Titel: | Vorrichtung an Lampen, zum geruchfreien Verbrennen des Harzöles; von dem Lampenfabrikanten Friedrich Benkler in Wiesbaden. |
Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. XXV., S. 96 |
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XXV.
Vorrichtung an Lampen, zum geruchfreien
Verbrennen des Harzöles; von dem Lampenfabrikanten Friedrich Benkler in Wiesbaden.
Patentirt für das Königreich Hannover am 23.
Novbr. 1855. – Aus den Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, 1856, S.
131.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Benkler's Vorrichtung an Lampen, zum geruchfreien Verbrennen des
Harzöles.
Fig. 18 zeigt
einen Lampenbrenner, welcher seinen Oelbedarf von einem seitlichen Reservoir durch
die Armröhre l, m erhält. a
ist das Lampenglas; b der Glasbehälter; c, c der Brenner, bestehend aus einem äußern und einem
innern Rohre, zwischen welchen beiden der hohle gewebte Docht sich befindet; d der Triebknopf zur Dochtwinde.
Das wesentlich Charakteristische dieser Lampe besteht in dem gläsernen Apparate e, f, n, o. Dieser ist eine unten ganz offene, oben zu
einer engern Oeffnung zusammengezogene Kapsel, innerhalb welcher die Luft nach der
Flamme g hingedrängt und zugleich eine Vermengung des
Oeldampfes mit erhitzter atmosphärischer Luft bewerkstelligt wird.
Vermittelst dieses Apparates gelingt es, das sonst mit äußerst rußender Flamme
brennende Harzöl vollständig zu verbrennen, so daß die Flamme weiß und leuchtend,
dennoch aber ohne Geruch und Rauch auftritt.
Der nämliche Apparat läßt sich an jeder gut construirten Lampe, so namentlich auch an
den Moderator-Lampen anbringen.
Um von der vortheilhaften Beleuchtung mittelst dieser Harzöl-Lampe eine
Vorstellung zu geben, bemerkt der Erfinder, daß die Flamme derselben bei einem
Verbrauch von 1/20 bis 1/16 Pfund in der Stunde einen Lichteffect gebe gleich dem
von fünf Stearinkerzen, und daß der Centner Harzöl für 10 Gulden, künftig wohl noch
billiger, zu beschaffen sey.