Titel: | Samuel's und Nicholson's Condensatoren für Schiffsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 154, Jahrgang 1859, Nr. II., S. 4 |
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II.
Samuel's und Nicholson's Condensatoren für
Schiffsmaschinen.
Aus dem Mechanics' Magazine vom 8. Juli
1859.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Samuel's und Nicholson's Condensatoren für
Schiffsmaschinen.
Die Genannten, Ingenieure in London, haben ein Patent auf eine neue Art von
Condensatoren (sogenannte Ruderrad-Condensatoren, Paddlewheel condensers) für Schiffsmaschinen genommen, welche bei allen
Dampfmaschinen anwendbar sind, die sich in der Nachbarschaft von Ruderrädern an
Dampfschiffen, Wasserrädern und ähnlichen Apparaten befinden, welche eine
Zerstreuung und Bewegung des kalten Wassers bei ihrer gewöhnlichen Arbeit
hervorbringen.
Wir werden diese Erfindung in ihrer Anwendung auf Schaufelräder an Dampfschiffen
beschreiben. Sie besteht hauptsächlich in der Verwendung von
Oberflächen-Condensatoren im Innern der Räderkasten, welche entweder an der
Seite oder hinter dem Schaufelrade angebracht werden, damit das Wasser, welches
während der Bewegung des Rades beständig emporgeschleudert wird, auf dem Condensator
aufgefangen oder mit den Seiten desselben in Berührung gebracht wird, folglich den
im Innern desselben befindlichen Dampf verdichtet.
Die Erfindung besteht ferner in der Anwendung einer Hülfs- oder
Speisemaschine, um das Speisewasser in die Kessel zu pumpen, und eines Hülfskessels,
mit welchem auf der See aus dem Salzwasser genügend Dampf erzeugt werden kann, um
durch dessen Verdichtung den bei der Hauptmaschine in Folge von Undichtigkeiten etc.
entstehenden Wasserverlust ergänzen zu können. Die Speisepumpen der Süßwasserkessel
und des Salzwasserkessels werden durch die Hülfsmaschine getrieben, welche ihren
Dampf vorzüglich vom Salzwasserkessel empfängt. Die Luftpumpen sind entbehrlich,
weil das Wasser aus den Oberflächen-Condensatoren durch seine eigene Schwere
nach den Speisepumpen fällt. Auf Schiffen, welche mit Schaufelrädern und Schraube
versehen sind, kann man sämmtlichen als Triebkraft gebrauchten Dampf durch diese
Erfindung mit Vortheil an den Schaufelrädern condensiren.
Fig. 13 ist
der Querschnitt eines Raddampfers soweit er erforderlich ist, um zu zeigen, wie die
Erfinder ihr Princip vorzugsweise zur Ausführung bringen; Fig. 14 ist ein
Längenschnitt, aus welchem der Condensator, sowie die Anordnung der Kessel und der Hülfsmaschine
ersichtlich ist.
A, A sind die gewöhnlichen Dampfkessel und B ist der Salzwasserkessel; C ist der Condensator, aus den Seitenplatten a,
a und den Deck- und Bodenplatten b, b
gebildet; zwischen den Platten a, a sind die an beiden
Seiten offenen Röhren c, c dampfdicht befestigt. D ist die Hülfsmaschine. E
ist das Dampfausströmungsrohr, welches vom Cylinder zum Condensator führt. F ist das vom Salzwasserkessel B zur Hülfsmaschine führende Dampfrohr, und G
das Ausblaserohr, welches den Dampf von der Hülfsmaschine in den Condensator führt.
H ist ein Speiserohr, welches das süße (condensirte)
Wasser vom Boden des Condensators zur Speisepumpe I
führt, von wo es durch das Rohr K in die
Hauptdampfkessel A gepumpt wird. L ist die Speisepumpe für den Salzwasserkessel B,
M das Saugrohr und N das Druckrohr dieser
Pumpe.
O ist ein auf den Condensator führendes Kaltwasserrohr,
um vor der Abfahrt des Schiffes so lange Wasser auf den Condensator leiten zu
können, bis durch die Drehung der Räder genügend Wasser emporgeschleudert wird.