Titel: | Anfertigungsweise von Eisenbahn-Knallsignalen, welche sich Alexander Routledge zu Neath in Glamorganshire, am 12. October 1854 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 137, Jahrgang 1855, Nr. XXVI., S. 102 |
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XXVI.
Anfertigungsweise von
Eisenbahn-Knallsignalen, welche sich Alexander Routledge zu Neath in Glamorganshire, am 12. October 1854 patentiren
ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Juni 1855, S. 513.
Mit Abbildungen aus Tab.
II.
Routledge's Anfertigungsweise von
Eisenbahn-Knallsignalen.
Diese Verbesserungen haben den Zweck, die Eisenbahn-Knallsignale der
Feuchtigkeit unzugänglich zu machen, und dieselben auf eine sicherere Weise an die
Eisenbahnschienen zu befestigen.
Seither war es üblich, die Knallsignale in Form von Büchsen aus Blech anzufertigen,
und die Theile an den Stellen wo sie zusammenstoßen, dadurch zu schließen, daß man
die Ränder mit den andern Flächen in Berührung preßte. Die äußeren Seiten wurden
dann gefirnißt und in einzelnen Fällen auch mit Papier überzogen. Diese Methode die
Fugen zu schließen, reichte jedoch nicht hin, die Feuchtigkeit von dem Innern
abzuhalten. Zur Befestigung an die Eisenbahnschienen waren die Signale mit Streifen
versehen, welche die Seiten der Schiene umfaßten.
Meine Verbesserungen bestehen in einer derartigen Herstellung und Verbindung der
Theile der Signale, daß die Ränder zugelöthet und der Feuchtigkeit unzugänglich
gemacht werden können; ferner in der Anbringung einer hervorragenden Platte, welche
abwärts gebogen in die Stoßfuge zweier Eisenbahnschienen tritt, und auf diese Weise
verhütet, daß das Signal von der Schiene weggefegt werde. Das Gehäuse oder die
Büchse ist keilförmig, damit das Signal vom Rade gehörig gefaßt werden kann, ehe die
Zündhütchen dem Druck und Stoß des Rades ausgesetzt sind.
Die den Zündstoff enthaltende Büchse besteht aus gutem gewalztem Zinn, welches man
zuerst in ein 3 1/2 Zoll langes und 3 1/4 Zoll breites Stück von der Form Fig. 12
schneidet. Dieses Stück erhält sodann die Gestalt von Fig. 13, welche ein
Querschnitt ist, wobei die Ränder einen guten Viertelszoll übereinandergreifen.
Ueber einem hölzernen oder eisernen Dorn von der Gestalt des Querschnittes werden
die Ränder an einander gelöthet. Das eine Ende der Büchse wird sodann abwärts
gebogen und festgelöthet, wodurch die Büchse die Form Fig. 14 annimmt. Die
Büchse ist jetzt zur Aufnahme der gebogenen Streifen A
oder B fertig. Der Streifen A, welcher in die Gestalt von Fig. 15 gebogen wird,
besteht aus Zinn, und wird an das geschlossene Ende der Büchse festgelöthet. Der
Streifen B, dessen man sich gleichfalls bedienen kann,
besteht aus Blei, ist 1/16 Zoll dick, 1/4 Zoll breit und 5 Zoll lang; er wird an der
untern flachen Seite der Büchse in einem Abstande von 1 Zoll von dem offenen Ende
derselben angelöthet. Der Zündstoff, womit die Büchse zu füllen ist, besteht aus
Schießpulver und Zündhütchen. Zwei eiserne und verzinnte Stifte werden auf ein
Zinnplättchen Fig.
16 gelöthet. Auf jeden derselben steckt man ein kleines Zündhütchen und
auf dieses genau anpaffend ein größeres Zündhütchen. Den Zündhütchen und dem
freiliegenden Theile der Stifte gibt man einen Ueberzug von schnell trocknendem
Firniß. Nachdem letzterer trocken geworden ist, schiebt man das Plättchen sammt
Stiften und Zündhütchen quer in die Büchse und drückt dasselbe gelind gegen das
geschlossene Ende der Büchse. Hierauf wird die Büchse bis zu einer Höhe, welche von
dem offenen Ende 2/3 Zoll entfernt ist, mit gutem Schießpulver gefüllt, das offene Ende auf
gleiche Weise wie das andere Ende geschlossen und zugelöthet. Diese Operation kann
ohne Gefahr vorgenommen werden, da man sich zum Löthen eines leichtflüssigen Metalls
bedienen kann, welches nicht im Stande ist das feine Pulver zu entzünden. Zu
größerer Sicherheit streut man vorher auf den Löthkolben einige Pulverkörner;
entzünden sich diese nicht, so ist keine Gefahr vorhanden. Hinterher kann die Büchse
allenfalls noch gefirnißt werden.