Titel: Verbesserungen an Expansionsvorrichtungen; von J. M. Colman in Milwauckie.
Fundstelle: Band 154, Jahrgang 1859, Nr. XXXV., S. 166
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XXXV. Verbesserungen an Expansionsvorrichtungen; von J. M. Colman in Milwauckie. Patentirt in den Vereinigten Staaten am 30. Novbr. 1858 und 12. April 1859. – Aus der deutsch-amerikanischen Gewerbezeitung, 1859, Nr. 14. Mit Abbildungen auf Tab. III. Colman's Verbesserungen an Expansionsvorrichtungen. Fig. 39 stellt den Durchschnitt der Dampfkammer einer horizontalen Dampfmaschine vor, welche zugleich mit einem Regulator versehen ist. An den Dampfschiebern sind kleine Windklappen angebracht, welche dazu dienen, den Dampf an jedem beliebigen, durch den Regulator bestimmten Punkte abzusperren. a, a' sind die Schieberspiegel, c, c' die Dampfwege. Die letzteren stehen mit dem Cylinder und den zum Ausblaserohre führenden Dampfaustrittswegen in Verbindung. B, B sind die Schieber (einer für jedes Ende des Cylinders), welche mit einem zweiten Deckel b, b' nach Außen zu versehen sind, so daß also außerhalb der nach gebräuchlicher Weise construirten Schieber noch Wege d, d' entstehen. Diese Wege münden einerseits über dem Schieberspiegel a, a' und den Dampfwegen c, c' und andererseits in den Flächen e, e' aus; die letzteren dienen als Sitze für die Klappenventile C, C' welche an den Scharnieren bei f, f' angebracht sind und die Wege d, d' schließen. Jedes Klappenventil ist mit einer Nase g, g' versehen, und in der Kammer selbst sind über den Dampfwegen zwei Stopfbüchsen j angebracht, durch welche die Stangen i mit ihren durch Scharniere befestigten Füßen h, h' hindurchgehen. Diese Füße sind nach der Mitte der Schieberkammer zu schief abgeschnitten und an ihren Leitstangen in der Rückwand der Kammer so befestigt, daß sie von ihrer senkrechten Lage aus nach dem nächsten Ende der Dampfkammer, nicht aber in entgegengesetzter Richtung, schwingen können. Die Stangen i sind mit zwei Hebeln k, k' verbunden, die um die Drehachsen l, l' beweglich sind und an den entgegengesetzten Enden an den Regulator G sich so anschließen, daß bei abnehmender Geschwindigkeit dieses letzteren die Füße h, h' weiter in die Dampfkammer hineingeschoben werden, während eine Zunahme der Geschwindigkeit die entgegengesetzte Wirkung hervorbringt. Die beiden Schieber sind durch eine Stange m mit einander verbunden und erhalten ihre Bewegung vermittelst der Excentricstange n. Zugleich mit der Bewegung der Schieber werden die Klappenventile C, C' geöffnet, indem dadurch, daß die Arme g, g' gegen die Füße h, h' stoßen, die betreffenden Wege geöffnet werden, während bei entgegengesetzter Bewegungsrichtung der Schieber die Füße h, h' schwingen und die Arme g, g' vorbei gehen lassen. Die Klappen C, C' schließen sich durch ihre eigene Schwere mit einer Art von schlagender Bewegung, sobald die Arme g, g' aus dem Bereich der Füße h, h' kommen, und dadurch wird der Dampf plötzlich abgesperrt, da die einzigen Wege, auf denen der Dampf von der Kammer in den Cylinder gelangen kann, durch die Klappen C, C' bedeckt sind. Das Zurückfallen der Arme g, g' und das Absperren des Dampfes findet um so langsamer oder schneller statt, je mehr oder weniger weit die Füße h, h' sich in die Dampfkammer erstrecken. Fig. 40 und 41 zeigen einen Mechanismus, bei welchem die Expansion durch ein mit dem Schieber verbundenes, zweisitziges Ventil hervorgebracht wird; Fig. 40 stellt die Anordnung für eine stehende, Fig. 41 für eine liegende Maschine dar. A, A sind die Dampfeintrittswege, B, B die Dampfaustrittswege, C, C die Schieber und D ist die Stange, welche die beiden Schieber mit einander verbindet. E, E sind die Dampfwege in den Schiebern, F, F die doppelsitzigen Gleichgewichtsventile, G, G deren Sitze, H, H ihre Stangen. Die Hebel I (Fig. 41) umfassen vermittelst Gabeln die Ventilstangen H und treffen bei der Bewegung mit ihren anderen Enden gegen die Füße J, welche aus der Rückwand der Dampfkammer herausragen. Die Füße sind an den unteren Enden der Stangen K befestigt, welche durch Stopfbüchsen in die Dampfkammer eintreten und wie bei der Anordnung in Fig. 39 in Bewegung gesetzt werden können. In Fig. 40 haben die Hebel I, I', durch welche die Expansionsventile ihre Bewegung erhalten, eine etwas andere Form. Der obere Hebel I ist nämlich fast gerade und macht nur eine kleine Biegung gegen den Fuß J, während der untere Hebel I' seinen Stützpunkt zwischen der Ventilstange und dem Fuß J' hat; ferner ist der untere Fuß J' unbeweglich und das Ende x des Hebels ist durch einen Bolzen befestigt, während bei den übrigen Anordnungen der Fuß beweglich und das Ende des Hebels unbeweglich ist. Uebrigens läßt sich diese Erfindung auch bei den kurzen Schiebern anwenden; in diesem Falle braucht man nur ein Ventil, muß aber beide Hebel beibehalten.

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