausströmt. Das mit den Röhren und mit den Wänden des inneren
Behälters in Berührung stehende Wasser wird daher vorgewärmt, ehe es in den Kessel
gelangt.
Es ist zu bemerken, daß die Speisepumpe das Wasser aus dem obern Theile des Behälters
wegnimmt, wo das Wasser natürlich am wärmsten ist, während das kalte Speisewasser
unten einströmt. Der gußeiserne Behälter S nimmt beide
Pumpen zusammen auf.
Wir lassen nun Bemerkungen über die Abnutzung der Dampfmaschinen folgen; da diese
Frage schon bedeutende Discussionen zwischen den Fabrikanten und den
Maschinenbauern veranlaßte, so hat der Gegenstand eine um so größere
Wichtigkeit.
Ueber die Abnutzung der Dampfmaschinen.
Die Zunahme der Abnutzung oder der Deterioration einer Dampfmaschine kann dreierlei
Ursachen haben, nämlich:
1) Zu große Geschwindigkeit über die normale, d.h. über diejenige hinaus, für welche
die Maschine bestimmt oder geliefert worden ist.
2) Die Erhöhung des Drucks über denjenigen, welcher der Normalleistung
entspricht.
3) Einen außerordentlichen Betrieb über den vorschriftsmäßigen täglichen.
Wir besitzen gar keine Elemente zur Bestimmung der größern Abnutzung, welche eine
Maschine in Folge einer Zunahme der Geschwindigkeit und des Drucks erleiden kann;
diese beiden Punkte hätten nur in der Fabrik selbst festgestellt werden können.
Jedoch müssen wir bemerken, daß das eine oder das andere dieser beiden Elemente,
oder beide zusammen, deren Daseyn oft die unvermeidliche Folge eines nothwendig
gewordenen stärkeren Betriebes ist, einen bedeutenden Einfluß auf die Abnutzung der
ganzen Maschine haben.
Nehmen wir z.B. an, daß die Normalgeschwindigkeit der Maschine 28 Umgänge in der
Minute betrage; macht sie nun ununterbrochen 29 Umgänge, so wird sie in derselben
gegebenen Zeit 1/28 Kraft mehr entwickeln.
Eben so wird man bei einer Geschwindigkeitsvermehrung von 2 Umgängen in der Minute
1/14 Kraftzunahme haben; bei 3 Umgängen mehr, 3/28, bei 4 Umgängen 1/7.
Nun hat aber eine Steigerung der Geschwindigkeit oder eine Vermehrung der Umgänge der
Triebwelle einer Maschine, stets eine verhältnißmäßige Zunahme der Reibung und
Abnutzung nothwendig im Gefolge.
Es steht bekanntlich die Reibung von sich bewegenden und auf einander gleitenden
Maschinentheilen im Verhältniß mit dem Gange oder dem durchlaufenen Raum.
So veranlassen die sich in ihren Lagern drehenden Zapfen Reibungen, welche nach der
bekannten praktischen Formel:
6,28 r × n × f × N
berechnet werden. In derselben bezeichnet N den Druck in
Kilogrammen der Belastung der Zapfenlager;
6,28 r die äußere Peripherie der Zapfen;
f das Verhältniß der Reibung zum Druck;
n die Anzahl der Umgänge der Welle in der Secunde.
Dieß geht auf die folgende Regel hinaus:
Um die Arbeitsgröße zu berechnen, welche durch die Reibung der Zapfen einer liegenden
Welle verloren geht, muß man:
Den Druck N bestimmen, der auf die Zapfen wirkt, indem
man das Gewicht der Welle mit den darauf sitzenden Maschinentheilen, die Kraft und
den Widerstand berücksichtigt.
Man muß alsdann diesen Druck N mit dem Verhältniß f der Reibung zum Druck, welches der Beschaffenheit der
sich berührenden Körper entspricht, multipliciren, und man wird alsdann die Reibung
fN haben. Endlich muß diese Reibung mit dem
Weg multiplicirt werden, welchen die in Berührung stehenden Punkte bei einer
Umdrehung durchlaufen, oder mit der Peripherie 2 π r = 6,28 r.
Das Product 6,28 × r × N × f wird der bei
jeder Umdrehung durch die Reibung verbrauchte Nutzeffect seyn.
Um diesen Nutzeffect in der Secunde zu erhalten, multiplicirt man dieses Product mit
der Anzahl der in der Secunde gemachten Umgänge,
d.h. 6,28 × r × N × f × n.
Das Verhältniß f der Reibung zu
dem Druck schmied- oder gußeiserner Zapfen in Zapfenlagern mit bronzenem
Futter ist:
0,07 bis 0,08,
wenn das Schmieren mit Baumöl, Schmalz oder Talg hinlänglich
oft erneuert wird, so daß keine Erhitzung der Zapfen entsteht.
Bei einer Belastung von 1000 Kilogr. ist daher das Verhältniß der Reibung zum Druck
70 bis 80 Kilogr.
Beispiel. – Man habe eine liegende Welle von Gußeisen mit einem darauf
sitzenden Schwungrade und das Ganze habe ein Gewicht von 3000 Kilogr.; es mache
diese Welle 28 Umgänge in der Minute und es sey der Durchmesser ihrer Zapfen 0,20
Meter.
Man hat
6,28 × 0,10 Meter = 0,628 Meter
N = 3000 Kilogr.
n = 28/60 = 0,467 in der Secunde;
es sey f = 0,075.
Man findet alsdann:
0,628 Meter × 3000 Kilogrammetern × 0,075 ×
0,467 = 66,387,
d.h. mehr als 66 Kilogrammeter.
Nun wird aber die Kraft eines Dampfpferdes durch 75 Kilogr. 1 Meter hoch gehoben,
oder durch 75 Kilogrammeter ausgedrückt.
Es wird daher die Kraft von 66/75 oder nahezu 88/100 oder von fast 9/10 Dampfpferde
von der Triebwelle allein schon auf eine constante Weise absorbirt, während die
Drehungsgeschwindigkeit selbst constant bleibt.
Wenn aber die Geschwindigkeit zunimmt und die Welle 30mal in der Minute statt 28mal
umläuft, so wird der durch die Reibung absorbirte Nutzeffect, bei übrigens gleichen
Umständen, d.h. wenn die Zapfendurchmesser und die Belastung der Welle dieselben
bleiben, um 1/14 höher seyn.
Er wird daher 0,943 Pferdekraft in der Secunde, statt 0,88 betragen. – Die
Abnutzung wird in demselben Verhältniß zunehmen.
Nun kann man offenbar auf dieselbe Weise und proportional den Kraftverlust berechnen,
welcher durch die Reibung aller andern Achsen oder Zapfen der Maschine verursacht
wird, z.B. die Kurbelwarze, die Balancierzapfen, die Zapfen des Kurbelstangenkopfes,
des Parallelogramms und anderer beweglichen Theile.
Es ergibt sich für jeden dieser Zapfen, daß die Reibung und folglich auch die
Abnutzung im directen Verhältniß zu der Geschwindigkeit oder zu der Anzahl der
Umdrehungen steht.
Auch könnte man nachweisen, daß dasselbe für die Maschinentheile gilt, welche eine
geradlinige Bewegung haben, wie die Kolben in ihren Cylindern, die Schieberventile
auf ihren Sitzen u.s.w., kurz für alle beweglichen Theile.Um sich einen Begriff von der Kraft zu machen, welche durch die Reibung eines
Vertheilungsschiebers auf seinem Sitz verbraucht wird, wollen wir annehmen,
daß ein solcher Schieber 0,25 Met. breit und 0,30 Met. hoch, und daß der
Dampfdruck gleich 4 Atmosphären oder 4,132 Kilogr. per Quadratcentimeter und der durchlaufene Raum 0,12 Meter
sey.Die ganze Oberfläche ist alsdann0,25 × 0,30 = 0,075 Quadratmeter oder 750
Quadratcentimeter,die Belastung aber750 × 4,132 = 3099 Kilogr.Zieht man ungefähr ein Viertel für den Druck in entgegengesetzter Richtung
ab, so bleiben für den wirklichen Druck 2324 Kilogr.Es gibt dieß für den Reibungswiderstand2324 × 0,075 = 174 Kilogr.
Wenn man also, wie bemerkt, den Gang oder die Geschwindigkeit einer Maschine
beschleunigt, so nimmt nothwendig die Reibung und folglich auch die Abnutzung aller
beweglichen Maschinentheile zu.
Da dieß nun für alle Maschinen gilt, so hat man als Fundamental-Grundsatz:
„Die Abnutzung der beweglichen Maschinentheile
steht im Verhältniß des Betriebes, der Geschwindigkeit oder des von jedem der
wirkenden Theile durchlaufenen Räume.“
Es muß daher eine Dampfmaschine, wie die uns beschäftigende Maschine von 20
Pferdekräften, welche z.B. für einen Dampfdruck von 4 Atmosphären und für eine
Normalgeschwindigkeit von 28 Umdrehungen in der Minute berechnet und regulirt ist,
in diesen Umständen verbleiben, wenn sie gemiethet worden ist, und dabei von dem
Miether stets gut geschmiert und in allen ihren Theilen gehörig unterhalten
werden.
Es darf ferner diese Maschine täglich nicht mehr als 12 Stunden im Betriebe seyn,
denn nach den gesetzlichen Vorschriften (in Frankreich) beträgt die Arbeitszeit in
den Fabriken, nach Abzug der Ruhestunden, 12 Stunden.
Nun ist es klar, daß wenn die Maschine täglich 13, statt 12 Stunden betrieben wird,
sie am Ende der Tagesschicht 1680 Umgänge mehr gemacht haben wird, als sie machen
soll, weil 28 × 60 = 1680.
Da nun die Leistung genau um 1/12 mehr ist, so wird die Reibung ebenfalls um 1/12
höher und folglich auch die Abnutzung um so viel größer seyn, d.h. es wird eine
Maschine, welche täglich 13 Stunden in Betrieb ist, bei übrigens gleichen Umständen,
eine um 1/12 kürzere Dauer haben, als wenn sie nur 12 Stunden unter denselben
Bedingungen im Gange ist.
Die Richtigkeit dieser Sätze läßt sich nicht bestreiten, und muß Jedermann
einleuchten.
Uebrigens ist diese Wahrheit in der Praxis so anerkannt, daß man unter sehr vielen
Umständen für die Dauer einer Maschine, wenn es sonst thunlich ist, die Umläufe
bestimmt, die sie innerhalb einer gewissen Zeit machen kann.
So bestimmt man bei dem Eisenbahnbetrieb die Dauer einer Achse, eines Radreifs oder
Spurkranzes, nach der Anzahl der durchlaufenen Kilometer, weil man die Anzahl der
Umgänge für diesen Weg kennt. So sagt man z.B., daß ein Waggon-Spurkranz
80,000 Kilometer (11,430 pr. Meilen) durchlaufen kann, ehe er unbrauchbar wird; das
will sagen, daß wenn sein Durchmesser 1 Meter beträgt und seine Peripherie folglich
3,14 Meter, die Anzahl der Umgänge welche er macht, gleich seyn muß:
80,000,000/3,14 = 254,770.
Ganz dasselbe findet bei den Achsen und bei den übrigen Maschinentheilen statt.
Eine Locomotive ist um so besser, je größere Räume sie, ohne untauglich zu werden,
durchlaufen hat.
Für die Achsen der gewöhnlichen und der Postkutschen, die Achsbüchsen, ferner die
Futter der Zapfenlager, gilt dasselbe; ihre Dauer verhält sich, bei übrigens
gleichen Umständen, wie die Räume, welche die Wagen oder die Wellzapfen durchlaufen
haben.
Und sind diese Verhältnisse nicht ganz natürlich? Wenn eine Maschine längere Zeit im
Betriebe war, so waren ihre Leistungen auch bedeutender, und sie hat demjenigen, der
sie anwendete, einen größern Nutzen gebracht. Ein Fabrikant, der eine Dampfmaschine
von 20 Pferdekräften Tag und Nacht gebraucht, erhält von ihr denselben Nutzeffect,
wie von zwei Maschinen gleicher Kraft, welche nur die Hälfte von 24 Stunden im Gange
gewesen sind, und zur Bedienung oder Wartung dieser letztern braucht er das doppelte
Personal.
Viele Maschinen, z.B. die Förderungs- und Wasserhaltungsmaschinen bei
Bergwerken, die Gebläsemaschinen bei Hohöfen und auch manche Triebmaschinen in
Fabriken, müssen Tag und Nacht in ununterbrochenem Betriebe seyn. Dann ist es
natürlich vortheilhafter Eine Maschine kürzere Zeit, als zwei abwechselnd zu
benutzen, welche freilich länger dauern, aber auch ein weit größeres Capital
beanspruchen.
In der folgenden Tabelle ist der Grad der größern Abnutzung zusammengestellt, der von
der Leistung einer Dampfmaschine herrührt, welche statt 12 Stunden täglich, 1, 2, 3
Stunden u.s.w. länger im Betriebe ist.
Die Umlaufgeschwindigkeit der Triebwelle ist constant zu 28 Umläufen in der Minute
angenommen.
Tabelle über die Zunahme der Abnutzung der Maschine, im
Verhältniß zu der Anzahl der Stunden welche dieselbe länger als 12 im Betriebe
war.
Leistung vonStunden.
Anzahl
derWellumläufe.
Arbeitsstunden über
12.
Anzahlder Umläufe über die vorige
Zahl.
Zunahmeder
Reibung und Abnutzung.
12
20160
–
–
–
13
21840
1
1680
1/12
14
23520
2
3360
1/6
15
25200
3
5040
1/4
16
26880
4
6720
1/3
17
28560
5
8400
5/12
18
30240
6
10080
1/2
19
31920
7
11760
7/12
20
33600
8
13440
2/3
21
35280
9
15120
3/4
22
36960
10
16800
5/6
Nimmt man daher an, daß die Normalgeschwindigkeit von 28 Umläufen in der Minute nicht
gesteigert werde, so sieht man, daß bei einem Betriebe von 14 Stunden täglich, d.h.
2 Stunden über den gewöhnlichen, die Abnutzung der Maschine 1/6 mehr beträgt, und
daß sie sich auf 5/6 steigern kann, wenn die Maschine 10 Stunden über ihre
gewöhnliche Leistung im Gange ist. Bei dieser Berechnung ist jedoch vorausgesetzt,
daß die Maschine sich stets in einem gut unterhaltenen Zustande befindet und alle
ihre Theile zu einer Zeit eben so gut geschmiert sind als zu einer andern, sowie daß
die Wartung in der Nachtschicht eben so sorgfältig als in der Tagschicht
geschieht.
Würden diese Bedingungen nicht erfüllt, so müßte die Abnutzung noch weit bedeutender
seyn. Es ist eine bekannte Sache, daß wenn ein Wellzapfen nur einige Stunden lang
ungeschmiert bleibt, er sich erhitzt und so rasch abnutzt, daß er bald ganz
untauglich wird, und eben so die Pfannen oder Futter in denen er läuft. Leider ist
es wahr, daß die Maschinenwartung in der Nacht nie so sorgfältig als die am Tage
ist, woraus nothwendig folgt, daß eine sich immerwährend im Betriebe befindliche
Maschine mehr abgenutzt wird, und ganz besonders in den Nachtschichten.
Sehr tüchtige Ingenieure, wie Saladin in Mülhausen
(Elsaß), Evrard in St. Etienne, Schaeffer in Magdeburg, haben Zähler vorgeschlagen, welche die
Rotationsgeschwindigkeit messen und die Anzahl der Umläufe der Triebwelle während
einer gegebenen Zeit angeben; diese Herren haben also die ganze Wichtigkeit einer
genauen Kenntniß des Dienstes einer Maschine erkannt.