Titel: Miscellen.
Fundstelle: Band 140, Jahrgang 1856, Nr. , S. 153
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Miscellen. Miscellen. Methode des Sägen-Aussetzens; von B. Widmayer, Schreiner-Zunftmeister in Weinsberg. Ich habe schon viele Jahre mit Bedauern wahrgenommen, wie bei Holzarbeitern, durch unrichtiges Behandeln verschiedene Werkzeuge verdorben werden und hiedurch Zeitverluste bei der Arbeit entstehen. Die gewöhnliche Holzsäge ist nicht allein bei Holzarbeitern, sondern in jedem bürgerlichen Hause fast unentbehrlich. Bekanntlich besorgt der Weingärtner und Bauer auf dem Lande bei Regentagen sein Brennholz, wo ich dann mit Herrichten von Sägen bestürmt wurde und oft bedauern mußte, wie diesen Leuten von Schreinern, Wagnern und namentlich Schlossern beim Aussetzen der Blätter durch das Schränkeisen die Zähne oft an neu gekauften Sägen ausgebrochen waren; auch in Werkstätten von Holzarbeitern sind häufig Sagen mit ausgebrochenen Zahnen zu treffen; die Schuld hievon wird immer dem zu harten Sägenblatt gegeben, Während doch immer nur die ungeschickte Hand die Schuld trägt. Ich habe schon viele Sägen, auch Uhrenfedern, mit kleinen und großen Zähnen, in einem Zeitraum von 25 Jahren ausgesetzt und es ist mir noch nie ein Zahn ausgebrochen. Da mein Verfahren so einfach und ohne großen Kostenaufwand ausführbar ist, so mag eine weitere Verbreitung desselben nicht überflüssig seyn. Man nimmt entweder einen Bleiklotz von 6–8'' Länge. 2'' Breite, 6''' Dicke und legt auf denselben das harte Sägenblatt platt auf, setzt ein eigens hiezu gefertigtes Eisen, in Ermangelung dessen ein Stemmeisen, mit der Kante auf den Zahn auf, beobachtet aber bei diesem Aufsetzen des Eisens die Schräge, die man dem Zahn geben will, und führt sofort auf das Eisen einen dumpfen Schlag, der Zahn erhält hiedurch die gewünschte Schräge, ohne zu brechen; oder aber, weil ein solcher Bleiklotz zu kostspielig erscheinen kann, nehme man ein Stück hartes Holz 2'' dick, 8–9'' breit und circa 15'' lang, welches gerade abgeschnitten, noch besser mit dem Hobel über Hirn gerade bestoßen ist. Dieses Stück Holz wird in die Hobelbank oder in den Schraubstock aufrecht eingespannt und das harte Sägenblatt platt darauf gelegt, doch so, daß die Zahne mit einem Eck eben sind, damit dem Eisen und somit auch dem Zahn die Schräge gegeben werden kann. Die Behandlung ist die gleiche, wie auf einem Bleiklotz. Der Unterschied besteht einzig darin, daß ein Bleiklotz in Folge des öfteren Gebrauchs umgegossen werden muß, um wieder die nöthige ebene Fläche zu erhalten, während ein Stück hartes Holz, das ebenfalls durch öfteren Gebrauch über Hirn uneben wird, wieder abgeschnitten oder auch mit dem Hobel eben gehobelt werden muß. um die durch den Zahn gemachten Eindrücke zu beseitigen. Eine Probe wird jeden, der Gebrauch von diesem Verfahren macht, überzeugen, daß kein Zahn von den härtesten Blättern ausbricht, und auf diese Weise manches gute Sägenblatt unverdorben erhalten werden kann. (Württembergisches Gewerbeblatt, 1856, Nr. 9) Eine Vorrichtung zum Zerkleinen des Zuckers, von dem Fabrikanten Rollet in Paris gefertigt, liefert den Zucker in den kleinen Würfeln, deren gleiche Größe in den Gast- und Kaffeehäusern sowie bei Specereihändlern manchen, die bei der Ausstellung im vorigen Sommer nach Paris kamen, aufgefallen ist. Die Vorrichtung ruht auf einem 2 1/2 langen, 1' breiten und 3'' dicken buchenen Diele und besteht aus einer Säge zur Zerlegung des Zuckerhuts in Scheiben und aus einem Messer zur Herstellung von Würfeln aus den Scheiben. Sowohl unter der Säge als unter dem Messer ist je ein gußeisernes Lager zum Auflegen des Zuckers angebracht, das Lager unter der Säge ist so ausgeschweift, daß der Zuckerhut darin ein Hinderniß gegen das seitliche Ausweichen findet. Die Säge besteht aus drei in einem Handgriff zusammenlaufenden Blättern, welche ihre Führung mittelst eines Gestelles erhalten. Das Gestell wird gebildet durch vier schmiedeiserne 1 1/2 hohe, 13''' breite und 2 1/2''' dicke Säulen, deren je zwei auf einer Seite des buchenen Vieles angeschraubt sind und zwar so, daß je die erste 1/2' einwärts von dem einen Ende des Dieles steht und zwischen ihr und der zweiten ein Zwischenraum von 4'' ist. Die vier Säulen sind oben an einen buchenen Deckel angeschraubt. Je die zwei Säulen auf einer Seite dienen als Bahn für eine daran in einer Nuth auf und ab bewegbare messingene Platte; diese beiden Messingplatten haben Einschnitte, in welchen die Sägeblätter laufen und so bei der Hin- und Herbewegung die Führung erhalten. Die durch die Säge gebildeten Zuckerscheiben kommen in zwei Richtungen unter das Messer. Dieses besteht aus einer 3/4 langen horizontalen Klinge in einem Griff, der an einem verticalen eisernen Cylinder angebracht ist, dessen oberes Ende ein Schraubengewind hat, das durch eine in einen gußeisernen Arm versenkte Mutter läuft Dieser Arm ist auf der andern Seite des hölzernen Dieles befestigt und trägt ein oben an dem vorbemerkten Cylinder angebrachtes Schwungrad, durch dessen Hin- und Herbewegung der Griff mit dem Messer eine auf und nieder gehende Bewegung erhält. Mittelst dieser Vorrichtung wird der Zucker sehr schnell und mit wenig Abfall in kleine Stücke von gleicher Form zerlegt; sie eignet sich daher für Kaffeehäuser und Specereihändler, wo in kurzer Zeit viel Zucker zu zerkleinen ist. (Württemb. Gewerbeblatt, 1856. Nr. 13.) Ueber die Goldausfuhr aus Californien. (Nach einer Correspondenz aus San-Francisco vom Oktober 1855.) Der Gesammtbetrag der in den ersten neun Monaten dieses Jahres von hier verschifften Goldausfuhr beläuft sich auf 32 414,740 Doll. 82 C., und zeigt eine Verminderung um 5,091,413 Doll. 55 (5. gegen die gleiche Periode in 1854. Von dem obigen Gesammtbetrag sind 727,109 Doll. in Stangen und Gepräge, wovon letzteres per Segelschiff versandt ward Alles übrige war reines Gold und ging mit den Panama- und Nicaragua-Steamern weg Die Bestimmung der Ausfuhren war: nach China 525,793 Doll., nach Ostindien 111,889 Doll., nach Südamerika 41,710 Doll (eine große Abnahme, seitdem wir von dorther kein Mehl etc. mehr einführen), nach den Pacific-Inseln 41,717 Doll., nach Panama, hauptsächlich für die Ausgaben der Dampfschiffe (Kompagnie, 188,207 Doll., nach Australien 6000 Doll. Der Nest ging nach New-York und England. Den Betrag der ersten neun Monate-Verschiffungen, als Maaßstab für die ganzjährliche Ausfuhr anlegend, würde sich letztere als im Belauf von circa 43,220,000 Doll. für 1855 herausstellen. In den vier vorhergehenden Jahren 1854 1851 wurden verschifft: 1851     34,492,000 Doll. 1852 45,779,000    „ 1853 53,906,956    „ 1854 51,506,523    „ zuzüglich der Ausfuhr von 1855, einen Werth von 228,903,772 Dollars für die fünf Jahre 1851/1855 ergebend. Die Verminderung, welche die ersten neun Monate des Jahres 1855 und dadurch auch die Gesammtausfuhr des ganzen laufenden Jahres gegen die letzten drei Jahre 1852/1854 zeigen, ist mehr scheinbar als wirklich und ist auf keine Weise dahin zu deuten, als ob die Minen eine geringere Ausbeute gewährten, indem zu berücksichtigen ist, daß die obigen Werthangaben der jährlichen Verschiffungen immer nur die Menge des ausgeführten Goldes repräsentiren, welche öffentlich angegeben (manifestirt) wurde. Es wird nicht zu hoch gegriffen seyn, wenn man den Betrag des Goldes, welches in den letzten fünf Jahren privatim ausgeführt wurde oder in Privathände überging, auf 70,000,000 Doll. annimmt, so daß sich, die officielle Werthangabe der Gesammtausfuhr der Jahre 1851/1855 auf die runde Summe von 230,000,000 Doll. angenommen, durch Hinzufügung erwähnter 70 Millionen die wirkliche Verschiffung von Gold in dem genannten Zeitraume von fünf Jahren auf den enormen Betrag von 300,000,000 Doll stellt, und es wird diese Schätzung eher noch unter der Wirklichkeit bleiben. Ueber die Ursachen der oben bemerkten Verminderung in der dießjährigen Goldausfuhr bemerkt der Herald u.a.: „Nach der letzten Bank-Katastrophe im Februar d. J. wurde nur wenig Gold verschifft, eine Folge des Panic über dieselbe unter den Kaufleuten und des Unvermögens der Banken. Einkäufe zu machen. Dazu kam noch, daß rückkehrende Miners es vorzogen, statt, wie früher, ihr Gold an die Banken gegen Wechsel zu verkaufen, solches selbst mitzunehmen, wodurch Monate lang nach jener Katastrophe große Beträge in Privathänden blieben. worüber keine Auswerfe gegeben wurden. Ferner wirkten noch andere Umstände auf die Verminderung der Verschiffungen mittelbar ein, z.B. der rasche Fortschritt in der Agricultur- und Manufactur-Erzeugung für die eigene inländische Versorgung der Bevölkerung, wodurch solche weniger abhängig von Auswärts wird und also auch weniger für fremde Erzeugnisse anzuschaffen hat. Dadurch, denn die inländische Production sowohl der Landbauer, als der Handarbeiten übersteigt schon in mancher Hinsicht die frühere Einfuhr von Auswärts, bleiben die Werthsummen, welche sonst gegen dieselbe verschifft werden mußten, in den Händen der hiesigen Bevölkerung und werden von ihr zu Stadtbauten, Straßen und Eisenbahnen, Canälen, Telegraphen, Schiffsbauten, Minen-Ausbeutungen, Cultivirung von Wildnissen, Errichtung von Fabriken und Förderung verschiedener Industriezweige verwendet. Die inländischen Farmer nehmen nun selbst die großen Summen ein, welche sonst für Anschaffung der Brodstoffe nach Auswärts verschifft werden mußten, und wir haben nun selbst einen Ruf für die Verschiffungen von Mehl und Getreide, Erzeugnissen unseres Bodens, erlangt. Alles dieß trägt dazu bei, die „Handels-Bilanz“ zu unsern Gunsten zu gestalten, und während der Export von Gold abnimmt, wächst der Handel und die eigene Wohlfahrt des Landes in großem Maaße.“  (Börsenhalle) Oréide, eine dem Golde ähnliche Metalllegirung. In der Versammlung der Mitglieder des Vereins für Gewerbfleiß (zu Berlin) im Februar d. J. zeigte Hr. Director Dr. Druckenmüller Löffel und Gabel von einer dem Golde täuschend ähnlichen Metallmischung, in Paris gefertigt, vor. Die Metalllegirung wird Oréide genannt, und besteht nach einer im Laboratorium des königl. Gewerbe-Instituts zu Berlin angestellten Analyse genau aus 90 Theilen Kupfer und 10 Theilen Zink, Seiner Bestandtheile wegen dürfte es sich weniger zu Speisegeräthen, als zu Ornamenten, Beschlägen und dergleichen eignen. Wenn es erblindet, so kann es durch Putzen wieder vollkommen goldglänzend gemacht werden. (Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen. 1856, S. 27.) Ueber das Phänomen des lange andauernden Siedens einer übersättigten Glaubersalzlösung, nach Entfernung der Wärmequelle; von Professor Böttger. Bei Anstellung des bekannten, zuerst von Löwel angeregten Versuches, eine in einem Glaskolben der Siedhitze ausgesetzt gewesene concentrirte, bei Luftabschluß wiederum gehörig abgekühlte und in diesem Zustande nicht krystallisirende Auflösung von Glaubersalz, auf verschiedene Weile augenblicklich zum Krystallisiren zu bringen, habe ich ein nicht uninteressantes Phänomen zu beobachten Gelegenheit gehabt, das wohl verdient bekannter zu werden, zumal es sich, wegen der Leichtigkeit seiner Hervorrufung, so wie seines höchst instructiven Charakters wegen, in der Lehre von der Wärme, zur Anstellung eines recht hübschen Collegienversuches eignet. Füllt man nämlich ein Glaskölbchen mit etwas langem Halle bis auf etwa 5/4 seines Raumes mit einer concentrirten wässerigen Lösung von Glaubersalz, bringt diese über einer einfachen Weingeistlampe in heftiges Sieden, und erhält sie darin, um jede Spur atmosphärischer Luft auszutreiben, einige Minuten lang der Art, daß ununterbrochen aus dem Halse des Kölbchens ein dichter Dampfstrahl emporsteigt, und verschließt dann, während dieses stattfindet, recht behende und so schnell als nur immer möglich den Hals des Kölbchens mit einem zuvor gehörig erweichten, der Oeffnung des Halses wohl angepaßten Korkpfropfen, so sieht man, selbst nach Entfernung des Kölbchens von der Wärmequelle den Inhalt desselben oft noch nach einer halben, ja nicht selten sogar noch nach einer ganzen Stunde, sieden (d.h. so lange, als die Salzsolution heißer ist, als die den luftleeren Raum des Kölbchens umschließende Glaswandung). Hat endlich das Phänomen des Aufwallens oder Siedens aufgehört, so läßt es sich dennoch von Neuem wieder auf kurze Zeit hervorrufen, sobald man die Wandung des oberen Theils des Kölbchens mit etwas angefeuchtetem Fließpapier berührt. (Aus des Verfassers polytechnischem Notizblatt, 1856, Nr. 9.) Fabrikation physikalischer und chemischer Glasapparate auf dem Thüringer Walde. Diese hat einen hohen Grad von Ausbildung und Vollkommenheit erreicht, namentlich in dem zwei Stunden von dem reizenden Bergstädtchen Ilmenau entfernten, sehr anmuthig gelegenen Dorfe Stützerbach. Hier ist es besonders die Greiner'sche Fabrik – nach dem Tode des Gründers fortgesetzt von dessen Schwiegersohn H. Reinmann – welche die Anfertigung von Geräthschaften, Apparaten und Instrumenten aus Glas für physikalische und chemische Zwecke im Großen betreibt und eine bedeutende Anzahl von Menschen beschäftigt. Es ist höchst interessant diese Arbeiten, deren Verschiedenartigkeit in mehr als das Tausendfache geht, zu betrachten, und jedem für Glastechnik sich interessirenden Besucher des herrlichen Gebirges anzurathen, sich die Erlaubnis des gefälligen jungen Besitzers der Fabrik dazu einzuholen. Die Geschäfte derselben erstrecken sich bis nach Canada und Chile, sowie bis tief nach Rußland hinein, und man kann hier wirklich von „Großartigkeit im Kleinen“ reden. Die Arbeit selbst ist trefflich, wie dieß unter Anderem daraus hervorgeht, daß kürzlich der rühmlichst bekannte Maaßanalytiker Dr. Mohr zu Coblenz persönlich seine Titriraprarate in jener Fabrik bestellte. – Durch Billigkeit, elegante und gute Arbeit, und reelle Bedienung zeichnet sich neben der genannten, schon viele Jahre existirenden, in gewisser Beziehung berühmten Firma, das neu gegründete Geschäft von W. Krickel, gleichfalls zu Stützerbach, sehr vortheilhaft aus. Einsender, welcher vom letztgenannten Glasbläser manche Apparate und Geräthschaften unter den Händen gehabt hat und noch hat, kann denselben dem betreffenden Publicum aus voller Ueberzeugung empfehlen, zumal er es für Pflicht besonders des Chemikers hält, die Jünger jener schönen Kunst, welche der Wissenschaft so viel ganz Unentbehrliches liefert, nach Kräften zu unterstützen und die Aufmerksamkeit auf sie zu lenken, H. H. Dimensionen einiger größeren Schornsteine in englischem Maaß; vom Ingenieur v. Kaven in Harburg. Chemische Fabrik nahe Newcastle on Tyne. Höhe vom Fundamente bis Unterkante der Deckplatte     212 Fuß – Zoll. Seite der Fundament-Unterkante   27   „   6   „ Dicke des Mauerwerkes am Fuße     6   „   6   „ Dicke auf 36 Fuß Höhe über dem Fuße     3 1/2 Stein8 3/4 Zoll engl. lang, 4 1/4 Zoll oreit. 2 1/2 Zoll dick.    „      „   80   „   höher     3          „    „      „   50   „      „     2 1/2    „    „      „   30   „      „     2          „    „      „   10   „      „     1 1/2    „ Untergrund: harter Klai. Cylindrischer Schornstein der chemischen Fabrik zu Friar's Grove nahe Newcastle. Ganze Höhe 254 Fuß 9 Zoll. Aeußerer Durchmesser im Fundamente     27     „   6   „ Innerer Durchmesser daselbst 14     „   3   „ Dicke auf   24 Fuß 8 Zoll Höhe   3 1/2 Stein.    „       „  107   „   höher   3          „    „       „    53   „      „   2 1/2    „    „       „    46 1/2     „   2          „ Sandstein-Bekrönung 6 Fuß hoch. Anlauf 1 1/4 Zoll per Yard (3 Fuß). Untergrund: Klai. Schrot-Thurm zu Elswick, 1797 erbauet. Ganze Höhe 195 Fuß   4 Zoll. Auf 2/3 der Höhe cylindrisch.Aeußerer Durchmesser am Boden   22   „   8   „      „            „             des oberen Theiles       14   „   2   „ Mauerdicke des cylindrischen Theiles     2   „   5   „      „            „   Theiles über diesem     1   „ 10   „ mit einer steinernen Kuppel bedeckt. Schornstein von Cubitt zu Pimlico (mit einem Thurme um denselben). Schornstein mit parallelen Außenflächen, innerer Durchmesser     5 Fuß – Zoll Höhe vom Boden ab gemessen 108    „ –    „ Fundament: 11 Fuß Kies, Beton 23 Fuß im Quadrat, 3 Fuß dick. Backstein-Mauerwerk in Cement, 21 Fuß Quadrat, 2 Fuß dick. Ein 18 Zoll weiter Brunnen geht durch das Fundament, um einen    Blitzableiter bis unter Wasser durchzulassen. Schornstein mit Keilsteinen, die dazu geformt, erbauet. Mauerdicke auf 24 Fuß 3 Zoll Höhe           1 1/2 Stein.      „              „ 11   „ 3   „    höher 10 Zoll.      „              „ 40   „ 3   „       „   9   „      „              „ 17   „ 9   „       „   8   „      „              „ 17   „ 3   „       „   7   „      „            des Uebrigen   6   „ Thurmmauern durchweg 14 Zoll dick. Innere Weite des Thurmes unten 14 Fuß 9 Zoll.     „       „       „        „ oben 13   „ 9   „ Inwendig Treppen angelegt, oben Glockenthurm und Cisternen    für die Dampfkessel, wenn die Druckpumpen nicht arbeiten    sollten. Schornstein der chemischen Fabrik zu St. Rollor bei Glasgow (jetzt abgetragen). Ganze Höhe 447 Fuß 6 Zoll. Höhe des Fundamentes   15   „ –   „ ––––––––––––– Bleiben über dem Boden    432 Fuß 6 Zoll. Seite der Unterfläche des Fundamentes   45   „ –   „    „   über dem Boden   40   „ –   „    „   oben   13   „ 6   „ Mauerdicke unten 3 1/2, oben 1 1/2 Stein. Auf 260 Fuß Höhe der innere Zug von gleicher Weite. Schornstein beim Eisenwerk des Ingenieurs Köber in Harburg (hannoversches Maaß). Ganze Höhe 125 1/2 Fuß. Höhe des Fundamentes     5 1/2    „ Bleiben über dem Bodens 120 Fuß. Seite des quadratischen Fundamentes unten   20    „ In Terrainhöhe   11 1/4    „ Viereckiger Unterbau mit achteckigem Zuge, worin ein cylindrisches    Rohr aus feuerfesten Steinen bis 57 Fuß Höhe aufsteigt. Innere Weite     5    „ Mauerdicke     2 1/2 Stein 2Stein von 9 1/8 Zoll, 4 1/4 Zoll und 2 1/8 Zoll hannoverisch. Höhe des Unterbaues   30 Fuß. Achteckiger Theil darüber auf 27 Fuß     2 1/2 Stein stark.     „               „         „     höher 22   „     2    „      „     „               „         „        „ 21   „     1 1/2    „      „     „               „         „        „ 20   „     1    „      „ Auf 57 Fuß Höhe von unten inwendig ein cylindrisches Rohr von   Chamotte-Steinen, isolirt gemauert, nur gegen die innere Wand   des inwendig achteckig gemauerten Zuges an einzelnen Stellen   der Innenfläche lehnend. Weite desselben unten     3 Fuß – Zoll     „         „        oben     2   „   4   „ Dicke in Absätzen unten 10 Zoll, oben 5 Zoll. Achteckiger Theil über dem Unterbaue, äußerer Umfang,    Durchmesser des in dem Achtecke beschriebenen Kreises     8   „   6   „ Deßgleichen oben     4   „   –   „ Innere Weite desselben unten     4   „   9   „     „       „          „        oben     2   „   6   „ Anlauf der Außenseite ungefähr 1/48. (Zeitschrift des hannoverschen Architekten- und Ingenieur-Vereins, 1855, Bd. J. S. 541.) Einfaches Verfahren, Knochen, Elfenbein und dergleichen hochroth zu färben;Man vergl. Kellermann's Abhandlung im polytechn. Journal Bd. CXX S. 438. von Prof. Böttger. Hierbei verfährt man, meinen Beobachtungen zufolge, am einfachsten folgendermaßen: Man reibe in einem Porzellanmörser 30 Gran echten Carmin mit 3 Drachmen krystallisirtem kohlensaurem Natron innig zusammen, bringe das Gemisch in eine Porzellanschale, füge 6 Unzen Wasser, und sobald die Auflösung des kohlensauren Natrons bei Liedhitze erfolgt ist. nach und nach noch so viel Essigsäure hinzu, bis sämmtliche Kohlensäure ausgetrieben und Essigsäure ein wenig vorherrscht. Die zu färbenden Knochen u.s.w. werden hierauf 20 Minuten lang in verdünnte kalte Salpetersäure (etwa von der Stärke eines guten Weinessigs) gelegt, sodann mit Wasser abgespült, und endlich noch 15 Minuten lang in einer äußerst verdünnten, möglichst säurefreien kalten Zinnchlorürlösung eingeweicht. So vorgerichtete Knochen trägt man nun in obige Farbflotte ein, behandelt sie hier bei Siedhitze so lange, bis die gewünschte Farbennüance hervorgetreten ist. Will man den erhaltenen Farbenton etwas modificiren, so braucht man die gefärbten Gegenstände nur noch einige Minuten lang in eine kalte, äußerst verdünnte Lösung von Weinsäure einzulegen. (Aus des Verfassers polytechnischem Notizblatt, 1850, Nr. 8.) Ueber Thieux's Verfahren, Gewebe wasserdicht zu machen. Nach Jacquelain besteht das Verfahren Thieux's in Folgendem: Man löst in einer hölzernen Kufe in 50 Litern Wasser 1500 Grm. Alaun, und andererseits, ebenfalls in einer hölzernen Kufe, in 50 Litern Wasser 1500 Grm. Bleizucker (essigsaures Bleioxyd). Nachdem die Lösung erfolgt ist, werden beide Flüssigkeiten mit einander vereinigt, wobei ein Niederschlag von schwefelsaurem Bleioxyd entsteht und in der Flüssigkeit essigsaure Thonerde nebst überschüssigem Alaun gelöst bleibt. Nachdem die Flüssigkeit sich geklärt hat, wird sie von dem Niederschlage abgezogen. In diese Flüssigkeit werden nun die zu behandelnden Zeuge oder Kleidungsstücke eingetaucht, indem man sie anfangs unter der Flüssigkeit mit den Händen zusammendrückt und bearbeitet, um die Luft auszutreiben und die Flüssigkeit das Gewebe überall durchdringen zu lassen. Die Eintauchung dauert etwa vier Stunden lang. Nachdem die Zeuge wieder aus der Flüssigkeit genommen sind, werden sie schwach ausgeschüttelt, und dann, je nach der Jahreszeit, an der Luft oder in einem geheizten Raume getrocknet. Nach dem Trocknen werden sie gebürstet, und dann, damit sie ihr ursprüngliches frisches Ansehen wieder erlangen, gebügelt. Balard hat über die nach diesem Verfahren präparirten Zeuge Versuche angestellt, die sehr günstig ausgefallen sind. Er fand, daß auf selbst dünnem präparirtem Tuch und sogar auf dem leichten Gewebe aus Alpacawolle, wenn es nach dem Thieux'schen Verfahren präparirt ist, wochenlang auf der oberen Seite (indem das Gewebe auf einem Rahmen ausgespannt oder sackförmig angeordnet ist) Wasser sich befinden kann, ohne daß die unter Seite im mindesten naß wird, und daß das Wasser von den präparirten Zeugen verdunstet, ohne sie zu durchdringen. Ferner fand derselbe, daß, wenn man präparirtes Tuch oder Kleidungsstücke, selbst 48 Stunden lang in Wasser legt, sie dennoch, wenn man sie darauf wieder getrocknet hat, noch ebenso undurchdringlich für Wasser sind als zuvor. Ein präparirter Ueberrock, den Balard selbst trug, war wiederholt und anhaltend starkem Regen ausgesetzt, ohne daß er im mindesten vom Wasser durchdrungen wurde. Ein präparirter Soldatenmantel, den man in einen Weidenkorb gelegt hatte, wurde, als mittelst einer Feuerspritze kräftig Wasser darauf gespritzt wurde, äußerlich nur an den Stellen naß, welche an den Weidenzweigen anlagen und deßhalb durch den kräftigen Wasserstrahl zusammengedrückt wurden. Geht man mit einem präparirten Ueberrocke in selbst heftigem Regen, so dringt das Wasser auch in den Nahten nicht durch. Gleichwohl könnte unter den Achseln die Dichtheit aufhören, denn Balard überzeugte sich, daß sie bei Kleidungsstücken, die man direct auf dem Körper trägt und sie somit dem Schweiße. der eine saure Beschaffenheit hat, ausgesetzt sind, nicht von länger Dauer ist. Das Durchdringen von etwas Feuchtigkeit unter den Achseln wäre aber immerhin noch kein erheblicher Uebelstand. da das Kleidungsstück beim Marschiren hier ohnehin durch den Schweiß feucht wird. Gegen die Anwendung des Thieux'schen Verfahrens, wenn sie auf die äußerlichen Kleidungsstücke beschränkt wird, dürfte gar kein Bedenken vorliegen, es sey denn, daß die Vortheile, welche sie gewährt, nicht von Dauer wären, sondern durch die stattfindenden mechanischen Einflüsse die Dauerhaftigkeit der wasserdichten Beschaffenheit der Gewebe beschränkt würde. Nach allem was vorliegt, namentlich nach den authentischen Zeugnissen, welche Thieux besitzt, ist aber diese Dauerhaftigkeit groß, wofür auch der Umstand spricht, daß die Verwaltung der Marseille-Lyoner Eisenbahn von Jahr zu Jahr mehr Blousen für ihr Personal von Thieux hat präpariren lassen Ein präparirter Ueberrock, den der Verfasser seit 5 Monaten viel getragen hat, und der dabei bezüglich des Ausklopfens, Bürstens u.s.w. gar nicht geschont wurde, hat seine Wasserdichtheit vollständig behalten. Man kann daher annehmen, daß die Thonerdeverbindung, welche diese Eigenschaft hervorbringt, sich nicht leichter von dem Zeuge ablöst, als diejenige. welche den Farbstoff darauf fixirt, und daß bei äußerlichen Kleidungsstücken die wasserdichte Beschaffenheit eben so lange dauert, als dieselben überhaupt brauchbar sind. Wenn aber auch dieselbe sich beim Gebrauche allmählich verlieren sollte, so wäre dieß immer noch kein großer Uebelstand, denn man brauchte das Kleidungsstück dann nur nochmals mit der Auflösung von essigsaurer Thonerde zu behandeln, um es wieder ganz wasserdicht zu machen. Die Wasserdichtheit wird bloß durch die essigsaure Thonerde hervorgebracht, welche, wie Balard meint, wahrscheinlich in das von W. Crum beschriebene unlösliche basische Salz übergeht, indem Essigsäure daraus abdunstet, was sich auch dadurch zu erkennen gibt, daß die Zeuge nach der Präparation mehrere Tage lang nach Essigsaure riechen. (Vielleicht setzt sich basisch schwefelsaure Thonerde in dem Gewebe ab). Die essigsaure Thonerde könnte aber wohlfeiler beschafft werden, als nach dem Verfahren von Thieux, indem man schwefelsaure Thonerde durch essigsauren Kalk zersetzte. Das Wasserdichtmachen mittelst essigsaurer Thonerde läßt sich hiernach offenbar mit sehr geringen Kosten ausführen. Die mit diesem Salze behandelten Zeuge gewähren nach Balard außer der Wasserdichtheit noch andere Vortheile. Sie sind markiger im Griff und halten wärmer, als gewöhnliche Zeuge gleicher Art, denn die Luft scheint energischer an ihrer Oberfläche zu adhäriren, was vielleicht auch eine der Ursachen ihrer Wasserdichtheit ist. Sie condensiren ferner bei feuchtem nebeligem Wetter weniger Feuchtigkeit. Wenn sie im Regen äußerlich naß geworden sind, halten sie, namentlich wenn man sie ausschüttelt, viel weniger Wasser auf sich zurück, als die gewöhnlichen Zeuge, selbst wenn bei diesen das Wasser nicht durchgedrungen ist, und da sie rascher trocknen, so wirken sie, wenn sie während des Trockrens den Körper als Kleidungsstück umgeben, weniger lange abkühlend auf denselben. Da ferner die gleichzeitige Einwirkung des Wassers und der Luft die Hauptursache der Verschlechterung der Gewebe bildet, so wird durch das raschere Trocknen eine längere Dauer derselben bedingt. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, durch polyt. Centralblatt, 1856, S. 352.) Ueber den nachtheiligen Einfluß der Schubladen aus Cedernholz auf naturhistorische und andere darin aufbewahrte Gegenstände; von Professor J. Flemming in Edinburgh. Bei Besichtigung einer Conchiliensammlung beobachtete Prof. Flemming, daß die Epidermis mehrerer Exemplare an einigen Stellen so klebrig geworden war, als wenn man sie mit Kautschuklösung überzogen hätte. Er zog dann bei verschiedenen Sammlern Erkundigungen über deren Erfahrungen mit den Schonbladen oder Kästchen von Cedernholz ein, welche Folgendes ergeben: In den Cedernholz-Schubladen zweier Mineraliencabinette fand man hauptsächlich die erdigen Mineralien mit einer gummigen Substanz überzogen, welche stark nach Cedernholz roch und nicht leicht zu entfernen war, die glänzenden Krystallflächen sahen deßhalb aus, als wenn sie auf eine unregelmäßige und ungeschickte Weise gefirnißt worden wären; offenbar hatte das Cedernholz einen Dampf entwickelt, welcher sich auf der Oberfläche der Mineralien condensirte. – Von Münzen und Medaillen welche in Cedernholz-Schubladen aufbewahrt wurden, waren nach mehreren Monaten einzelne mit einer klebrigen Substanz, ähnlich dickem arabischem Gummi, überzogen. – Bei der Untersuchung eines Cabinets mit Cedernholz-Schubladen fand man nach beiläufig zwei Jahren die Gypsabgüsse von Medaillen stellenweise braun geworden, die Kasten hatten äußerlich, wo sie polirt und gefirnißt waren, keine Veränderung erlitten, wogegen die unpolirten Schubladen allenthalben sehr klebrig befunden wurden; auf kleinen Aesten im Holze derselben hatten sich Gummitropfen abgesetzt und die Schlösser waren in den Eingerichten mit Gummi erfüllt. Georg III. bewahrte einige Taschenuhren in einer Schublade von Cedernholz auf, in der Absicht dieselben im Gang zu erhalten; in sehr kurzer Zeit giengen sie nicht mehr. Der Versuch wurde wiederholt, aber mit demselben Resultat; als man die Uhren untersuchte, fand man das Oel vollständig in eine gummiartige Substanz umgewandelt. (Edinburgh new philosophical Journal. Jan. 1856, S. 185.)