Titel: Endlose Unterlagen für das Glas beim Kühlen desselben, von Samuel Neville, Glasfabrikant zu Gateshead in der Grafschaft Durham.
Fundstelle: Band 147, Jahrgang 1858, Nr. CIII., S. 342
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CIII. Endlose Unterlagen für das Glas beim Kühlen desselben, von Samuel Neville, Glasfabrikant zu Gateshead in der Grafschaft Durham. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Novbr. 1857, S. 362. Mit Abbildungen auf Tab. VI. Neville's endlose Unterlagen für das Glas beim Kühlen desselben. Diese Erfindung, welche am 21. Januar 1857 patentirt wurde, besteht in der Anwendung einer Anzahl von Kästen oder Platten, welche die abzukühlenden Artikel aufnehmen und zusammen eine endlose Tafel bilden, welche die Gegenstände mit der zweckmäßigen Geschwindigkeit durch den Ofen führt; die Platten oder Kästen gehen alsdann wieder zurück, um eine neue Ladung aufzunehmen. Fig. 9 ist ein Längendurchschnitt eines solchen Apparates, im Innern eines Ofens dargestellt; Fig. 10 ist ein Grundriß desselben, mit den ihn umgebenden Ziegelsteinmauern. A, A' sind zwei Wellen, welche sich frei in Lagern drehen, die in dem Mauerwerk B, B eingelassen sind; auf diesen Wellen sind Cylinder oder gußeiserne Polygone C, C' angebracht, über welche endlose Ketten D, D laufen. Die Länge der Kettencylinder muß der Breite von den Seiten der Polygons entsprechen. Die Kästen oder Platten E, E sind an die Ketten D, D genietet. Die Bewegung wird dem Apparat durch eine von den Wellen A, A' mittelst einer Kurbel mitgetheilt. F ist der Ofen, in welchem der Apparat wirkt; G sind Frictionsrollen, auf denen die Ketten mit den Platten oder Kästen sich bewegen; statt derselben können auch Querstangen oder andere Träger angewendet werden. Die zu kühlenden Gegenstände werden in die Kästen oder auf die Platten gesetzt, welche sich langsam in der Richtung der Pfeile bewegen und jene an das entgegengesetzte Ende des Kühlofens führen, wo sie von denselben abgenommen werden. Eine andere Vorrichtung des Erfinders ist in Fig. 11 im Grundriß und in Fig. 12 im Längendurchschnitt (nach der Linie ab der Fig. 11) dargestellt. A, A sind zwei Seitenrahmen, welche durch der Quere nachgehende Stehbolzen B, B, B verbunden sind. C, C sind fortlaufende Vertiefungen oder Canäle auf den innern Flächen der Seitengestelle A, A: D, D Kästen oder Platten, welche in diesen Vertiefungen C, C ruhen und sich in denselben vor- und rückwärts bewegen (wenn in nachher zu beschreibender Weise auf die Platten eingewirkt wird). E und E' sind zwei Wellen, welche concentrisch in die halbkreisförmigen Enden der Vertiefungen C, C am vordern und hintern Ende des Apparates passen. Jede von diesen Wellen bewegt wiederum zwei Scheiben oder Räder, F, F, F', F', deren Peripherien den inneren Seiten der Vertiefungen C, C entsprechen. G ist ein auf der Welle E nebst den Scheiben F, F befestigtes Zahnrad, so daß mit dem Rabe sich auch die Scheiben drehen. Wenn nun dem Rade G Bewegung mitgetheilt wird, so werden sämmtliche obere Platten nach und nach von dem vordern nach dem hintern Ende des Ofens geführt. Die auf diese Weise vorwärts getriebenen Platten drücken gegen die auf den Scheiben F', F' in der untern Vertietiefung C, C liegenden Platten, und bewirken dadurch deren Vorrücken von dem hintern nach dem vordern Ende des Ofens: indem nämlich die Zahne R, R oder R' R', welche an den Scheiben F, F angebracht sind, auf die nächste Platte in der Reihe drücken, veranlassen sie ein gleichzeitiges Fortschreiten der mit Artikeln besetzten Platten von vorn nach hinten und von hinten nach vorn. T ist ein Getriebe, womit das Rad G im Eingriff steht und welches am Ende der Welle U befestigt ist, die mit zwei Rollen V, V versehen ist. Der Zweck dieser Rolle ist, die letzte der Platten in der untern Vertiefung C so weit vorwärts zu treiben, daß sie in die Zähne R, R', oder R', R' eingehängt wird. Sollte eine von den Platten zerbrechen, so kann sie auch während des Betriebes leicht aus dem Apparat genommen und durch eine andere ersetzt werden, indem man einen Theil Y an der Vorderseite der Vertiefungen C, C öffnet.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. VI