Titel: | Verbesserungen an galvanischen Batterien, von G. E. Dering zu Lockleys in Hertfordshire. |
Fundstelle: | Band 142, Jahrgang 1856, Nr. LXXVIII., S. 333 |
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LXXVIII.
Verbesserungen an galvanischen Batterien, von
G. E. Dering zu Lockleys in Hertfordshire.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juli 1856,
S. 46.
Dering's Verbesserungen an galvanischen Batterien.
Meine erste Verbesserung besteht in einer neuen erregenden Flüssigkeit für das
negative Element derjenigen Batterie, bei welcher man sich zur Erregung dieses
Elementes der Salpetersäure oder einer Mischung von Salpetersäure mit andern Säuren
zu bedienen pflegt. Ich benutze zu demselben Zweck eine Mischung von Salzsäure und
Kali- oder Natronsalpeter. Ich gieße nämlich die zur Fällung der Batterie
dienliche Quantität käuflicher Salzsäure in ein offenes Gefäß und setze käuflichen
krystallisirten Kali- oder Natronsalpeter so lange hinzu, bis die Flüssigkeit
von demselben soviel aufgenommen hat, daß die Krystalle nach 24 Stunden ungelöst
bleiben. Die Flüssigkeit wird hierauf abgezogen, filtrirt und ist nun für den
Gebrauch fertig; sie kann als Ersatz für die gewöhnliche Salpetersäure und zwar mit
oder ohne Zusatz von Schwefelsäure, angewendet werden. Sie hat der gewöhnlichen
Salpetersäure gegenüber den Vortheil der größeren Billigkeit, und daß sie während
der Thätigkeit der Batterie keine so lästigen und schädlichen Dämpfe entwickelt. Die
Construction der Batterie selbst bleibt unverändert.
Meine zweite Verbesserung besteht darin, daß ich der Oberfläche des Kupfers oder der
Kupferlegirung, welche das negative Element der Batterie bildet, einen dünnen
Ueberzug von Platin gebe. Man behandelt zwar auf ähnliche Weise die Oberfläche des
Silbers und gewisser anderer Metalle; meines Wissens ist jedoch dieses Verfahren bis
jetzt noch nicht mit Erfolg auf Kupfer angewendet worden. Lange Zeit war meine
Bemühung in dieser Hinsicht erfolglos, weil sich der Ueberzug der negativen Metalle
ablöste, sobald die Batterie in Thätigkeit gesetzt wurde. Endlich machte ich die
Entdeckung, daß eine Ablagerung des negativen Metalles so außerordentlich dünn, daß
man glauben sollte, dieselbe könnte auf die Wirksamkeit der Batterie keinen Einfluß
haben, eben so stark elektromotorisch wirkt, als ein Ueberzug von beträchtlicher
Dicke. Dadurch wird der Vortheil einer permanenten Wirkung gewonnen. In der That
scheint es beinahe unmöglich, die Platte durch irgend eine rauhe und sorglose
Behandlung der ihr mitgetheilten kräftigen elektromotorischen Eigenschaften zu
berauben. Den Platinüberzug erzeuge ich dadurch, daß ich die mittelst einer Säure
zuvor gereinigte Platte in eine sehr schwach angesäuerte Lösung von
Zweifach-Chlorplatin tauche. Die Platte wird dann aus der Lösung genommen und
in reinem Wasser abgewaschen. Das auf solche Weise vorbereitete Kupfer oder Messing
liefert mit der nämlichen Flüssigkeit einen eben so kräftigen Strom, als eine
gleiche Oberfläche von verplatinirtem Silber, und da solche verplatinirte
Kupferplatten verhältnißmäßig billig herzustellen sind, so werden durch dieses
Verfahren die Kosten der Batterie sehr vermindert, während zugleich Platten von
hinreichender mechanischer Stärke die Stelle der dünnen und zerbrechlichen
verplatinirten Silberbleche vertreten. – Patentirt in England am 26. November
1855.