Titel: Zugutemachung der Erze durch die Elektricität; von Hrn. Black zu London.
Fundstelle: Band 132, Jahrgang 1854, Nr. VIII., S. 31
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VIII. Zugutemachung der Erze durch die Elektricität; von Hrn. Black zu London. Aus Armengaud's Génie industriel, Novbr. 1853, S. 258. Black's Zugutemachung der Erze durch die Elektricität. Wir haben bereits im polytechn. Journal Bd. CXXIX S. 420 das Patent der HHrn. Wall und Black auf die Zugutemachung der Erze und die Verwandlung des Eisens in Stahl mit Hülfe der Elektricität mitgetheilt. Hr. Black hat ein weiteres Patent auf das Verfahren genommen, welches wir hiemit nachtragen. Bekanntlich unterwirft man die Erze zur Fortschaffung des Schwefels, Phosphors und Arseniks, welche Substanzen fast alle Eisen-, Blei-, Kupfer-, Zink-, Zinn-, Silber-, Antimon-, Wismuth- und Kobalterze enthalten, einer Reihe von Röstungen und Schmelzungen, welche Operationen, obwohl langwierig und mühevoll, niemals eine vollständige Abscheidung der schädlichen Substanzen bewirken. Wenn man nun einen elektrischen Strom durch eine geschmolzene Masse von Schwefel-, Phosphor- und Arsenikmetallen leitet, so werden Schwefel, Phosphor und Arsenik von dem positiven Pol angezogen, und da alsdann ihre Verwandtschaft zu den metallischen Basen geschwächt ist, so läßt sich ihre Verflüchtigung weit leichter und vollständiger bewerkstelligen. Der Proceß wird in einem Ofen ausgeführt, der einem Rost- oder Kalkofen ähnlich ist und die Form einer umgekehrten Pyramide hat. Auf der Sohle bringt man einen Rost an, und über demselben eine Thür, welche während des Betriebes geschlossen ist. Auf den Rost legt man eine Schicht Kohlen, darüber eine Schicht Erz, und so fort abwechselnde Schichten von Brennmaterial und Erz, bis der Ofen angefüllt ist. Man entzündet die untere Schicht, und wenn die ganze Masse in Gluth ist, so führt man von der Gichtöffnung des Ofens eine Eisenstange in denselben ein, die man mittelst eines Eisendrahtes mit dem positiven Pol einer Batterie in Verbindung setzt; eine ähnliche Stange stellt die Verbindung zwischen dem Rost und dem negativen Pol her; man läßt den Strom eintreten und die metallurgische Wirkung beginnt. Man kann die abwechselnden Brennmaterial- und Erzschichten durch die Gichtöffnung aufgeben und die gerösteten Erze durch die Thür über dem Rost herausziehen. Das auf diese Weise geröstete Erz kann in einem Schmelzofen reducirt werden, und man erhält alsdann reines Metall.