Titel: Beschreibung einer neuen amerikanischen Waschmaschine für den Hausbedarf; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin.
Autor: Robert Schmidt
Fundstelle: Band 166, Jahrgang 1862, Nr. LXXI., S. 333
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LXXI. Beschreibung einer neuen amerikanischen Waschmaschine für den Hausbedarf; von Dr. Robert Schmidt, Civilingenieur in Berlin. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Schmidt, über eine neue amerikanische Waschmaschine für den Hausbedarf. In Berlin wird neuerlich von der Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen des Carl Beermann eine Waschmaschine für den Hausbedarf zum Verkauf geboten, welche amerikanischen Ursprungs ist und von dem Fabrikanten Cataract-Waschmaschine genannt wird. Dieselbe zeichnet sich vor den bisher zu demselben Zwecke construirten Apparaten dadurch aus, daß bei Anwendung derselben sowohl die Wärme besser benutzt als auch die mechanische Kraft des Menschen in vortheilhafter Weise zur Wirksamkeit gebracht wird, endlich auch die Operation des Waschens eine weniger ungesunde als bei dem gewöhnlichen Verfahren ist. Fig. 32 zeigt eine Seitenansicht, Fig. 33 einen Längendurchschnitt, und Fig. 34 einen Querdurchschnitt der Maschine, welche folgendermaßen zusammengesetzt ist: A ist ein länglicher Holztrog, mit Füßen versehen, welche denselben in solche Höhe vom Fußboden erheben, daß die auf den Kurzseiten gelagerte horizontale Welle a mittelst der Kurbel b bequem in Umdrehung gesetzt werden kann. Auf dieser Welle ist zunächst eine von verzinktem Eisen gefertigte Trommel B drehbar angeordnet, welche mit einer Oeffnung versehen ist, die durch den Theil C, an dem Vorreiber c befindlich, geschlossen werden kann. Innerhalb dieser Trommel sind einerseits hölzerne Leisten d, in Form von Radzähnen befestiget, und andererseits trägt hier die Welle a einen cylindrischen Holzkörper D, dessen Querschnitt Fig. 34 zeigt. Außerhalb der Welle, zwischen einem Boden der Trommel und einem Lager, enthält die Welle ein Stirnrädchen n, welches in das Wechselrädchen r greift, während letzteres wiederum mit dem am Boden der Trommel befestigten Rade m in Eingriff steht, das innen mit Zähnen versehen ist, demnach also die Trommel in Umdrehung setzt, wenn die Welle durch die Kurbel gedreht wird. Die Anwendung der Räder ist für diese Bewegung so getroffen, daß die Trommel sich etwa 8–10 mal langsamer bewegt als die Welle a. Zum Waschen wird die Trommel circa, bis zur Hälfte mit siedendem Wasser gefüllt, die Wäsche durch C in dieselbe gebracht, und dann möglichst gut verschlossen. Durch Drehen der Welle a, welches jedesmal 3–5 Minuten lang fortzusetzen ist, soll die Wäsche in sehr vollkommener Weise beendet seyn, wornach die Stücke herauszunehmen und durch neue zu ersetzen sind. Die Manipulation des Waschens wird, wie leicht ersichtlich, dadurch geschehen, daß einerseits die Wäsche und andererseits das Wasser unausgesetzt in energischer Bewegung erhalten, sowie die Wärme des letzteren zusammengehalten und für die Wäsche verwendet wird. Die Trommel B hat einen Durchmesser von 18–24 Zoll und eine Länge von 2–3 Fuß. Dieselbe kann bei den angegebenen Maaßen auf einmal 4–8 Hemden oder eine entsprechende Quantität anderer Stücke zum Waschen aufnehmen. Der Preis einer solchen Maschine ist je nach der Größe 18 bis 26 Rthlr.

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