| Titel: | Lord Berriedale's Verbesserungen an Ziegelmaschinen. | 
| Fundstelle: | Band 130, Jahrgang 1853, Nr. LXXIX., S. 330 | 
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                        LXXIX.
                        Lord Berriedale's Verbesserungen an
                           Ziegelmaschinen.
                        Aus dem Practical Mechanic's Journal, Mai 1853, S.
                              34.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Berriedale's Verbesserungen an Ziegelmaschinen.
                        
                     
                        
                           Um den Ziegelformer in Stand zu setzen, das Sieb der Thonkammer zu reinigen, ohne die
                              Procedur des Formens zu unterbrechen, so daß der durchgepreßte Thon immer ein
                              offenes Sieb findet, hat der Erfinder folgende einfache Anordnung getroffen.
                           Fig. 28 ist
                              der Längendurchschnitt eines Theils einer continuirlich arbeitenden
                              Ziegel-Formmaschine, welche mit dieser Vorrichtung versehen ist; Fig. 29 stellt
                              das Sieb und seine Führung abgesondert in der Frontansicht dar. Der Thon wird auf
                              gewöhnliche Weise in einen Behälter A gefüllt und durch
                              eine breite archimedische Schraube B ununterbrochen
                              gegen die Formmündung D fortgeschoben. Die Formkammer
                              besteht aus zwei Stücken, welche, oben und unten ein Messingstück E zwischen sich fassend, an einander geschraubt sind.
                              Die Theile E dienen als Führung für die
                              Transversalbewegung des Siebes F. Das in den Führungen
                              E gleitende Sieb hat ungefähr die doppelte Länge wie
                              der Querschnitt der Kammer, so daß immer die Hälfte desselben außer Thätigkeit ist.
                              Die Schraubenwelle tritt durch die Mitte des Siebes vermittelst eines in dem
                              letzteren angebrachten Schlitzes G. Ein unmittelbar
                              hinter dem Sieb angebrachter stationärer Aufhälter H
                              hindert den Thon durch diesen Schlitz seinen Weg zu nehmen. Der Aufhälter H ist nach der Seite hin, woher der Thon kommt,
                              keilförmig, so daß er die Fortbewegung des Thons so wenig wie möglich hindert, und
                              da er sich über den dem Thon entgegenstehenden Theil des Schlitzes G noch hinaus erstreckt, so schützt er das Sieb gegen
                              Beschädigungen.
                           Die Wirkungsweise des Apparates ist aus den Abbildungen klar. Wenn die Oeffnungen des
                              Siebes gereinigt werden sollen, so hat der Maschinenwärter nur die Siebplatte so
                              weit nach der einen Seite zu schieben, daß sie dem Thon eine Partie reiner Löcher
                              darbietet, wodurch gleichzeitig die verstopften Löcher ins Freie gelangen und
                              mittelst geeigneter Stangen gereinigt werden können; sodann kann er das Sieb wieder
                              zurückschieben, um die gereinigten Löcher ins Innere zu bringen. Die durch das Sieb
                              zurückgehaltenen Körper können durch die Oeffnung J
                              entfernt werden.
                           
                           Die in Fig. 30
                              in der Seitenansicht abgebildete Anordnung stellt Lord Berriedale's System dar, das zusammenhängende
                              Thonband in Ziegel zu zerschneiden, ohne die Fortbewegung desselben zu hemmen. Fig. 31 ist
                              eine Endansicht des Apparates. Der Thon A kommt hier in
                              drei Bändern zum Vorscheits, um drei von einander getrennte Systeme von Ziegeln zu
                              bilden, und da diese Bänder sich beständig mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
                              fortbewegen, während der Schneideapparat stationär ist, d.h. keine horizontale
                              Transversalbewegung hat, so ist es nothwendig, die Geschwindigkeit des
                              niedersteigenden Schneidedrahtes zu derjenigen des Thonbandes derart ins Verhältniß
                              zu setzen, daß eine reine senkrechte Schnittfläche an den Enden der Ziegel entsteht.
                              Dieser Zweck ist auf eine scharfsinnige Weise dadurch erreicht, daß der Draht mit
                              Hülfe zweier mit Einschnitten versehenen Cylinder C eine
                              Differentialbewegung erhält. Diese Cylinder rotiren gleichzeitig mit gleichförmiger
                              Geschwindigkeit; jeder derselben besitzt eine rechts und eine links gewundene
                              Spiralrinne, welche an ihren Enden durch kreisförmige Rinnen vereinigt sind. In
                              diese Rinnen treten die Stifte D, welche an den unteren
                              Enden von zwei Verbindungsstangen angebracht sind, die sich aufwärts nach einem
                              Querstück E erstrecken. An diesem Querstück, das in
                              verticalen Führungen läuft, hängen ein Paar Hebel G, an
                              deren unteren Enden sich Bolzen befinden, welche in die doppelt geneigten Rinnen der
                              festen Führungen H treten. Die rechts und links
                              geneigten Rinnen der Cylinder C correspondiren mit den
                              rechts und links geneigten Rinnen der Führungen H, und
                              der Grad der Neigung richtet sich genau nach der Geschwindigkeit der Bewegung des
                              Thons, so daß der Draht beim Schneiden nach oben oder nach unten gerade so viel
                              vorwärts sich bewegt, als das Vorrücken des Thons es erfordert. Während ein Stück
                              gleich der Länge eines Ziegels vorübergeht, bleibt das Schneidinstrument
                              unbeweglich, indem nun die kreisförmigen Theile der Rinnen des Cylinders C in Thätigkeit sind. Sobald aber die geneigten Flächen
                              gegen die Stifte D kommen, beginnt der Draht K seinen Schnitt nach unten, wobei er durch die hinteren
                              geneigten Flächen der Theile H geführt wird. Wenn er
                              seine tiefste Stelle erreicht hat, so halten die kreisförmigen Rinnen an den unteren
                              Enden der Cylinder C den Draht so lange unbeweglich, bis
                              ein anderes Stück von der Länge eines Ziegels vorüber gegangen ist, worauf die
                              entgegengesetzten geneigten Einschnitte den Draht längs der vorderen geneigten
                              Fläche in H vorwärts führen, so daß er auf gleiche Weise
                              aufwärts schneidet. Das Gewicht L führt alsdann den
                              Draht längs der oberen bogenförmigen Rinnen der Theile H
                              wieder nach seiner hinteren Lage zurück, um einen neuen Schnitt zu beginnen.
                           
                        
                     
                  
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