| Titel: | Zur Paraffinfabrication. | 
| Autor: | C. M. | 
| Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. XXXIII., S. 137 | 
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                        XXXIII.
                        Zur Paraffinfabrication.
                        Zur Paraffinfabrication.
                        
                     
                        
                           Unter den zuweilen auftretenden Uebelständen bei der Paraffinfabrication erwähnt
                              schon Hr. Ingenieur P. Wagenmann im polytechn. Journal
                              Bd. CXXXIX. S. 302 die zuweilen
                              vorkommende Trübung der Paraffinmasse durch feine Kohlentheilchen nach der
                              Behandlung mit Schwefelsäure, indem er mit Recht dem unvollkommenen Auspressen, mit
                              andern Worten, der unvollkommenen Entfernung der Oeltheile, die Schuld gibt.
                           Indessen gibt es ein sehr einfaches und wenig kostspieliges Mittel diese Trübung
                              verschwinden zu machen – ein Mittel, welches mir auch bei Trübungen anderer
                              Art gute Dienste leistete.
                           Das zu klärende Paraffin wird mit beiläufig 1 Procent seines Gewichtes Stearin
                              zusammengeschmolzen und hierauf mit soviel Aetznatronlauge versetzt als zur
                              Verseifung des letzteren nothwendig ist; dieselbe geht leicht von statten und ist
                              bei lebhaftem Umrühren schon nach wenigen Minuten beendet. Die Seife scheidet sich körnig von dem
                              nun klaren Paraffin ab, indem sie alle trübenden Stoffe mit in sich aufnimmt. Diese
                              Scheidung wird noch vollständiger, wenn man der noch flüssigen Masse ihr halbes
                              Volumen Wasser zusetzt und das Ganze einige Minuten kochen läßt, wobei sich der
                              größte Theil der Seife in dem Wasser löst. Ein einfaches Durchseihen durch ein
                              wollenes Tuch genügt, um das Paraffin von den noch vorhandenen Seifenkörnchen zu
                              sondern, aus welchen sowie aus der wässerigen Lösung das Stearin durch Schwefelsäure
                              leicht wieder abzuscheiden ist.
                           Die Trübung durch Kohlentheilchen kann selbstverständlich nie eintreten, wenn man das
                              Paraffin durch Umkrystallisiren aus wasserklarem Mineralöl reinigt – eine
                              Methode die nicht genug zu empfehlen ist.
                           
                              
                                 C. M.