Titel: Vorrichtungen zur Benutzung der aus den Eisenhohöfen entweichenden Gase, von Friedr. Levick, Eisenwerksbesitzer und Joh. James, Hohofenaufseher auf den Cwm Celyn- und Blaina-Eisenwerken in Südwales.
Fundstelle: Band 146, Jahrgang 1857, Nr. XLVI., S. 203
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XLVI. Vorrichtungen zur Benutzung der aus den Eisenhohöfen entweichenden Gase, von Friedr. Levick, Eisenwerksbesitzer und Joh. James, Hohofenaufseher auf den Cwm Celyn- und Blaina-Eisenwerken in Südwales. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1857, S. 177. Mit Abbildungen auf Tab. III. Levick's Vorrichtungen zur Benutzung der aus den Eisenhohöfen entweichend. Gase. Diese am 17. December 1856 patentirte Erfindung besteht in einer bessern Benutzung der aus der Hohofengicht entweichenden Gase, 1) zum Puddeln, Schweißen und Glühen des Eisens, so wie gleichzeitig auch zur Erhitzung der Gebläseluft; 2) zur Dampfkesselfeuerung, nachdem die Gichtgase bereits in den Puddel- oder Schweißöfen gewirkt haben. In Fig. 17 bis 22 ist der Ofen abgebildet, mit dessen Hülfe der erste Theil der Erfindung, die Erhitzung der Gebläseluft, ausgeführt wird. Fig. 17 ist ein Seitenaufriß dieses Lufterhitzungsofens; Fig. 18 eine Endansicht; Fig. 19 ein senkrechter Längendurchschnitt; Fig. 20 ein rechtwinkelig auf Fig. 19 stehender Querdurchschnitt; Fig. 21 und 22 sind Querdurchschnitte nach den Linien 1, 2, 3 und 4 in Fig. 19. Der Ofen besteht im Wesentlichen aus einem Raume A, der die Windröhren a, a... enthält, und aus einem Raume B darunter, in welchem der Puddelproceß bewirkt wird. Die Gichtgase werden von dem Hohofen mittelst einer Röhre C herbeigeführt und gelangen durch die senkrechte Röhre b in den Puddelofen B; ein Ventil in der Röhre b regulirt die Menge der einströmenden Gase. In dieser Röhre b werden dieselben mit einem Luftstrom vermischt, der ihr Volum vergrößert und die zu ihrer Verbrennung erforderliche Sauerstoffmenge liefert. In der Kappe des Puddelofens und in seiner einen Endwand sind Oeffnungen angebracht, durch welche die heißen Luftströme aus dem Puddelofen B in den Raum A gelangen, welcher die Lufterhitzungsröhren a, a enthält. Diese bestehen aus Gußeisen und ihre obern Enden hängen an Klammern, welche mit den Seitenwänden des Ofens verbunden sind. Zu dem Puddelofen führt ein Canal, der das flüssige Roheisen direct vom Hohofen durch den Herd gelangen läßt. Es können nach Umständen mit jedem Hohofen mehrere Puddel- und Lufterhitzungsöfen verbunden und die Gebläseluft kann in mehrern solchen Oefen erhitzt werden. Um mit den Gichtgasen puddeln und schweißen, und zugleich auch einen Dampfkessel feuern zu können, wenden die Erfinder die in Fig. 23 dargestellte Vorrichtung an, welche hier im Längendurchschnitte abgebildet ist. A ist der Dampfkessel mit einer hindurchgehenden Feuerröhre; derselbe ist von einem zweckmäßigen Ziegelsteinofen B, B umgeben, und hat noch einen Zug unter dem Boden, der die Verbrennungsproducte zu der Esse führt. C ist der Puddelofen, welcher in directer Verbindung mit der Feuerröhre im Innern des Kessels steht. Die Gichtgase werden dem Ofen durch die Röhren D und E zugeführt, und es sind dieselben mit den gehörigen Vorrichtungen zur Regulirung der Gasmenge und zur Beimischung der erforderlichen Luftmenge versehen. Auch sind Vorrichtungen vorhanden, um das flüssige Roheisen sogleich auf seinen Herd leiten zu können.

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