Titel: Verfahren, das Glas für Reflectoren mit einem spiegelnden Ueberzug von Platin oder Palladium zu versehen; als Mittheilung patentirt für C. Fr. Vasserot in London.
Fundstelle: Band 153, Jahrgang 1859, Nr. XIV., S. 42
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XIV. Verfahren, das Glas für Reflectoren mit einem spiegelnden Ueberzug von Platin oder Palladium zu versehen; als Mittheilung patentirt für C. Fr. Vasserot in London. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Juni 1859, S. 485. Verfahren, das Glas für Reflectoren mit einem Ueberzug von Platin zu versehen. Um auf der Oberfläche des Glases den reflectirenden Ueberzug herzustellen, verfahre ich folgendermaßen. Ich bereite eine gesättigte Auflösung von Boraxsäure in Lavendelöl und mische 1 Gewichtstheil dieser Auflösung mit 10–15 Theilen trocknem Zweifachchlorplatin oder Zweifachchlorpalladium; von dem Metallsalz wende ich nämlich mehr oder weniger an, je nach der Dicke, welche der metallische Ueberzug auf der Glasoberfläche bekommen soll. Diese Mischung trage ich auf das Glas mit einem kameelhaarenen Pinsel auf, so daß der Pinsel mit jedem Theil der Oberfläche, welcher einen Ueberzug erhalten soll, in Berührung gebracht wird. Dann gieße ich auf die Oberfläche eine kleine Quantität der Mischung, neige das Glas so, daß sie sich allenthalben verbreitet und lasse hernach die überschüssige Flüssigkeit von demselben ablaufen. Das so präparirte Glas wird auf eine geeignete Fläche gelegt und in eine Muffel gebracht, welche man in ihrem Ofen zum vollen Rothglühen erhitzt; man läßt das Glas im Ofen, bis seine Oberfläche erweicht worden ist. Die präparirte Glasoberfläche wird in der Hitze zuerst schwarz und bekommt dann ein metallisches und glänzendes Ansehen. Nachdem diese Veränderung eintrat, ist der Proceß beendigt. Man nimmt dann das Glas aus der Muffel und bringt es in den Kühlofen. Beim Erhitzen des Glases muß man besorgt seyn, daß sich das Lavendelöl nicht entstammt. Wenn der durch die erste Operation erhaltene metallische Ueberzug nicht dick genug seyn sollte, oder wenn die Oberfläche des Glases nicht gleichförmig überzogen ist, so wiederholt man den ganzen Proceß. Wenn hingegen der erste Ueberzug genügend ausfiel, so vollende ich die Glasplatte, indem ich sie mit einer gesättigten Auflösung von Boraxsäure in Lavendelöl oder in Alkohol überziehe und nochmals wie vorher der Hitze aussehe, dieselbe jedoch längere Zeit andauern lasse und so hoch steigere, als sie die Glasplatte ohne Benachtheiligung ihrer Oberfläche ertragen kann. Durch letztere Behandlung wird eine vollständigere Adhärenz zwischen dem metallischen Ueberzug und der Glasoberfläche erzielt. – Patentirt in England am 11. Oct. 1858.