Titel: | Entlasteter Wilson'scher Drehschieber für Dampfhämmer. |
Fundstelle: | Band 151, Jahrgang 1859, Nr. LIX., S. 252 |
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LIX.
Entlasteter Wilson'scher Drehschieber für
Dampfhämmer.
Aus der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure,
1858, Bd. II S. 307.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Wilson's entlasteter Drehschieber für Dampfhämmer.
Der in Fig.
41–44 in verschiedenen Durchschnitten dargestellte Drehschieber von Wilson, welcher als Vertheilungsschieber für
Dampfmaschinen, besonders aber für Dampfhämmer etc. in Anwendung ist, bietet den
nicht unwesentlichen Vortheil dar, daß die Fläche des Schiebers oder conischen
Hahnkörpers, welche den Dampfdruck empfängt, nur sehr gering ist, und daher selbst
bei längerem Gebrauche nur geringfügige Abnutzung hervorgebracht werden kann. Die
verstellbare Anordnung des schwach conisch verjüngten Hahnkörpers gestattet selbst
die letztere unschädlich zu machen.
An das Gehäuse des Hahnkörpers ist, wie Fig. 41 und 42 zeigen, ein
Schieberkasten befestigt, der den Expansionsschieber aufnimmt, durch denselben
strömt der Dampf zu dem Gehäuse und tritt an den Stirnenden in den hohlen Raum des
Hahnkörpers. Dieser hat auf seiner Mantelfläche zwei rechteckige Oeffnungen C und D, welche mit dem
hohlen Raum in Verbindung stehen, und zwei Hohlkehlen G
und H, die weder mit dem innern Raum, noch mit dem
Gehäuse communiciren können, sondern von dem letzteren durch in den Stirnflächen des
Hahnkörpers eingegossene Böden abgesondert sind, wie in Fig. 44 ersichtlich, da
dieser Schnitt durch die Ebene EF
Fig. 43
ausgeführt ist, wenn der Hahnkörper um 90° gedreht gedacht wird, bis die
Linie GH in EF
fällt.
Bei der in Fig.
41 und 42 dargestellten Stellung des Hahnes strömt der Dampf durch die Oeffnung
D und den Canal U des
Gehäuses auf die untere Seite des Dampfkolbens. Der oberhalb desselben befindliche
Dampf strömt durch den Canal O und durch die Hohlkehle
nach dem seitwärts am Gehäuse angebrachten Ableitungsstutzen und Rohre.
Bei der in Fig.
43 und 44 dargestellten Stellung dagegen strömt der Dampf, welcher bereits auf
der unteren Seite des Dampfkolbens gewirkt hat, durch die jetzt mittelst der
Umsteuerung eingestellte Hohlkehle von unterhalb des Kolbens durch den Canal O über den Dampfkolben und treibt denselben abwärts. Der
Dampfzutritt ist so lange abgeschlossen.
Die mitgetheilte Zeichnung verdanken wir dem Hrn. Maschinenfabrikanten Schwartzkopf, welcher diesen Drehschieber vielfach an
seinen Dampfhämmern und auch an seiner neuen Steinbohrmaschine angebracht hat, und
denselben als sehr zweckmäßig und von langer Dauer empfiehlt.
L. D.