Titel: | Baddeley's Befeuchtungsapparat für gummirte Porto-Marken und Etiketten. |
Fundstelle: | Band 133, Jahrgang 1854, Nr. C., S. 416 |
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C.
Baddeley's
Befeuchtungsapparat für gummirte Porto-Marken und Etiketten.
Aus dem Mechanics' Magazine, 1854, Nr. 1608.
Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
Baddeley's Befeuchtungsapparat für gummirte Porto-Marken und
Etiketten.
Der allgemeine Gebrauch gummirter Marken zum Bezahlen von Porto etc. macht eine
schnelle und wirksame Befeuchtung derselben sehr wünschenswerth. Wenn viele Zettel
oder Marken befeuchtet werden sollen, so ist das Belecken derselben sehr
nachtheilig, nicht etwa weil das auf denselben angebrachte Klebmittel giftig seyn
könnte, sondern weil dabei der Speichel vom menschlichen Organismus zu rasch
abgegeben werden muß. Es ist daher eine Befeuchtungsvorrichtung sehr wünschenswerth;
dieselbe muß, um vollkommen zu seyn, den Zettel, die Marke etc. auf beiden Seiten befeuchten, denn wenn sich bloß die
gummirte Oberfläche ausdehnt, so sucht sie sich von dem Gegenstande, auf welchem sie
befestigt bleiben soll, wieder abzulösen. Dieß ist bei dem dünnsten, aber noch viel
mehr bei dem dicken Papier der Fall, aus welchem die Portomarken bestehen; wenn sie
daher nicht auf beiden Seiten befeuchtet wurden, so können sie nicht dauernd
anhaften.
Hr. Baddeley hat zu diesem Befeuchten einen Apparat
construirt, welcher allen Anforderungen auf eine genügende Weise entspricht.
Portomarken und anzuklebende Etiketten, liegen, nachdem sie durch diesen Apparat
gegangen sind, ganz flach und haften dann fest an jedem Gegenstand auf welchen sie
gelegt und gedrückt werden. Allen Personen, welche viele Briefe zu versenden oder
viele Etiketten anzukleben haben, ist ein solcher Apparat sehr zu empfehlen.
Fig. 13 ist
ein Durchschnitt dieses Befeuchtungsapparats. A ist ein
Wasserbehälter von Glas, Porzellan oder irgend einer passenden Substanz. B ist ein Deckel. C ist eine
Walze auf einer Spindel angebracht, die die sich in Lagern in dem metallenen Ring
c, c dreht. D, D sind
zwei kleine Walzen, deren Achsen auf dem Kranze e, e
liegen. I ist eine andere Walze, deren Achse sich in den
senkrechten Falzen g bewegt. Die Walze C wird durch eine Kurbel H
(durch punktirte Linien angezeigt) auf ihrer Spindel bewegt. Ein elastisches
endloses Band i, i, i geht unter der Walze C durch und läuft über die Walzen D, D und I, so daß sie sich sämmtlich mit C drehen.
In dem Deckel B befinden sich zwei Oeffnungen, I und O.
Nachdem der Behälter A mit Wasser gefüllt worden ist,
steckt man die gummirte Marke, Etikette etc. in die Oeffnung I und dreht die Kurbel H, worauf die Marke
unter die Walze C gelangt, durch das Wasser passirt und
gehörig befeuchtet aus der Oeffnung O wieder
hervorkommt. Wenn das Wasser unter den Berührungspunkt der Walzen C und I hinabsinkt, so geht
die Marke oder Etikette nicht durch das Wasser, wird aber dennoch durch Berührung
mit den feuchten Oberflächen der Walzen genügend befeuchtet, so lange als noch
Wasser die Walze F berührt.
Solche auf beiden Seiten befeuchtete Marken, bei denen keine ungleiche Ausdehnung der
obern und untern Seite statt finden kann, haben, wie bemerkt, kein Bestreben sich
aufzurollen und haften sehr fest.