Titel: Maschine zur Fabrication der Bolzen, für A. V. Newton zu London als Mittheilung patentirt.
Fundstelle: Band 144, Jahrgang 1857, Nr. LXI., S. 246
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LXI. Maschine zur Fabrication der Bolzen, für A. V. Newton zu London als Mittheilung patentirt. Aus dem London Journal of arts, Oct. 1856, S. 203. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Newton's Maschine zur Fabrication der Bolzen. Der Zweck dieser Maschine, welche am 11. December 1855 patentirt wurde, ist, die Fabrication der Bolzen zu erleichtern und den Kopf rücksichtlich des Schaftes central aufzusetzen. Fig. 13 stellt die Maschine in der Frontansicht, Fig. 14 im verticalen Durchschnitte nach der Linie AA der Fig. 13 dar. Von der gußeisernen, an ein steinernes Fundament befestigten Basis erheben sich die Säulen C, welche die wirksamen Theile der Maschine und den Theil E tragen. Von dem letztem gehen die Träger F in die Höhe, in welchen die Welle G gelagert ist. Die Strebestangen D² dienen zur Unterstützung der Säulen C. H sind die an die Welle G befestigten Treibrollen und Schwungräder; I sind excentrische Scheiben, welche die Hebel K in Thätigkeit setzen. Letztere setzen die Schieber oder Schlitten L in Bewegung, worin die Seitenstempel i, i befestigt sind, durch welche die Seiten der Bolzenköpfe ihre Form erhalten. Der Kopfstempel M erhält seine auf- und niedersteigende Bewegung durch das an der Treibwelle G befindliche Excentricum N. O ist eine Hülse, welche frei auf dem Stempel M gleitet. Das Loch der Hülse, durch welches der Stempel sich bewegt, ist etwas weiter als der Kopf des anzufertigenden Bolzens. Diese Hülse wird mittelst Kautschukfedern in die in Fig. 14 dargestellte Lage niedergepreßt. Wenn der Stempel niedersteigt, so geht ihm die Hülse voran, begibt sich über das für den Kopf bestimmte Eisen und umgibt es ganz. Sobald die Hülse an das den Kopf bildende Instrument (heading tool) schlägt, bleibt sie stehen, der Stempel gleitet durch sie frei herab und quetscht das für den Kopf bestimmte Eisen genau in die Form des Loches der Hülse, welche letztere die centrale Stellung des Kopfs gegen den Stiel sickert. Beim Aufsteigen nimmt der Stempel die Hülse mit sich. Um nun zu verhüten, daß der Bolzen an der Hülse hängen bleibt und mit herausgezogen wird, ist die Vorkehrung so getroffen, daß die Hülse in die Höhe gezogen wird, ehe der Stempel sich erhebt und während dieser den Bolzen noch fest hält. Der Bolzenhälter P wird von dem Führer Q getragen, innerhalb dessen er auf folgende Weise intermittirend in Rotation gesetzt wird. Ein an der Treibwelle befindliches Stirnrad R greift in das Rad S, dessen Welle T das Winkelrad U enthält. Letzteres greift in ein ähnliches, an der Verticalachse X befindliches Winkelrad. Y ist ein Rad mit zwei Zähnen, Z ein ähnliches Rad mit drei Zähnen. Beide sind an einen Muff V befestigt, welcher sich mittelst einer Schraube auf der Achse X adjustiren läßt, so daß das obere Rad Y mit dem Stirnrad A' oder das untere Rad Z mit dem Rade B' in Eingriff gebracht werden kann, um den Bolzenhalter in Rotation zu setzen. Die Räder A', B' sind an die senkrechte Welle C' Fig. 14 befestigt, welche außerdem noch ein Zahnrad D' enthält, das mit einem ähnlichen am Boden des Bolzenhalters befindlichen Zahnrade im Eingriff steht. Der Bolzenhalter wird auf folgende Weise aus seiner Lage gerückt, um den Nagelschaft einsetzen und den vollendeten Bolzen herausnehmen zu können. Die Zapfen F' des Führers Q ruhen in Büchsen G' der Säulen C. H ist ein Schieber von der in Fig. 14 dargestellten Form, welcher zum Behuf des Durchgangs der Achse X bei I' ausgeschnitten ist. Dieser Schieber ist mit dem Führer Q durch das Gelenk K' verbunden, und wird auf folgende Weise rück- und vorwärts bewegt, um den Bolzenhalter ein- und auszurücken. U' ist ein Muff, welcher mit der Achse X rotirt und sich zugleich auf ihr verschieben läßt. Dieser Muff enthält die excentrischen Scheiben W', W' und kann mit Hülfe der Gabel X', die durch den Hebel Y' in Thätigkeit gesetzt wird, gehoben und niedergelassen werden. Drückt man den Hebel Y' herab, so geht der Muff U' in die Höhe, so daß seine excentrischen Scheiben dem Stift b des Schiebers H' gegenüber zu liegen kommen. Wenn der Muff niedergedrückt wird, so schlagen die excentrischen Scheiben während ihrer Rotation gegen den Stift c; der Schieber H' bewegt sich daher nach der entgegengesetzten Richtung, und nimmt den Bolzenhalter mit. Die Spitze des Trägers F' des Bolzenhalters befindet sich, wie man aus Fig. 14 erkennt, nicht unter der Mitte des letztern, sondern seitwärts von derselben; es ist daher, wenn der Druck auf den Hälter ausgeübt wird, zur Sicherung seiner Lage nöthig ihn festzuhalten; und dieses geschieht auf folgende Weise. Man bemerkt in Fig. 14 einen Block P', welcher, wenn der Bolzenhälter in seine Arbeitslage gelangt, zwischen ihn und das Lager E geschoben wird, so daß er unbeweglich bleibt. Um ihn aber, wenn es nöthignöhig ist, vorwärts zu rücken, wird der Block P' niedergedrückt, ehe der Hälter sich zu bewegen anfängt, und zwar auf folgende Weise. C' ist eine an die Säulen C befestigte Achse, an welcher die Arme M', N' schwingen. Der Arm N' ist durch den Hebel T, mit dem Schieber H' und der Arm M' mit dem um die kurze Achse Q² oscillirenden Block oder Excentricum P' verbunden. Die Arme M', N' sind aus einem Stück gegossen; während daher der Schieber H' sich bewegt, um den Bolzenhalter unter den Stempel zu bringen, gelangt das Excentricum P' in die in Fig. 14 dargestellte Lage und der Bolzenhalter bleibt unbeweglich. Um das Excentricum abwärts aus dem Weg bewegen zu können, ehe der Bolzenhalter seine Bewegung beginnt, geht der Zapfen, welcher den Hälter mit dem Schieber H' verbindet, durch einen Schlitz i' des Schiebers, welcher den letztern in den Stand setzt sich weit genug zu bewegen, um das Excentricum P' niederzudrücken, ehe der Bolzenhalter sich zu bewegen beginnt. Das Excentricum P' wird durch das Gewicht S' des Hebels R' verhindert sich in Folge des Druckes auf den Bolzenhälter herabzubewegen. Der Hebel R verhindert die Drehung der Achse Q² so lange, bis das Excentricum P' durch die Bewegung des Schiebers H' herabgedrückt ist. Z' ist eine Form aus gehärtetem Stahl, durch deren Mitte ein Loch von dem Durchmesser des Bolzenschaftes gebohrt ist; A² ist eine Stange, welche durch die Mitte des Bolzenhalters in die Höhe geht, und durch deren oberes Ende ein Loch gebohrt ist; dieses Loch paßt auf die Stange f, die den Bolzen trägt, während sein Kopf angeschlagen wird. Die Stange A² ruht bei g in einem geeigneten Lager B²; während daher der Bolzenhälter nach Außen gezogen wird, tritt die Stange A² hinein und stößt den Bolzen heraus. Die Wirkungsweise der Maschine ist nun folgende. Das verwendete Eisen hat die Dicke des Bolzenschaftes; nur der für den Kopf bestimmte Theil ist dicker. Nachdem der Bolzenhalter vorwärts gezogen und die Maschine in Gang gesetzt worden ist, steckt man einen bis zum geeigneten Grad erhitzten Bolzenschaft in das Loch des Instrumentes Z'. Der Hebel Y' wird sodann niedergedrückt, worauf das auf den Zapfen b wirkende Excentricum den Bolzenhälter in seine Lage unter den Hauptstempel zurückführt. Dieser steigt nun herab und bildet den Kopf, während die verschiebbare Hülse den letztem umgibt und in centraler Lage erhält. Ehe der Hauptstempel in die Höhe geht, muß die verschiebbare Hülse von dem Bolzenkopf befreit werden. Dieses geschieht auf folgende Weise. Während die Hülse sich in ihrer tiefsten Lage befindet, lehnt sich der von ihr hervorragende Dorn k gegen den kurzen Arm des um n drehbaren Hebels m und hebt seinen längeren Arm in eine solche Lage, daß er durch die Hervorragung p der rottenden Achse X getroffen und somit die Hülse in die Höhe geschoben und von dem Bolzenkopf befreit wird. Dieser Vorgang findet statt, bevor der Stempel seinen Hub beginnt. Nun wird der Stempel durch die Rotation der Kurbel N in die Höhe gehoben, die Seitenstempel i kommen herbei und bilden die beiden gegenüberliegenden Seilen des Bolzenkopfes. Während sie sich zurückbewegen, macht der Bolzenhälter eine Viertelsdrehung, wozu das Rad Z dient. Für einen sechsseitigen Bolzen bedient man sich des Rades Y, welcher dem Bolzenhälter zwischen jeder Operation der Stempel eine Sechstelsdrehung ertheilt. Das Loch der Schieberhülse entspricht gleichfalls der Gestalt des vier- oder sechsseitigen Bolzenkopfes. Der obere Stempel steigt nun wieder herab und die Seitenstempel bilden zwei neue Flächen des Kopfes. Auf diese Weise wechseln Seitenstempel und oberer Stempel mit einander ab, bis der Bolzenkopf fertig ist. Hierauf hebt der Arbeiter den Hebel Y' in die Höhe, läßt den Muff U' herab und bringt den Daumen W mit dem Stift c in Berührung, wodurch der Bolzenhalter aus seiner Lage gerückt und der fertige Bolzen aus der Form Z' geworfen wird, um einem andern anzufertigenden Bolzen Platz zu machen.

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Tafel Tab.
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Tab. IV