Titel: | Rishworth's Verbesserungen an Zug- und Hängefedern. |
Fundstelle: | Band 154, Jahrgang 1859, Nr. LIII., S. 255 |
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LIII.
Rishworth's
Verbesserungen an Zug- und Hängefedern.
Aus Armengaud's Génie industriel, August 1859, S.
76.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Rishworth's Verbesserungen an Zug- und
Hängefedern.
Diese Verbesserungen haben den Zweck, den Stoß zu verringern, welcher beim
plötzlichen Anziehen der Federn erfolgt, besonders wenn dieß in horizontaler Richtung
geschieht, wie es bei Eisenbahnwagen der Fall ist. Die aus dem raschen Anziehen
erfolgenden Stöße haben ziemlich oft nachtheilige Folgen und verursachen sogar
Brüche. Rishworth's Anordnung
schwächt diese zerstörende Wirkung bedeutend, und ist aus Fig. 24 zu erkennen.
Auf einer Stange b, welche gewöhnlich einen quadratischen
Querschnitt hat, um die Berührung und die gesicherte Lage der Federn zu erleichtern,
ist eine Reihe von flachen Federn c aufgesteckt, welche
paarweise zusammen gehören. Diese Federn werden durch die Hülsen a fest aneinander gedrückt erhalten, welche mit Lappen
oder Scharnierhälften a' versehen sind. Diese Lappen a' sind auf der einen Seite mit gabelförmigen Stangen
oder Gelenken d verbunden, welche mit ihrem andern Ende
an das Querstück des Wagenrahmens angehängt sind. Die anderen zwei Lappen der Hülsen
a tragen die Stangen d',
welche den Stangen d ähnlich und an ihren
entgegengesetzten Enden mit einer Stange f verbunden
sind, die in einen Zughaken ausgeht.
Denkt man sich die angegebene Vorrichtung an einem Eisenbahnwagen oder irgend einem
andern Fuhrwerke angebracht, so wird man ihre Wirkung leicht verstehen. Durch den
Zug, so rasch er auch seyn mag, drücken sich die Federn c gegenseitig zusammen, da sich die Hülsen a
einander nähern und das Parallelogramm sich in die Länge zieht. Durch die
Nachgiebigkeit des Parallelogrammes wird natürlich der Stoß vermindert, da der erste
Kraftaufwand zum Spannen der Federn verwendet wird, und diese dann, wenn sie ihre
äußerste Spannung erreicht haben, einen allmählichen direkten Zug ohne Stoß auf den
nachfolgenden Wagen ausüben, der dann nach und nach und nicht plötzlich in Bewegung
kommt.
Diese neue Art von Federn hat noch das Eigenthümliche, daß ihre Wirkung nicht so
plötzlich wie bei gewöhnlichen Federn aufhört, und daß in Folge der Kniegelenke,
welche das Parallelogramm bilden, die Zugkraft allmählich zunimmt, selbst wenn die
Federspannung immer die gleiche bliebe.