Titel: Verbesserte Anordnung der Triebrollen, von dem Amerikaner Hrn. Moore.
Fundstelle: Band 135, Jahrgang 1855, Nr. III., S. 6
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III. Verbesserte Anordnung der Triebrollen, von dem Amerikaner Hrn. Moore. Aus dem Practical Mechanic's Journal, Septbr. 1854, S. 127. Mit Abbildungen auf Tab. I. Moore's, verbesserte Anordnung der Triebrollen. Die eine verbesserte Anordnung der Triebrollen ist in Fig. 23 dargestellt. Sie liefert ein sehr einfaches Mittel, um die Schwierigkeiten zu heben, welche die Verbindung nahe aneinander liegender Rollen durch Riemen darbietet. Die Eigenthümlichkeit besteht im Anbringen einer Antifrictionsrolle A zwischen der Triebrolle B und der getriebenen Rolle C. Nehmen wir an, daß die Welle der Triebrolle B in festen Zapfenlagern liege, so müssen dagegen die Wellen der Rollen A und C sich frei in einem Falz bewegen können, welcher im Radius der Rolle A liegt, so daß diese respectiven Rollen sich bei ihrer Bewegung der Abnutzung oder überhaupt Oberflächen-Unebenheiten anpassen können. Der Riemen kann offenbar bis zu jedem Grade angezogen werden, ohne daß die Reibung der Theile zunimmt, da die Antifrictionsrolle A der ganzen Spannung Widerstand leistet. Die nun zu beschreibende Anordnung ist in einer Beziehung zweckmäßiger, indem dabei die Schwierigkeiten vermieden werden, welche aus einer ungleichen Dicke des Riemens entstehen. Eine getriebene Rolle wird nicht mit einer Oberflächen-Geschwindigkeit bewegt, welche gleich derjenigen des Centrums des Riemens ist, sondern nur mit einer Geschwindigkeit gleich derjenigen der Oberfläche, welche mit der Rolle in Berührung steht. Wenn sich ein Riemen oder ein anderes biegsames Material in gerader Linie vorwärts bewegt, so bewegen sich alle Theile mit gleicher Geschwindigkeit; wenn er sich aber nach der Oberfläche einer Rolle biegt, so bewegt sich die Seite nächst der Rolle mit geringerer Geschwindigkeit und die andere Seite mit größerer als die mittlere Geschwindigkeit beträgt. Dieser Unterschied ist allen Maschinenbauern bekannt, und sobald eine große Genauigkeit erforderlich ist, muß die Hälfte der Dicke des Riemens zu dem Halbmesser jeder Rolle addirt werden, wenn man die üblichen Berechnungen hinsichtlich der relativen Geschwindigkeiten der Rollen macht. Bei Moore's System wird die Differenz zwischen der Geschwindigkeit des Riemens und der Oberflächen-Geschwindigkeit der Rolle dadurch ausgeglichen, daß man die Rolle bedeutend länger macht als der Riemen breit ist, und die Enden derselben als Walzen benutzt, während ihre Mitte, welcher ein etwas geringerer Durchmesser gegeben wurde, als Riemenscheibe dient. Eine andere Einrichtung, nach demselben Princip, ist in Fig. 24 dargestellt. Bei derselben wird die Kraft von der Triebrolle A den getriebenen Rollen B und C nur durch wälzende Berührung mitgetheilt, indem der Riemen bloß dazu dient die Rollen zusammenzuhalten. Es versteht sich, daß die beiden getriebenen Rollen in diesem Fall länger als die treibende sind, und daß zwei Riemen angewandt werden, einer auf jedem vorstehenden Ende der Rollen, wovon keiner die Triebrolle berührt. Beide getriebenen Rollen B und C können zur Fortpflanzung der Bewegung angewendet werden, oder es kann auch eine leer gehen; beide haben gleichen Durchmesser und eine Rücksichtsnahme zur Ausgleichung der ungleichen Dicke der Riemen ist daher ganz unnöthig, denn beide Rollen sind massive Walzen oder bloß an den der Mitte der Riemenbreite entsprechenden Stellen etwas dicker, um die Riemen an ihren Plätzen zu erhalten.

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Tafel Tab.
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