Titel: Maaßanalytische Bestimmung der Schwefelsäure zu technischen Zwecken.
Fundstelle: Band 167, Jahrgang 1863, Nr. XLIII., S. 186
Download: XML
XLIII. Maaßanalytische Bestimmung der Schwefelsäure zu technischen Zwecken. Maaßanalytische Bestimmung der Schwefelsäure zu technischen Zwecken. Nach dem Verfahren des Hrn. Robert Wildenstein (mitgetheilt in Fresenius' Zeitschrift für analytische Chemie, I. Jahrgang S. 323) löst man das zu prüfende schwefelsaure Salz in einem 200 Kubikcentim. haltenden Kolben mit langem Hals in 45-55 Kubikcentim. Wasser, erhitzt bis zum Sieden und läßt so lange titrirte Chlorbaryumlösung zulaufen, bis alle Schwefelsäure bestimmt gefällt und kein großer Ueberschuß von Chlorbaryum vorhanden ist. Nachdem 1/2-1 Minute gekocht und die saure Lösung vorher mit kohlensäurefreiem Ammoniak in schwachem Ueberschuß erhitzt worden, fügt man titrirte Lösung von neutralem chromsauren Kali in Quantitäten von 1/2 Kubikcentim. zur Fällung der überschüssigen Baryterde so lange hinzu, bis die Flüssigkeit deutlich gelb gefärbt ist. Man erkennt dieß leicht, wenn man jedesmal nach dem Zusatze die Flüssigkeit umschwenkt und sich wenige Secunden klären läßt. Ist die gelbe Färbung eingetreten, so tröpfelt man zu der geklärten Flüssigkeit einige Tropfen Chlorbaryumlösung bis zur Entfärbung, wobei man dem entstehenden Niederschlag zum Absetzen jedesmal hinreichende Zeit lassen muß. Nöthigenfalls kann man zur Beobachtung des Farbloswerdens etwas Flüssigkeit filtriren. Man stellt den Titer so, daß 1 Kubikcentimeter Chlorbaryumlösung etwa 0,015 Grm. Schwefelsäure und 1 Kubikcentim. Lösung von neutralem chromsaurem Kali zum Zurücktitriren 0,01 Grm. Schwefelsäure entspricht.