Titel: | Verbesserungen an hydraulischen Pressen, von J. Bingley in Leeds. |
Fundstelle: | Band 161, Jahrgang 1861, Nr. XXVII., S. 91 |
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XXVII.
Verbesserungen an hydraulischen Pressen, von J.
Bingley in Leeds.
Aus dem London Journal of
arts, Mai 1861, S. 276.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Bingley's Verbesserungen an hydraulischen Pressen.
Diese Verbesserungen (patentirt in England am 27. August 1860) haben den Zweck: 1)
die Gefahren und Unbequemlichkeiten zu vermeiden, welche mit den jetzt
gebräuchlichen gewöhnlichen Sicherheitsventilen der hydraulischen Pressen verbunden
sind, insofern dieselben leicht auf ihrem Sitze festhaften oder beim Aufschlagen
mehr Wasser als nothwendig austreten lassen, und 2) die Verluste und die Unbequemlichkeit zu
verhüten, welche die Bedienung von zwei oder mehreren Pressen durch eine Pumpe
veranlaßt. Es geht im letzteren Falle Kraft verloren, indem der Druck aus einer
Presse sich nach einer andern, nicht unter vollem Druck befindlichen, überträgt.
Der Apparat, wodurch der Erfinder diese Mängel beseitigen will, ist in den Figuren 32 und
33
dargestellt, welche zwei Verticalschnitte unter rechten Winkeln darstellen.
a ist der Wasserbehälter der Pumpe, b die Pumpe, c der Griff
oder Hebel derselben, d ein kleiner Kolben mit Cylinder,
der zur Regulirung des Druckes dient; dieser Kolben, welcher als Sicherheitsventil
wirkt, wird von einem Hebel e mit Gewicht f getragen. Der untere Theil seiner Stange endigt in
eine Zahnstange g, welche in ein theilweise verzahntes
Getriebe h eingreift. Ein Daumen i befindet sich unterhalb der Zahnstange, so daß, wenn der Druck im
Cylinder d sein Maximum erreicht, dieser Daumen i auf einen Daumen k trifft.
Diese beiden Daumen können je nach dem gewünschten Druck eingestellt werden. Der
Daumen k ist an der Stange l
befestigt, welche an ihrem untern Ende mit dem Hebel m
verbunden ist, und dieser Hebel ist an der Stange n
befestigt, welche, wenn sie gehoben wird, das Saugventil o hebt, wodurch also die Pumpe außer Wirkung gesetzt wird.
Ein Sperrhebel kann an irgend einem Theil dieses Apparates, z.B. an der Stange l angebracht seyn, so daß er, durch die Wirkung des
Kolbens d gehoben, in seiner Stellung verbleibt, bis ihn
der Arbeiter auslöst. Ohne diese Vorrichtung arbeitet der Apparat durchaus
selbstthätig und kehrt in allen Theilen bei Abnahme des Druckes in die
Normalstellung zurück.
Das Princip dieses Sicherheitsventils ist nicht allein auf hydraulische Pressen,
sondern auch auf Dampfkessel u.s.w., wo übermäßiger Druck vermieden werden soll,
anwendbar. In Fällen wo kein Saugventil vorhanden ist, oder wo man die beschriebene
Verbindung mit dem Pumpenkolben d nicht passend findet,
kann derselbe auch mit jedem andern geeigneten Ventil oder Auslaßhahn je nach den
Umständen verbunden werden.