Titel: | Verfahren zum Vergolden oder Versilbern metallener Artikel; von C. Guérin. |
Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. LXVI., S. 284 |
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LXVI.
Verfahren zum Vergolden oder Versilbern
metallener Artikel; von C.
Guérin.
Aus den Comptes rendus, October 1856, Nr.
17.
Guérin's Verfahren zum Vergolden oder Versilbern metallener
Artikel.
Als Goldarbeiter und Juwelier zu Laval bin ich nicht im Stande, hinsichtlich aller
wissenschaftlichen Entdeckungen auf dem Laufenden zu bleiben; es wäre daher nicht zu
verwundern, wenn das hier mitzutheilende Verfahren, welches ich bei der Ausübung
meines Gewerbes entdeckt habe, schon bekannt wäre.
Ich habe gefunden, daß wenn man den metallenen oder metallisirten Gegenstand, welchen
man vergolden oder versilbern will, mit einem dünnen Zinkdraht umgibt, und ihn dann
in das auf bekannte Weise bereitete Gold- oder Silberbad taucht, ein besseres
Resultat erhalten wird, als nach der gewöhnlichen Methode mit Anwendung der
galvanischen Säule. Die Adhärenz erfolgt vollkommen. Ohne Zweifel ist dieses
Verfahren etwas langsam, wenn man eine dicke Schicht verlangt, man begegnet aber
diesem Uebelstand, indem man die Säule benutzt, nachdem man den Gegenstand mittelst
jenes Verfahrens schon mit einer hinreichend starken Schicht überzogen hat. Die
Erfahrung hat mich gelehrt, daß man durch die Säule allein niemals eine so gute
Adhärenz erzielt, wie durch jenes Verfahren; allerdings erfordert letzteres die Anwendung eines
stärkeren Bades als gewöhnlich, was aber keine Kosten verursacht, weil nichts
verloren geht. Ueberdieß hat man keine Unkosten für Säure oder die Säule.Hr. v. Frankenstein zu Gratz hat schon im J. 1842
die Beobachtung des Verfassers gemacht und im Großen bei der
hydroelektrischen Contact-Vergoldung angewendet; er belegte die zu
vergoldenden Flächen bei dem mehrmaligen Eintauchen mit Zinkstreifen und
Zinkstücken. Wir verweisen auf die Abhandlungen im polytechn. Journal Bd. LXXXVII S. 290 und Bd. XC S. 110.A. d. Red.