Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 144, Jahrgang 1857, Nr. , S. 156 |
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Miscellen.
Miscellen.
Ueber Imprägnirung des Holzes für Eisenbahnschwellen zum
Schutze gegen Fäulniß etc.; von W. Böklen.
Folgendes einfache, wenige Einrichtungen erfordernde Verfahren ist auf mehreren
österreichischen Eisenbahnen – zur Imprägnirung der Schwellen –
eingeführt.
Der ganze Apparat besteht in einem Dampfkessel und einigen hölzernen, aus
dreizölligen Bohlen, möglichst dicht hergestellten Kasten, deren Dimensionen nach
den zur Behandlung kommenden Hölzern bemessen sind. Dieselben können mit genutheten
Deckeln vermittelst Hanfzöpfen und Schrauben luftdicht verschlossen werden. Eine
Hauptleitung zweigt sich vom Dampfkessel nach den verschiedenen Kasten ab. In jeden
Kasten treten zwei Röhren ein, die außerhalb mit Hahnen versehen sind. Die eine
mündet im Kasten, die andere circulirt an den Wänden in Schlangenwindungen und tritt
unten wieder aus dem Kasten aus.
In der Nähe der Kasten steht ein Reservoir für die salzsaure Zinklösung (von circa 1 Proc. Metallgehalt). In demselben ist eine
gewöhnliche Druckpumpe aufgestellt, mittelst welcher man in besonderen, mit Hahnen
versehenen Röhren die Zinklösung in die Kasten pumpen kann. Diese Röhren münden
innerhalb der Kasten in größere, mit feinen Oeffnungen versehene Seiher.
Oben am Kasten ist ein kleiner Probirhahnen, auf dem Deckel ein Hahnen für den Abzug
der Luft, und unten am Boden ein solcher für Abzug der gebrauchten Flüssigkeit
angebracht. Die Kasten werden mit dem zugeschnittenen Holz gefüllt und der Deckel
dampfdicht aufgepaßt. Man läßt nun aus der einen Dampfröhre, welche in den Kasten
mündet. Dampf unmittelbar in den Kasten treten und öffnet den Lufthahnen wenig. Der
Dampf erfüllt nach und nach das Gesäß vollständig, treibt alle Luft, auch die in den Poren
des Holzes enthaltene, aus, und strömt zuletzt mit seiner ursprünglichen Spannung
durch den Lufthahnen aus. Man fährt mit dieser Operation je nach der Dicke des
Holzes 4 bis 9 Stunden fort, sperrt den Dampf dann ab, und spritzt nun mittelst der
Handdruckpumpe und des Seihers kalte Zinklösung ein. Die entstehende Luftleere
treibt vollends alle noch eingeschlossene Luft aus den Poren und die Zinklösung wird
begierig eingesaugt. Sobald der Kasten mit Zinklösung soweit gefüllt ist, daß sie
das Holz überdeckt (man ermittelt dieß durch den Probirhahnen), so öffnet man den
Kasten und läßt Dampf in die Schlange eintreten. Die Zinklösung kommt bald ins
Kochen, womit so lange fortgefahren wird, bis ein herausgenommenes, durchsägtes
Probestück mittelst chemischer Reagentien (Schwefelammonium- oder
Schwefelkalium-Lösung) eine zufriedenstellende Imprägnirung erkennen läßt.
Hölzer von 5–6 Zoll Dicke brauchen circa 12
Stunden.
Es eignet sich dieß Verfahren ebensowohl im kleineren Maaßstabe für Fabrikanten,
welche schon einen Dampfkessel in Betrieb haben und vieler geschnittenen Hölzer zu
baulichen und technischen Einrichtungen bedürfen (solche brauchen nur einen Kasten,
einige Röhren und die Druckpumpe anzubringen, um ihren Bedarf imprägniren zu
können), als auch zur Fabrication imprägnirter Hölzer, Pfähle, Latten, Pfosten,
Breter, Schwellen etc. im Großen. (Württembergisches Gewerbeblatt, 1857, Nr. 3.)
Die Heizkraft des Holzgases verglichen mit Weingeist für die
Arbeiten in Laboratorien.
Mit der Einführung der Holzgasbeleuchtung in der Stadt Zürich wurde auch das
pharmaceutisch technische Laboratorium zu Heizungszwecken mit Gas versehen. Um den
Unterschied der Kosten, der mit der Verdrängung der Weingeistlampe eintritt, zu
ermitteln, haben die HHrn. Benker, Caille, Marti,
Hochstättler und Stein unter Anleitung und
Aussicht die nachfolgenden Versuche ausgeführt.
Der Weingeistverbrauch wurde durch Wägen der Lampe vor und nach dem Versuch, der
Gasverbrauch mittelst einer kleinen Gasuhr bestimmt. Die Flammen wurden in die
möglichst günstige Entfernung von der zu heizenden Fläche gebracht und durch eine
röhrenartige Umgebung vor seitlichem Luftzug geschützt. Die Heizkraft wurde
ermittelt aus der in einer gegebenen Zeit verdampften Menge Wassers, dessen
anfängliche Temperatur bekannt war. Das Niveau des Wassers wurde durch einen
Tropfapparat, aus dem das Verdampfende sich ersetzte, gleich erhalten.
Der Effect mußte natürlich verschieden ausfallen je nach der Menge des auf einmal im
Kochgefäße befindlichen Wassers; die Verdampfung betrug mehr bei geringer
Wassermenge. Nach einigen Vorversuchen war 1/2 Liter Wasser als eine für die Berzelius'sche Weingeistlampe und den Heizbrenner
passende Menge gefunden worden. Gläserne Weingeistlampen mit massivem Docht brachten
es bei dieser Wassermenge nicht zum entschiedenen Kochen, obschon das Gefäß ein
dünnwandiges eisernes war. Bei diesen mag der Weingeistverbrauch pro Stunde allein als das Element der Kostenvergleichung
gegen Gas dienen. Es kommen doch eine Menge kleiner Arbeiten im Laboratorium vor,
für die die Flamme einer gewöhnlichen gläsernen Weingeistlampe ausreicht, und es ist
nützlich zu wissen, wie viel ihr Unterhalt und der einer Gasflamme kostet.
Die Gasbrenner waren Bunsen'sche einfache, wie sie von
Mechanicus Desaga in Heidelberg bezogen werden.Man vergl. polytechn. Journal Bd. CXLIII S.
340.
Textabbildung Bd. 144, S. 157
Dauer des Versuchs; Verbrauch an
Heizmaterial; während des Versuchs; in 1 Stunde; Gas; Anfängliche Wassermenge in
dem Kochgefäße; Menge des verdampften Wassers; pro Kubikfuß Gas; pro 100 Grm.
Weingeist; Minuten; Kubikfuß; Liter; Cels.; Kubikc.; Weingeist spec. Gewicht
0,834 Berzelius'sche Lampe; Weingeist spec. Gewicht 0,834 Kleine Glaslampe
Aus diesen Versuchen leiten sich folgende Ergebnisse ab:
1) Im Mittel wurden mit 1 Kubikfuß Gas 146,4 Grm. Wasser
verdampft.
2) Im Mittel wurden mit 100 Grm. Weingeist von 0,834 spec. Gew.
446 1/2 Gr. Wasser verdampft mit der Berzelius'schen
Lampe. Die kleinen Glaslampen mit massivem Docht ergaben viel geringere
Leistung, wenn 1/4 Liter Wasser im Kochen erhalten werden sollte.
3) Eine Gasflamme mit einfachem Bunsen'schen Heizbrenner verzehrt je nach dem Druck in der Stunde 3,78 bis
5 Kubikfuß Gas.Der Hahnen war bei diesen Versuchen ganz geöffnet, der Druck betrug
zwischen 3 und 6 Centimetern an einem Manometer das an einen der Hahnen
des Laboratoriums angefügt war, und schwankte namentlich je nach der
Anzahl der gleichzeitig im Laboratorium geöffneten Hahnen.
4) Die kleine Glaslampe mit massivem Docht verzehrt im Mittel von
vier Versuchen 42,2 Gr. Weingeist vom angegebenen spec. Gewicht in der
Stunde.
5) Aus Nr. 1 und 2 ergibt sich, daß hinsichtlich der Heizeffecte
1 Kubikf. Holzgas und 32,7 Gram. Weingeist von 0,834 spec. Gew. äquivalent
sind.
6) Der Kubikfuß Gas kostet 1,4 Centimes, die 32,7 Gr. Weingeist
(die schweiz. Maaß à 1 1/2 Liter 1250 Gr.
wiegend und zu 1 Fr. 80 Cent. angeschlagen) kosten 5,58 Centimes. Die Kosten der
beiden Heizmittel verhalten sich also wie 1 : 3,98.
7) Der Unterhalt einer Weingeistflamme in Glaslampen mit massivem
Docht kostet in der Stunde (Nr. 4 und den Ansätzen in Nr. 6) 6 Centimes. Die
Gasflamme bei ganz geöffnetem Hahn je nach dem Wechsel des Drucks mit Bunsen'schem einfachen Heizbrenner 5,19 bis 7
Centimes.
Das Resultat in Nr. 6 ist das eigentlich praktische, und die Verwendung des Holzgases
anstatt des Weingeists (der zuweilen noch etwas höher im Preise ist als 1 Fr. 80
Cent. per Maaß) bei nachgewiesener fast 75 Proc.
betragender Ersparniß empfiehlt sich von selbst. Man kann sehr leicht eine noch
ziemlich stark brennende zu kleinen Arbeiten ausreichende Flamme während einer
Stunde mit einem Verbrauch von 2 Kubikfuß Gas bei nicht ganz geöffnetem Hahn
erhalten, so daß die Kosten auf 2,8 bis etwa 3 Cent. pro
Stunde sich belaufen werden, was einer Kostenermäßigung von 50 Proc. entspricht.
Prof. P. Bolley. (Schweizerische polytechnische
Zeitschrift, 1857, S 17.)
Ueber das zweifach-chromsaure Kupferoxyd; von Franz Dröge.
Uebergießt man Kupferoxydhydrat mit einer nach Fritzsche's
Methode bereiteten concentrirten Lösung von Chromsäure, so erhält man eine braune
Lösung, worin sich ein braunes Pulver, wahrscheinlich viertel-chromsaures
Kupferoxyd, absetzt. Filtrirt man durch Asbest und stellt die Lösung über
Schwefelsäure unter die Glocke, so scheiden sich grüne Krystalle aus und die davon
abgegossene Lauge ist von Schwefelsäure frei. Bei weiterem Eindunsten über
Schwefelsäure bedeckt sich diese Lösung mit einer Krystallhaut, die aus sehr schönen
Krystallen von 2–3 Millimet. Länge und braunschwarzer Farbe besteht. Durch
Umkrystallisiren erhielt man das Salz rein, es ist das:
Zweifach-chromsaure Kupferoxyd, CuO, 2
CrO₃, 2 HO und bildet braunschwarze Krystalle, die sich in Wasser sehr leicht
lösen und an der Luft zu einem Syrup zerfließen; in Alkohol lösen sie sich
ebenfalls, in Ammoniak mit grüner Farbe.
Beim Kochen der wässerigen Lösung entsteht viel von dem braunen unlöslichen Salze;
bei 100° C. entweicht alles Wasser, beim Glühen zersetzt sich die Verbindung
Sauerstoff entweicht, Kupferoxyd und Chromoxyd bleiben zurück. Die Analyse gab:
CuO
25,34
25,02
1 = 39,68
24,9
Cr₂O₃
63,74
63,86
2 = 101,56
63,8
HO
10,66
11,12
2 = 18,00
11,3
––––––––––––––––––––––––––––––––––
100,00
100,00
159,54
100,0.
(Annalen der Chemie und Pharmacie Bd. CI S. 39.)
Darstellung von Rhodankalium auf nassem Wege.
Kocht man eine Auflösung von Ferridcyankalium (rothem Blutlaugensalz) in Wasser mit
einem Ueberschusse von unterschwefligsaurem Natron, so entfärbt sich die rothbraune
Lösung des erstern unter Abscheidung von schwarzem Schwefeleisen, gemengt mit etwas
Schwefel des sich in der anhaltenden Kochhitze theilweise mit zersetzenden
überschüssigen unterschwefligsauren Natrons und liefert ein schwach gelblich
gefärbtes Filtrat, welches Rhodankalium, Ferrocyankalium nebst schwefelsaurem und
unterschwefligsaurem Natron und geringe Mengen von Schwefelnatrium enthält. Durch
Eindampfen der Lösung im Wasserbade, Behandeln des trockenen Rückstandes mit
Alkohol, läßt sich das Rhodankalium aus der trockenen Masse ausziehen und gewinnen,
während die übrigen Salze ungelöst zurückbleiben. Auf diese Weise läßt sich eine
Auflösung von Rhodankalium als Reagens auf Eisenoxyd leicht, wenn auch nicht in
großer Menge, auf nassem Wege darstellen. Dr. Julius Löwe. (Jahresbericht des physikalischen Vereins zu
Frankfurt a. M. für 1855–1856.)
Ueber den Knoblauchgeruch des Arsens; von Prof. A. Vogel
jun.
Der charakterische Knoblauchgeruch des Arsens tritt bekanntlich bei der Behandlung
von Arsenpräparaten auf der Kohle mit dem Löthrohr besonders hervor. Ich habe
gefunden, daß fein gepulverte Kohle, mit einer ganz geringen Quantität arseniger
Säure unter Zusatz von Weingeist aufs Innigste gemengt, beim Entzünden den
Knoblauchgeruch am auffallendsten erkennen läßt. Zu dem Ende wird fein gesiebter
Kohlenstaub mit einer sehr verdünnten Lösung von Schellack und etwas arseniger Säure
zusammengerieben; aus dem plastischen Teige formirt man kleine Stangen, ähnlich den
Stangen der Sprengkohle.
Auf diese Art ist es nicht nur möglich, außerordentlich kleine Mengen eines
Arsenikpräparates zu erkennen, sondern es geben diese Stangen auch das einfachste
Mittel an die Hand, den Knoblauchgeruch des Arsens in Vorlesungen durch
Umhergehenlassen des glimmenden Gemenges kennen zu lehren. (Buchner's neues Repertorium für Pharmacie, Bd. VI Heft 3.)
Verfahren zum Copiren von Kupferstichen, Lithographien etc.
auf Zeuge.
Die Entdeckung Niepce's, daß die Joddämpfe, wenn man einen
Kupferstich etc. darüber hält, bloß auf den Schatten (schwarzen Theilen) haftend
bleiben, mit Ausschluß der Lichter (weißen Theile), hat Hr. Gérardin zu Paris weiter verfolgt und gefunden, daß dieselbe
Eigenschaft dem Schwefelwasserstoff-Ammoniak und dem
Schwefelwasserstoff-Wasser zukommt. Man kann daher auf sehr einfache Weise
jedes Dessin auf Leinwand oder Kattun übertragen; man setzt nämlich das zu copirende
Dessin in einer geheizten Stube oder auf einem Ofen einer mäßigen Wärme aus, während
es über einer großen horizontalen Schale liegt, welche eine concentrirte Auflösung
von Schwefelwasserstoff-Ammoniak enthält; die aus letzterer sich
entwickelnden Dämpfe verdichten sich auf dem Dessin, welches nach drei bis fünf
Minuten genug von denselben aufgenommen hat; man trocknet es ein wenig zwischen
Löschpapier-Bogen, und legt es, die Schwärze oder Tusche nach unten
gerichtet, auf den mit Bleiweiß überzogenen Zeug; dann bedeckt man es mit einigen
Blättern feuchten Papiers und drückt das Ganze in einer Presse oder mittelst
Gewichten zusammen; nachdem die innige Berührung eine Viertelstunde lang gedauert
hat, findet man auf dem Zeug die getreue Copie des Dessins, welches zu neuen
Uebertragungen dienen kann.
Nöthigenfalls kann man das Schwefelwasserstoff-Ammoniak durch
Schwefelwasserstoff-Wasser ersetzen, und den mit Bleiweiß überzogenen Zeug
durch ein Papier, welches vorher mit einer Auflösung von Bleiessig oder von
salpetersaurem Blei getränkt worden ist. Die Anwendung des Bleiweißes oder
Bleisalzes ist wesentlich, denn nur durch die Umwandlung des Bleies in schwarzes
Schwefelblei wird das zu überdruckende Dessin sichtbar.
Von dem beschriebenen Verfahren dürften bald zahlreiche Anwendungen zum Ueberdrucken
von Dessins auf Malertuch, auf Metall, lithographischen Stein etc. gemacht werden.
(Cosmos, Revue encyclopédique, t. X p. 293.)
Verfahren, Pflanzen und Blumen mit Beibehaltung ihres
natürlichen Ansehens zu trocknen und aufzubewahren; nach Réveil und Berjot.
Man verschafft sich Sand von feinem und gleichmäßigem Korn und frei von staubförmigen
Theilen, erhitzt denselben in einem Kessel mit rundem Boden unter Umrühren bis
150° Cels. und fügt dann auf je 25 Kilogr. Sand ein Gemenge von 20 Grm.
Stearinsäure und 20 Grm. Wallrath hinzu. Man rührt die Mischung stark um und
entfernt sie dann vom Feuer. Nachdem sie genügend erkaltet ist, reibt man sie
zwischen den Händen, so daß jedes Sandkorn angemessen mit der fettigen Masse
überzogen wird. Von dem so vorbereiteten Sande bringt man nun eine Schicht in einen
Kasten, dessen Boden nach Art eines Schieberdeckels beweglich und wegnehmbar ist und
welcher dicht über dem Boden ein grobes Drahtsieb enthält. Ueber der Lage von Sand,
welche dieses Sieb vollständig bedecken muß, bringt man die Pflanzen an, indem man
deren Blätter und Blumen in der ihnen zukommenden Lage mit ferner vorsichtig
hinzugeschüttetem Sand umgibt, und mittelst des Sandes, der zuletzt die Pflanzen
ganz bedecken muß, in ihrer Lage erhält. Man bedeckt den Kasten darauf mit Papier
und bringt ihn in einen Raum, der auf + 40 bis 45° Cels. erwärmt ist, wo die
Austrocknung rasch von statten geht. Wenn man sie für beendet hält, zieht man den
Boden des Kastens langsam heraus, wobei der Sand aus dem Kasten herausfällt, die
Pflanzen aber in der ihnen gegebenen Lage auf dem Siebe zurückbleiben. Man braucht
nun nur die Blätter u.s.w. mit einem Dachspinsel abzustäuben oder auch nur gelinde
gegen den unteren Theil des Stengels zu schlagen, um allen etwa anhängenden Sand zu
entfernen Die weißen Blumen behalten bei diesem Verfahren ihr mattes Ansehen, die
gelben und blauen ihre Farbe, die violetten und rothen werden etwas dunkler. (Aus
Cosmos, durch polytechnisches Centralblatt, 1857, S.
79.)
Verfahren, Abfälle von vulcanisirtem Kautschuk und
vulcanisirter Gutta-percha wieder zu verarbeiten; von R. Sh. Dodge in London.
Um Abfälle von vulcanisirtem (geschwefelten) weichen oder harten Kautschuk oder von
vulcanisirter Gutta-percha, oder die Masse von abgenutzten Gegenständen,
welche daraus bestehen, wieder benutzbar zu machen, bringt Dodge folgendes Verfahren in Anwendung, welches ihm am 18. Januar 1856 als
Mittheilung für England patentirt wurde. Das Material wird in kleine Stücke
zertheilt und in einen dicht verschließbaren Kessel gebracht. Auf je 100 Pfund
desselben gießt man dann eine Mischung von 10 Pfd. Schwefelkohlenstoff und 1/4 Pfd.
absolutem Alkohol. Der Kessel wird darauf verschlossen und die Masse einige Stunden
lang stehen gelassen, wo der Kautschuk oder die Gutta-percha in einen weichen
teigartigen Zustand übergeht, so daß es nun in gewöhnlicher Manier zerrieben und
wieder zu mannichfachen Gegenständen verarbeitet werden kann, die keiner
Vulcanisirung wieder bedürfen. Wird die Mischung von Schwefelkohlenstoff und Alkohol
in größerer Menge angewendet, so geht der Kautschuk oder die Gutta-percha in
den flüssigen Zustand über. (Aus Repertory of
Patent-Inventions, durch polytechn. Centralblatt, 1857, S. 79.)