Titel: | Ueber den Gasentwickler zur Darstellung von Mineralwassern, von Warker in New-York; Bericht von C. de Silvestre. |
Fundstelle: | Band 162, Jahrgang 1861, Nr. LXXXI., S. 275 |
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LXXXI.
Ueber den Gasentwickler zur Darstellung von
Mineralwassern, von Warker
in New-York; Bericht von C. de
Silvestre.
Aus dem Bulletin de la Sociéte d'Encouragement,
Juli 1861, S. 396.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Warker's Gasentwickler zur Darstellung von
Mineralwassern.
Dieser tragbare Apparat zur Gasentwickelung behufs der Darstellung von Mineralwassern
besteht aus zwei besonderen Haupttheilen. Der erste ist aus zwei Flaschen
zusammengesetzt, und dient zur Gaserzeugung; er hat die Form der vielverbreiteten
Gasentwickler zum häuslichen Gebrauch, ist aber im Innern anders eingerichtet. Der
zweite Haupttheil ist ein Reservoir von
verhältnißmäßig großem Inhalt, in welches man das mit Gas zu sättigende Wasser
bringt; er besteht aus dickem Glase und hat die Gestalt eines geraden Cylinders mit
abgerundeten und geschlossenen Enden, an dessen oberem Theil sich in der Mitte eine
Oeffnung zum Eingießen des Wassers befindet; ein passender, mit Sicherheitsventil
versehener Metallpfropf schließt diese Oeffnung hermetisch. Das Reservoir befindet
sich in einem etwas größeren blechernen Gefäße, welches zur Aufnahme von frischem
Wasser oder Eis dient und mit einem Ausleerhahn versehen ist.
In die untere Flasche des Gasentwicklers gibt man das Gemisch der beiden Pulver; die
obere dient zur Aufnahme von Wasser, welches einerseits bestimmt ist, die zur
gegenseitigen Einwirkung der Salze erforderliche Flüssigkeit zu liefern,
andererseits zum Waschen des Gases dient, bevor es sich im Reservoir auflöst. Die
beiden Flaschen sind mittelst einer Metallfassung und einer Schraube an ihrem Halse
an das Blechgefäß festgeschraubt.
Die Fassung besteht aus zwei Theilen: einem cylindrischen festen, in das Blechgefäß
eingelassenen, und einem beweglichen, zur Aufnahme der beiden Flaschen. Letztere
Hälfte der Fassung trägt in der Mitte eine Röhre, welche in die Achse der festen
Hälfte hineinragt und darin festgehalten ist, doch so, daß die beiden Flaschen
zusammen sich nach rechts und links in einer verticalen Ebene drehen können.
Nachdem man die Pulver in die untere, das Wasser in die obere Flasche gebracht hat,
läßt man durch Verschiebung einer als Ventil wirkenden Glaskugel Wasser auf das
Salzgemenge hinablaufen, worauf die Gasentwicklung beginnt. Man stellt den Generator
dann senkrecht und das
sich bildende Gas geht durch eine durchlöcherte, die Kugel umgebende Zwischenplatte
durch das Wasser, und begibt sich, so gereinigt, nach dem oberen Theile der
Waschflasche. Von da tritt es in eine Glasröhre, welche oben ein kleines Loch hat,
und gelangt dann durch eine durch die Fassung gehende Leitung nach dem unteren Theil
des Saturationsreservoirs.
Beim Nachlassen der Gasentwickelung werden die Flaschen etwas geneigt, wodurch diese
von neuem beginnt; auch kann man gleich anfangs dem Generator eine geneigte Stellung
geben, damit das Wasser langsam in die untere Flasche eintröpfelt.
Aus dem erwähnten Reservoir wird das gesättigte Wasser durch eine Röhre mit Hahn
abgezapft.
Der Apparat ist für den Tischgebrauch nicht geeignet, aber auch dazu nicht bestimmt.
Er soll dazu dienen, im Sommer den täglichen Bedarf an Sauerwasser für Familien
darzustellen, und hat in dieser Beziehung schon viel Anklang in Amerika
gefunden.
Außer dem beschriebenen größeren Apparat hat Warker auch
einen anderen, einfacheren construirt, der sowohl zur Bereitung des Sauerwassers,
wie auch des Gases allein zu medicinischen Zwecken dienen kann. Er unterscheidet
sich von den üblichen derartigen Apparaten dadurch, daß die Fassung ein
Sicherheitsventil und zwei Hähne enthält, deren einer,
mit einer Kautschukröhre versehen, zum Ableiten des Gases dienen soll, welches
gewaschen und als Strom von beliebiger Stärke erhalten wird.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 6 stellt
einen verticalen Durchschnitt des ganzen Apparates dar; Fig. 7 ist die untere
Ansicht des Kugelventils; Fig. 8 der Durchschnitt
des Sicherheitsventils. Die beiden letzteren sind in halber natürlicher Größe
gezeichnet.
A, A' Gasgenerator, aus den zwei durch die Fassung B verbundenen Flaschen A und
A' bestehend.
C Kugelventil; dasselbe besteht aus einer Krystallkugel,
die auf einer metallenen Unterlage in der Fassung liegt. Diese Unterlage ist mit
kleinen Löchern versehen, durch welche das Gas hindurchgeht; bei starker
Entwickelung findet der Durchgang auch durch die Ventilöffnung statt, doch hebt sich
die Kugel nicht genug, um Wasser durchzulassen.
D Sättigungsreservoir; es besteht aus Glas und hat oben
eine Metallfassung.
E metallener Stöpsel; derselbe ist an die Fassung von
D angeschraubt und besteht aus einer cylindrischen
Röhre mit hohlem Kopfe, woran die Griffe F zum An- und
Abschrauben dienen.
G Sicherheitsventil; seine Construction ist aus Fig. 8 deutlich
zu ersehen.
H blecherne Hülle zur Aufnahme des Glasgefäßes und des
Kühlwassers etc. Sie ist durch einen Deckel geschlossen, der für den Stöpsel E eine Durchgangsöffnung enthält.
I Metallbüchse; sie ist fest an die Wand von H angesetzt, und trägt an der eingreifenden Röhre J den Generator A, A';
dieser kann sich um J in verticaler Ebene drehen.
K Glasröhre, in J steckend,
oben offen.
L, M Leitung für das Gas beim Eintritt in das
Reservoir.
N Leitung für das austretende gesättigte Wasser, mit dem
Hahn O.
P Hahn zum Entleeren von H.
Fig. 9 stellt
den zweiten oben besprochenen Apparat dar. Die obere Flasche ist hier größer, weil
das darin enthaltene Wasser dasjenige ist, welches zum Trinken gebraucht wird. Das
übrige Gas kann durch die Röhre R, und den Hahn S beliebig nach außen geleitet werden. Der
Leitungsschlauch enthält ein Schwämmchen zum Aufhalten mitgerissener
Flüssigkeitstheile. Das gesättigte Wasser wird durch Q
ausgeleert. T ist ein Sicherheitsventil, dem in Fig. 8
gezeichneten ganz ähnlich.