Titel: Verbesserungen im Raffiniren des Zuckers, von J. Aspinall in London.
Fundstelle: Band 156, Jahrgang 1860, Nr. LII., S. 185
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LII. Verbesserungen im Raffiniren des Zuckers, von J. Aspinall in London. Aus dem London Journal of arts, December 1859, S. 339. Mit einer Abbildung auf Tab. III. Aspinall's Verbesserungen im Raffiniren des Zuckers. Meine Erfindung (patentirt in England am 8. Februar 1859) bezieht sich auf das Schmelzen des Rohzuckers. Man bedient sich gegenwärtig verschiedener Mittel zur Erreichung dieses Zweckes; das gebräuchlichste besteht in der Anwendung einer offenen Pfanne, an deren Boden durchlöcherte Dampfröhren angebracht sind. In diese Pfanne kommt Wasser, Blut und Zucker; man läßt alsdann den Dampf so lange einströmen, bis der Zucker geschmolzen ist; das Blut steigt als Schaum auf die Oberfläche und wird abgeschöpft. Bei dieser Procedur sinkt der Zucker, weil er specifisch schwerer als das Wasser ist, zu Boden, und wird, indem er mit dem Dampf in Berührung kommt, zum Theil verkohlt, wodurch viel Syrup erzeugt wird. Meine Erfindung besteht nun darin, daß man den Zucker ins Schmelzen bringt, bevor er mit dem Dampf der Dampfröhren oder mit dem erhitzten Boden und der Seite der Pfanne in Berührung kommt, wodurch die Verkohlung vermieden und die Syrupbildung vermindert wird. Der Zucker kommt nämlich auf einen durchlöcherten falschen Boden zu liegen, und das Wasser wird mit der untersten Zuckerschichte in gleicher Höhe erhalten. Das Wasser schmilzt den Zucker, und dieser gelangt in flüssigem Zustande in den unteren Theil der Pfanne, in welchem das heiße Medium keine verkohlende Wirkung ausübt. Fig. 24 stellt eine solche Schmelzpfanne im verticalen Durchschnitte dar. A, A ist die äußere Pfanne; B, B sind Dampfröhren, um das Wasser zu erhitzen und die Flüssigkeit ins Sieden zu bringen. C ist eine innere Pfanne mit radialen Armen a, a, auf denen ein Flechtwerk oder Gitter ruht; auf diesem liegen durchlöcherte Kupferplatten oder ein Drahtgitter c, c, welches den ganzen Boden der Pfanne bedeckt. D ist ein auf Trägern d, d ruhendes Gestell; C eine mit Schraubenwindungen versehene Achse, welche in einer an die Pfanne C befestigten Mutter e läuft. Ein an der Achse E befindliches Winkelrad F greift in ein Getriebe G, dessen Achse H an ihrem andern Ende ein zweites Getriebe enthält, welches in das Rad I greift. Die Achse K des letzteren wird mittelst einer Kurbel L in Umdrehung gesetzt. f, f ist das Wasserniveau in der Pfanne. Der Rohzucker kommt in die Pfanne C; wenn er geschmolzen ist, so sollte diese Pfanne mittelst Umdrehung der Kurbel L bis auf den Boden der Pfanne A herabgelassen werden. Ich empfehle das Blut, wenn solches nothwendig ist, jetzt zuzusetzen und die Flüssigkeit bis zum Gerinnen des Eiweißstoffs zu sieden. Hierauf hebt man die Pfanne C in die Höhe, wobei dieselbe den größten Theil des Schaums mitnimmt. Der beschriebene Apparat genügt für mehrere Rohzuckersorten. Um jedoch auch Zucker zu schmelzen, welcher nicht so leicht flüssig wird, bringt man in der nämlichen Pfanne zwei oder mehrere siebartig durchlöcherte Platten unter einander an. Die obere Platte ist mit größeren Löchern versehen, während die Löcher der unteren Platte klein genug sind, um den Durchgang des noch ungeschmolzenen Zuckers zu verhindern.

Tafeln

Tafel Tab. III
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